Sieg gegen Ecuador England stolpert ins Viertelfinale
Stuttgart - England zieht durch ein mühsames 1:0 (0:0) gegen Ecuador ins WM-Viertelfinale ein. Kapitän David Beckham erlöste das Team von Trainer Sven Göran Eriksson in der 60. Minute mit einem sehenswerten Freistoß. Ansonsten zeigten die Engländer im ausverkauften Stuttgarter WM-Stadion eine dürftige Partie. Der krasse Außenseiter Ecuador war den Engländern die gesamte Spielzeit ebenbürtig.
Im Viertelfinale treffen die "Three Lions" am kommenden Samstag in Gelsenkirchen auf den Gewinner der Partie zwischen Portugal und den Niederlanden (heute 21 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE). Um dort zu bestehen, müssen sie sich jedoch steigern.
Dabei begann der Favorit engagiert und versuchte es zunächst mit langen Bällen in die Spitze. Doch schon die erste große Chance des Spiels hatte Ecuador. Nach einem Fehler von Abwehrspieler John Terry lief Stürmer Carlos Tenorio alleine auf das englische Tor zu. Doch sein Schuss wurde von Ashley Cole in letzter Sekunde noch an die Latte abgefälscht (11.).
Generell wirkte die englische Hintermannschaft, in der Owen Hargreaves auf der rechten Seite spielte und Michael Carrick dessen Platz vor der Abwehr einnahm, bei Standards ausgesprochen nervös.
Die erste Möglichkeit für die favorisierte Mannschaft aus England besaß Steve Gerrard, dessen Distanzschuss aber weit am Gehäuse von Christian Mora vorbei strich (18.). In der 27. Minute prüfte Frank Lampard den Torhüter Ecuadors erneut aus der Entfernung. Insgesamt aber war das Offensivspiel der Engländer wie bereits in der Vorrunde viel zu behäbig. Einzig bei Standards wurde es für die Abwehr Ecuadors gefährlich.
Die Südamerikaner spielten aus einer sicheren Defensive heraus nach vorne und begegneten ihrem Gegner trotz des hochkarätigen englischen Mittelfeldes auf Augenhöhe. Im ersten WM-Achtelfinale in der Geschichte ihres Landes verkaufte sich Ecuador durchaus positiv. England dagegen bekam kaum vernünftige Bälle zur einzigen Spitze Rooney.
Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts konnten die Engländer dem ecuadorianischen Tor nicht gefährlich werden. Erst David Beckham mit seinem Freistoß aus knapp zwanzig Metern erlöste den Favoriten. Aus halblinker Position drehte er den Ball ins rechte untere Eck des Tores von Keeper Cristian Mora.
Nach dem Treffer ergaben sich für die Engländer Konterchancen, die sie aber leichtfertig vergaben. Ecuador drängte auf den Ausgleich, blieb immer gefährlich, war jedoch ebenfalls zu unkonzentriert im Abschluss.
England - Ecuador 1:0 (0:0)
1:0 Beckham (60.)
England: 1 Robinson - 16 Hargreaves, 5 Ferdinand, 6 Terry, 3 Ashley Cole - 7 Beckham (87. Lennon), 18 Carrick, 8 Lampard, 4 Gerrard (92. Downing), 11 Joe Cole (76. Garragher) - 9 Rooney
Ecuador: 12 Mora - 4 De la Cruz, 3 Hurtado, 17 Espinoza, 18 Reasco - 8 Mendéz, 14 Castillo, 20 Edwin Tenorio (69. Lara), 16 Valencia - 21 Carlos Tenorio, 11 Delgado
Schiedsrichter: De Bleeckere (Belgien)
Zuschauer: 52.000
Gelbe Karten: Terry, Robinson, Garragher / Valencia, de la Cruz, C. Tenorio
fpf/AP/sid