SPIEGEL ONLINE Spezial Start zur großen Fußball-Gala

Das Abenteuer Europameisterschaft kann beginnen: Das DFB-Team ist Richtung Portugal abgeflogen. Im großen EM-Special von SPIEGEL ONLINE finden Sie News und Hintergründe zum Fußballfest des Jahres. Außerdem im Angebot: Liveticker, Quiz, Kolumnen, Fotostrecken sowie alle Teams, alle Spieler, alle Tore.



Frankfurt am Main - Mit einer Standpauke von Rudi Völler, zwei Trainingseinheiten und dem Umzug ins sonnige Quartier an der Algarve begann für die deutschen Nationalspieler nach zwei Tagen Heimaturlaub die unmittelbare EM-Vorbereitung. Gleich in seiner Begrüßungsrede stimmte der Teamchef sein Personal in Frankfurt darauf ein, dass nach der 0:2-Pleite gegen Ungarn der Konkurrenzkampf um die Plätze in der Startaufstellung am Dienstag gegen die Niederlande noch offen ist. "Ich muss das Zeichen spüren: Bitte Trainer, stell' mich auf, ich bin genau der Richtige", appellierte Völler an seine 23 Schützlinge, "wenn das nicht so ist, haben wir genügend andere, die die Lücke gerne schließen werden."

Auf dem dreistündigen Flug nach Faro sollten sich in der Sondermaschine "LH4560" besonders Miroslav Klose, Torsten Frings, Fredi Bobic und Jens Nowotny die Worte des Teamchefs zu Herzen nehmen. Besonders von ihnen erwartet Völler in den kommenden Übungseinheiten auf dem privaten Trainingsplatz der Luxusresidenz "Rio Park Garden Hotel" mehr Engagement. "Ich werde im Training und in Gesprächen die Spieler genau beobachten, ob das Ungarn-Spiel ein einmaliger Ausrutscher war oder ob ich den Eindruck habe, dass das noch einmal passieren kann", sagte Völler, der allerdings nicht die komplette Mannschaft umkrempeln will, "das wäre Aktionismus."

Sägen an der Kette

Vieles spricht nach dem Offenbarungseid der deutschen Defensive gegen Ungarn für eine Rückkehr von der modernen Viererkette zur Dreier-Abwehrreihe, mit der die DFB-Auswahl vor zwei Jahren Vizeweltmeister geworden war. "Ich weiß, dass wir die Viererkette spielen können. Aber das hängt auch von der körperlichen und mentalen Fitness der Spieler ab", sagte Völler. Auch bei den Spielern wird offen über die beste Form der Verteidigung diskutiert. "Man muss flexibel sein und dies davon abhängig machen, mit wie vielen Spitzen der Gegner agiert", sprach sich Manndecker Christian Wörns gegen das starre Festhalten an der Viererkette aus.

In der EM-Residenz in Vale do Garrao, 20 Fahrminuten vom Flughafen entfernt, dauerten am Mittwoch bis zur letzten Stunde die Vorbereitungsarbeiten für den hohen Fußball-Besuch. "Das ist das Beste, was man kriegen kann", sagte DFB-Direktor Bernd Pfaff über das 20.000 Quadratmeter große Areal, in dem es den Profis an nichts fehlen wird. Neben zwei Schwimmbecken, einem Fitnessraum, Sauna und Whirlpool locken auch zwei Tennisplätze, ein Dutzend Golfplätze und die nahen Strände. Unter Anweisung von DFB-Chefkoch Heinz Imhoff sind sechs Köche für das leibliche Wohl des Tross' verantwortlich. Dazu zählen neben den Spielern vier Trainer und 16 Betreuer. DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder wird wegen anderer Termine erst in der kommenden Woche zur deutschen Mannschaft stoßen, die Rolle des Delegationsleiters übernimmt bis dahin der DFL-Vorsitzende Werner Hackmann.

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