DFB-Trainer Kuntz nach Olympia-Aus »Mein Körper gibt deutliche Signale, dass er an der Grenze ist«

Stefan Kuntz: Ein paar Wochen wegfahren und das Handy ausschalten
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Die Strapazen der vergangenen Monate haben auch bei DFB-Trainer Stefan Kuntz deutliche Spuren hinterlassen. »Mein Körper gibt deutliche Signale, dass er an der Grenze ist«, sagte der 58-Jährige nach dem verpassten Einzug der deutschen Fußballer ins Olympia-Viertelfinale. Er wolle nun ein paar Wochen wegfahren und das Handy ausschalten. Erst dann mache er sich Gedanken über seine berufliche Zukunft, sagte er.
Zuletzt war über einen Abschied von Kuntz spekuliert worden. Auch die Mannschaft hält offenbar einen Verbleib des Trainers für nicht sicher. »Falls es das letzte Spiel von Stefan Kuntz war, ist es bitter. Er hat uns zu einer Einheit geformt«, sagte Abwehrspieler Jordan Torunarigha nach dem Olympia-Aus. Am Mittwoch war Kuntz mit seinem Team durch ein 1:1 gegen die Elfenbeinküste bereits nach der Vorrunde bei Olympia ausgeschieden. Das Turnier stand aus deutscher Sicht unter schlechten Vorzeichen, Kuntz bekam gerade einmal 18 seiner 22 Kaderplätze besetzt. Schon am Donnerstag will die Mannschaft die Heimreise nach Deutschland antreten.
Kuntz' Vertrag läuft beim DFB noch bis 2023. Kuntz selbst hatte direkt nach dem Aus gesagt: »Wenn ich sofort nach dem Spiel etwas über meine Zukunft sagen könnte, wäre ich nicht voll bei dem Spiel gewesen. Da mache ich mir in Ruhe Gedanken.«
Für Kuntz war es mit zwei großen Turnieren ein kräftezehrender Sommer. Im Juni hatte er mit der U21 noch den EM-Titel geholt, schon rund einen Monat später ging es zu den Olympischen Spielen nach Japan. Dazwischen war er als TV-Experte für die ARD bei der EM im Einsatz. Schon 2017 war er mit der U21 des DFB Europameister geworden. Davor war Kuntz jahrelang nicht als Trainer tätig gewesen, sondern als Funktionär.
Kuntz hatte schon nach dem EM-Sieg mit der U21 angekündigt, nach Olympia »das Ganze wirken lassen« zu wollen. Zuletzt hatten russische Medien berichtet, er sei einer der Kandidaten für den Job des russischen Nationaltrainers.