Bundesliga Darmstadt trennt sich von Ben-Hatira

Weil er einer Organisation nahestehen soll, die "fest mit der deutschen Salafisten-Szene verwoben" ist, muss Änis Ben-Hatira den SV Darmstadt verlassen. Einen Ersatz hat der Bundesligist bereits verpflichtet.
Änis Ben-Hatira

Änis Ben-Hatira

Foto: Arne Dedert/ dpa

Fußballprofi Änis Ben-Hatira muss den Bundesligisten SV Darmstadt 98 verlassen. "Nach Analyse der Gesamtsituation macht eine weitere Zusammenarbeit für beide Seiten keinen Sinn mehr", sagte Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch. Der Verein wolle ab sofort zu diesem Thema keine weiteren Erklärungen abgeben und seine gesamte Energie und Konzentration auf die schwierige Mission Klassenerhalt lenken. Beim Training am Mittwochmorgen fehlte Ben-Hatira bereits.

Darmstädter Fans und auch Politiker hatten den 28 Jahre alten Offensivspieler massiv kritisiert, weil er für die Organisation Ansaar International wirbt, die nach einem Bericht des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes "fest mit der deutschen Salafisten-Szene verwoben" ist. "Man kann es einem Profi-Fußballer wie Ben-Hatira nicht durchgehen lassen, wenn er sich in die Nähe von extremistischen Organisationen begibt, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Hier müssen klare Grenzen gesetzt werden", hatte auch der hessische Innenminister Peter Beuth gefordert.

Mit Terrence Boyd von RB Leipzig hat Darmstadt bereits einen Ersatz für Ben-Hatira verpflichtet, der sich sportlich ohnehin nicht durchsetzen konnte. Der Tunesier hat in der laufenden Saison elf Bundesligaspiele bestritten, zwei davon über 90 Minuten, und dabei ein Tor erzielt.

krä/dpa
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