Bayern-Profi Franck Ribéry hat beim Sieg Frankreichs gegen England den entscheidenden Treffer erzielt - sehr zum Leidwesen von David Beckham. Österreich reichte gegen die Niederlande eine 3:0-Führung nicht zum Sieg. Die EM-Gruppengegner der deutschen Elf enttäuschten.
Hamburg - Mittelfeldspieler Ribéry erzielte bei Frankreichs 1:0 (1:0)-Sieg gegen England das entscheidende Tor in der 32. Minute. Der 24-Jährige verwandelte einen Elfmeter (Torwart David James hatte Nicolas Anelka gefoult) und ruinierte so das Jubiläum von David Beckham. Der 32-jährige Profi des amerikanischen Teams Los Angeles Galaxy feierte sein 100. Länderspiel für die "Three Lions".
Dieses Kunststück haben vor Beckham erst vier Engländer geschafft: Rekordnationalspieler Peter Shilton (125), Bobby Moore (108), Bobby Charlton (106) und Billy Wright (105).
Deutschlands Gruppengegner Österreich hat dagegen die große Chance auf einen Erfolg vergeben. Gegen die Niederlande lag der EM-Gastgeber schon nach 35 Minuten 3:0 in Führung - und verlor am Ende doch 3:4 (3:1). Andreas Ivanschitz (6.) und der künftige Bremer Sebastian Prödl (18./35.) hatten in Wien für die klare Führung gesorgt und Österreich schon wie den sicheren Sieger aussehen lassen.
Doch in der zweiten Hälfte drehten die Niederlande auf und kamen durch Tore von Klaas-Jan Huntelaar (37./86.), John Heitinga (67.) und Jan Vennegoor of Hesselink (83.) doch noch zum Sieg.
Auch ein anderer deutscher Gruppengegner patzte: Polen musste sich in Krakau den USA 0:3 (0:2) geschlagen geben. Der ehemalige Leverkusener Bundesliga-Profi Landon Donovan (12.) sowie Oguchi Onyewu (36.) und Eddy Lewis (73.) waren die Torschützen der Gäste.
Von den EM-Gegnern der DFB-Auswahl, die sich selbst klar 4:0 (1:0) gegen die Schweiz
durchsetzte, kam allein Kroatien mit dem 1:1 (1:1) in Schottland zu einem kleinen Erfolg. Nico Kranjcar (10.) hatte Kroatien in Führung gebracht, doch nur kurz darauf egalisierte Kenny Miller den Rückstand (30.) und sorgte so für Jubel bei den Schotten.
Testspiele der EM-Teams
Begegnung
Ergebnis
Schweiz - DEUTSCHLAND
0:4
Weißrussland - Türkei
2:2
Rumänien - Russland
3:0
Dänemark - Tschechien
1:1
Portugal - Griechenland
1:2
Polen - USA
0:3
Österreich - Niederlande
3:4
Brasilien - Schweden
1:0
Frankreich - England
1:0
Schottland - Kroatien
1:1
Spanien - Italien
1:0
In einer Neuauflage des EM-Finales von 2004 siegte Titelverteidiger Griechenland 2:1 (1:0) gegen Portugal. Die Tore für das Team von Trainer Otto Rehhagel erzielte Giorgios Karagounis mit einem Doppelpack (34./60.). Der Anschlusstreffer durch Nuno Gomes in der 75. Minute kam für Portugal zu spät, um das Spiel noch zu drehen.
Die Türkei musste sich mit einem 2:2 (1:1) in Weißrussland zufriedengeben. Tuncay (37.) und Metin (71.) trafen für die Türken jeweils zum Ausgleich, nachdem Kutusow (34.) und Hleb (64.) die Gastgeber zweimal in Führung gebracht hatten. Tschechien erreichte in Dänemark dank Jan Kollers Ausgleichstreffer (42.) immerhin ein 1:1 (1:1). Die Führung hatte Arsenal-Profi Nicklas Bendtner (25.) erzielt.
Einen überzeugenden Sieg feierte Rumänien gegen Russland. Beim 3:0 (1:0) in Bukarest erzielte der Stuttgarter Bundesliga-Profi Ciprian Marica kurz vor der Pause das 1:0 (45.). Daniel Niculae (60.) und Marius Niculae (75.) sorgten nach dem Seitenwechsel für die Entscheidung zu Gunsten Rumäniens, das bei der EM (7. bis 29. Juni) in der Gruppe C auf Frankreich, die Niederlande und Weltmeister Italien trifft.
Der Weltmeister musste in Spanien eine 0:1 (0:0)-Niederlage verkraften. Matchwinner für die Gastgeber war Valencia-Stürmer David Villa, der in der 77. Minute das entscheidende Tor erzielte.