Verwirrung um Europacup-Partie von Tottenham Sie spielen, sie spielen nicht …

Wegen eines Coronaausbruchs verkündete Tottenham Hotspur die Verlegung des Europapokalspiels gegen Stade Rennes. Der französische Gegner will davon nichts wissen – und erhebt Vorwürfe gegen die Spurs.
Antonio Conte: »Leute, die gestern noch nicht positiv waren, sind es heute, und wir haben weiterhin Kontakt mit ihnen«

Antonio Conte: »Leute, die gestern noch nicht positiv waren, sind es heute, und wir haben weiterhin Kontakt mit ihnen«

Foto: DAVID KLEIN / REUTERS

Es begann mit einer Pressekonferenz, die dramatisch anmutete. Acht Spieler und fünf Betreuer des englischen Fußball-Spitzenklubs Tottenham Hotspur sind laut Teammanager Antonio Conte positiv getestet worden.

Conte, 52, seit November in Tottenham, hatte sich darüber besorgt gezeigt. »Leute, die gestern noch nicht positiv waren, sind es heute, und wir haben weiterhin Kontakt mit ihnen. Die Zahl wächst jeden Tag. Es ist ein ernstes Problem«, sagte er während einer virtuellen Pressekonferenz: »Wir haben alle Kontakt. Im Moment wissen wir nicht, was morgen sein wird. Wer ist dann dran? Ich? Ein anderer? Das ist ansteckend. Wir haben alle Familien und haben ein bisschen Angst«, sagte er.

Das Problem: Am Donnerstag stand das Europapokalspiel gegen Stade Rennes an. Conte drängte auf eine Absage. »Warum müssen wir dieses Risiko eingehen? Warum?«, fragte er.

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Zunächst schien die Uefa nicht vorzuhaben, die Partie zu verlegen. Laut Reglement der Europäischen Fußball-Union wird eine Begegnung ausgetragen, sofern 13 einsatzfähige Spieler (inklusive eines Torhüters) aus dem Kreis der 25 gemeldeten Profis zur Verfügung stehen. Bei den Spurs sollte das der Fall sein, laut Conte fehlten schließlich acht Profis.

Am Abend teilten die Spurs dann aber mit: Das Spiel sei vorerst abgesagt worden. »Wir können bestätigen, dass unser Heimspiel in der Gruppe G der Uefa Europa Conference League gegen Stade Rennais am morgigen Donnerstag, den 9. Dezember, nicht stattfinden wird«, hieß es.

Dann wurde es verwirrend.

»Stade Rennais F.C. möchte die folgenden Fakten klarstellen«, hieß es in einer am Abend veröffentlichten Mitteilung des Gegners: »In einer Videokonferenz, die um 19:45 Uhr zwischen Vertretern der Uefa, Tottenham und dem SRFC stattfand, teilte die Fußballdirektorin der Spurs ihre Absicht mit, das Spiel der Uefa Europa Conference League am Donnerstagabend nicht auszutragen. Eine einseitige Entscheidung, die von der Uefa in keiner Weise bestätigt wurde.«

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Weiter hieß es, dass Tottenham nicht habe klarstellen wollen, ob so viele Spieler aufgrund von Covid-Befunden ausfielen, dass keine 13 Spieler beisammen sind. Zudem habe der Klub »mit einer Entscheidung der englischen Behörden argumentiert, ohne jedoch ein einziges offizielles Dokument vorzulegen«.

Kurzum: Rennes will antreten.

Die Franzosen wären dazu in der Lage, in London sind sie bereits am Mittwoch gelandet. Ob es dazu kommt, muss die Uefa entscheiden.

Sportlich ist die Partie nur für die Spurs von Bedeutung. Tottenham liefert sich in der Gruppe ein Fernduell mit Vitesse Arnheim um Platz zwei, der zum Weiterkommen berechtigt. Vitesse spielt am letzten Spieltag gegen NŠ Mura, hat aber das um zwei Treffer schlechtere Torverhältnis, das bei Punktgleichheit entscheidet. Rennes steht bereits als Gruppenerster fest.

Tottenham muss am Sonntag in der Premier League bei Brighton & Hove Albion antreten. Ob die Partie stattfindet, war nach BBC-Informationen zunächst nicht sicher.

mon/mfu/dpa/Reuters/sid
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