Trainer Toppmöller "Tschechien wäre eine Riesenchance gewesen"
Hamburg - Klaus Toppmöller hat dem tschechischen Verband eine Absage erteilt und wird nicht neuer Trainer der Nationalmannschaft. "Sportlich wäre die Aufgabe eine Riesenchance gewesen", sagte Toppmöller SPIEGEL ONLINE. "Eigentlich hat alles gestimmt, denn finanziell hatten wir uns auch bereits geeinigt."
Knackpunkt sei eine geplante Kampfabstimmung über die drei Kandidaten Petr Rada, Jozef Chovanec und Toppmöller bei der Sitzung des Exekutiv-Komitees des tschechischen Verbandes gewesen. "Dazu war ich nicht bereit", so der Trainer. "Entweder 'Ja' oder 'Nein', aber nicht so etwas." Bei einem Gespräch am Montagabend in Frankfurt sei es somit zu keiner Einigung gekommen.
In allen anderen noch offenen Punkten "wären wir noch zusammengekommen", ist sich Toppmöller sicher. So hätte der ehemalige Trainer von Bayer Leverkusen seinen Hauptwohnsitz nach Tschechien verlegen müssen und zudem nicht, wie gewünscht, drei Assistenten mitbringen dürfen.
Am Donnerstag wollen sich nun Vertreter des tschechischen Verbandes mit den beiden verbliebenen Kandidaten um die Nachfolge des nach der EM zurückgetretenen Karel Brückner treffen: Dem bisherigen Assistenten und früheren Düsseldorfer Bundesliga-Profi Rada und Chovanec, der die Nationalmannschaft bereits von 1984 bis 1992 trainierte.
"Eine Zeitung hatte bereits eine Umfrage zwischen uns Dreien gemacht", sagte Toppmöller, "dabei war ich mit 30.000 Stimmen zu 13.000 für Chovanec und 5000 für Rada deutlich vorne". Der Trainer, bis April 2008 für die Nationalauswahl Georgiens verantwortlich, hat jetzt wieder Zeit, sich anderen Angeboten,beispielsweise aus Ghana, zu widmen. "Ich habe mich ja zuletzt nur auf Tschechien konzentriert", so Toppmöller.
fpf