Trainerdiskussion auf Schalke
Kehrtwende im Fall Magath
Im Fall Felix Magath deutet sich eine überraschende Wende an. Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies hat den Trainer zu einem klärenden Gespräch gebeten. Eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende und sogar darüber hinaus scheint wieder möglich.
Trainer Magath: "Klärendes Gespräch unter Männern"
Foto: Federico Gambarini/ dpa
Hamburg - Das Hickhack um Schalkes Trainer-Manager Felix Magath findet kein Ende. Noch am Mittwoch vor dem
Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Valencia schien der Abschied des 57-Jährigen beschlossene Sache. Fraglich war nur noch der Zeitpunkt der Entlassung. Zunächst wurde über eine
Ende der Zusammenarbeit zum Saisonende spekuliert, dann schien auch eine
sofortige Trennung möglich.
"Wir müssen die Reißleine ziehen. Völlig unabhängig von der Champions League. Im ganzen Verein brennt es lichterloh", hatte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies dem "Kicker" gesagt.
Nun haben sich die Vorzeichen geändert. Tönnies kündigte am Donnerstag auf der Internetseite des Vereins ein
"intensives Gespräch" für das Wochenende an. "Ich habe in den letzten Tagen immer gesagt, dass das Spiel gegen Valencia absolute Priorität hat. Jetzt, nach unserem tollen Sieg, können wir uns wieder anderen Dingen zuwenden, die in letzter Zeit aufgelaufen sind. Ich bin nicht sein Kontrahent, sondern sein Kontrolleur. Deshalb lade ich Felix Magath zu einem klärenden Gespräch unter Männern ein", so Tönnies.
In der "Bild" äußerte der Vereinschef die Hoffnung Magath könne "die Dinge erklären und ausräumen". Diese Äußerung hört sich nach einer zweiten Chance für den umstrittenen Coach an.
Die sportlichen Erfolge in der jüngeren Vergangenheit haben offenbar zu einem Umdenken geführt. Nach dem
Einzug ins Finale des DFB-Pokals und dem Erreichen des Viertelfinales der Champions League gehen Tönnies die Argumente für eine Trainerentlassung aus.
Auch von den Fans der Königsblauen gibt es für den viel kritisierten Magath plötzlich Unterstützung. Schon zu Beginn des Spiels gegen Valencia kamen "Felix Magath"-Rufe aus der Nordkurve. Dort stehen die treuesten Schalker Anhänger.
Magath selbst geht ohnehin davon aus, seine Arbeit auf Schalke fortzuführen. "Mit mir hat keiner gesprochen. Ich weiß von nichts, ich gehe davon aus, meinen Vertrag bis 2013 zu erfüllen", sagte der Trainer nach dem Spiel gegen Valencia.
Sollte Schalke 04 das Pokalfinale gegen den Zweitligisten MSV Duisburg gewinnen, in der Champions League noch das Halbfinale erreichen und sich in der Liga schnell aus dem Abstiegskampf verabschieden, würde es den Verantwortlichen sehr schwer fallen, Argumente für eine Entlassung zu finden.
Es könnte daher gut sein, dass der Trainer auf Schalke auch in der kommenden Saison Felix Magath heißt.