DFL-Boss Seifert über TV-Rechte der Bundesliga "Unterschied zwischen Sportschau und Mopsfledermaus"

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert
Foto: Arne Dedert / DPADie Deutsche Fußball-Liga will die Vergabe der Medienrechte an der Bundesliga für 2021 bis 2025 noch vor Ende der aktuellen Saison abschließen. Wie DFL-Direktor Holger Blask beim Kongress Spobis in Düsseldorf sagte, wolle man den Rechteverkauf "im Mai über die Bühne gebracht haben". Die Vorbereitung sei "auf den letzten Metern".
Vorgaben des Kartellamts
Ob die ARD-"Sportschau" auch 2021 noch zu sehen sein wird, ließ Christian Seifert, Vorsitzender Geschäftsführer der DFL, offen. "Der große Unterschied zwischen der Sportschau und der Mopsfledermaus ist, die Sportschau steht nicht unter Naturschutz", sagte Seifert. "Was wir nur sagen können, ist, dass es immer eine zeitnahe Highlight-Berichterstattung geben wird. Das verlangt auch das Kartellamt." Die "Sportschau" sei ein Klassepartner. Sie sei eine der großen ikonischen Marken der ARD wie der "Tatort".
"Ich glaube, dass die Marke deutliche mehr Potenzial hat, zum Beispiel in der digitalen Welt. Da bin ich nicht so weit weg von den Intendanten", sagte Seifert. "Wir sind sehr zufrieden mit der Sportschau, auch wie sie gemacht ist. Aber wir schreiben nicht die Sportschau aus wie auch nicht den Doppelpass, sondern die frei empfangbaren Highlight-Rechte und keine Sendungen."
"Kein Umsatzziel"
Seifert bekräftigte ebenfalls auf dem Deutschen Medienkongress in Frankfurt, dass die DFL sich bei der Ausschreibung "kein Umsatzziel auferlegt" habe. Der Vertrag, der die Spielzeiten von 2017/2018 bis 2020/2021 betraf, brachte 4,64 Milliarden Euro ein.
"Als Sportliga macht man alle paar Jahre eine Rechtevergabe und hofft auf neue Technologien und neue Bieter und macht eine Ausschreibung", sagte er. "Das wird in den nächsten Jahren nicht mehr so sein. Es werden keine substanziell neue Technologien mehr auf den Markt kommen." So sei die G5-Technik nur eine Weiterentwicklung des Mobilfunks. "Sportligen werden immer weniger nur Rechte verkaufen, in der Hoffnung, dass die Summe steigt. Sie werden zunehmend stärker Inhalt anbieten müssen für die Medienpartner", sagte Seifert.