Prämienstreit US-Frauenteam kämpft um faire Bezahlung

US-Star Carli Lloyd (r.)
Foto: Ryan Remiorz/ AP/dpaDie Fußball-Weltmeisterinnen aus den USA gehen auf Konfrontationskurs zu ihrem Verband. Die fünf Star-Spielerinnen Carli Lloyd, Hope Solo, Alex Morgan, Megan Rapinoe und Becky Sauerbrunn reichten bei der zuständigen Bundesbehörde Beschwerde gegen die Lohndiskriminierung durch den US-Verband im Vergleich zum Männer-Team ein.
Darin argumentieren die fünf Spielerinnen im Namen des Teams, dass die weiblichen Nationalspielerinnen deutlich weniger verdienen als die Männer, obwohl sie sich innerhalb des Verbandes als Zugpferd erachten. Im Frauenfußball sind die USA die erfolgreichste Nation der Welt, sie gewannen bislang drei WM-Titel und viermal Olympiagold.
Die von Jürgen Klinsmann betreuten Männer warten dagegen seit Jahren auf einen größeren Erfolg. Beim Gold Cup 2015 landete das Team auf einem enttäuschenden vierten Platz, bei der WM 2014 war die Mannschaft im Achtelfinale gescheitert.
Es sei "offensichtlich, dass der Verband kein Interesse daran hat, uns gleichberechtigt mit dem Männer-Team zu bezahlen", wird Mittelfeldstar Rapinoe in dem Schreiben zitiert. Nach Angaben des Anwalts Jeffrey Kessler erhielten die Spielerinnen selbst im Jahre ihres WM-Triumphs im vergangenen Sommer in Kanada nur 40 Prozent der Summe, die an die männlichen Kollegen ausgeschüttet wurde.
"Männer kriegen fürs Antreten mehr als wir für den WM-Titel"
Als Beispiel wurde auch der Verdienst der Spielerinnen und Spieler bei Testpartien aufgeführt. Die Männer erhalten pro Kopf 5000 Dollar (etwa 4400 Euro) für ein verlorenes Länderspiel und bis zu 17.625 Dollar (etwa 15.500 Euro) für einen Sieg, die Frauen bekommen 1350 Dollar (etwa 1200 Euro) für einen Sieg, bei einem Unentschieden oder einer Niederlage gehen sie leer aus. Als Quelle für die Zahlen wird der Finanzreport des US-Verbands aus dem Jahr 2015 angeführt.
"Die Zahlen sprechen für sich. Wir sind die Besten der Welt und das Männer-Team bekommt allein für das Antreten mehr als wir, wenn wir den WM-Titel gewinnen", sagte Torhüterin Hope Solo. Anwalt Kessler ergänzte: "Das ist der schwerwiegendste Fall von gesetzeswidriger Diskriminierung von weiblichen Athleten, den ich je gesehen habe."
Der US-Verband reagierte überrascht und ausweichend: "Wir sind enttäuscht über dieses Vorgehen. Wir sind weltweit führend im Frauenfußball und stolz, dass wir uns in den vergangenen 30 Jahren verpflichtet haben, diesen Sport in den USA aufzubauen."