Verfahren abgetrennt
Hoyzer-Urteil schon kommende Woche
Das Urteil fällt früher als gedacht: Weil Robert Hoyzer und Co. geständig waren, wird bereits für kommende Woche mit der Verkündung des Strafmaßes gerechnet. Der Fall des Ex-Profis Steffen Karl wird dagegen weiterverhandelt. Er bestritt jede Verwicklung in den Wettskandal.
Berlin - Offiziell wurde das Verfahren gegen die restlichen Angeklagten Hoyzer, Dominik Marks und die Brüder Ante, Filip und Milan Sapina abgetrennt und mit einem neuen Aktenzeichen versehen. Nach den Plädoyers am Dienstag könnten am Donnerstag die Urteile gegen die Hauptdarsteller gefällt werden. Ursprünglich waren bis zum Jahresende Verhandlungstage angesetzt worden.
Das Hauptverfahren, in dem es nur noch um Karl geht, wird am 22. November (10 Uhr) im Landgericht fortgesetzt. Karl, der als einziger der Angeklagten nicht geständig ist, und sein Anwalt wurden heute vor der Mittagspause aus dem Saal gebeten.
Das Verfahren gegen den früheren Chemnitzer Spieler dürfte allerdings nicht so schnell beendet werden. Wie sein Anwalt Andreas Bartholomé mitteilte, werden zusätzliche Beweisaufnahmen und Zeugenbefragungen nötig. "Ich denke da an einige Spieler wie Torsten Bittermann und Markus Ahlf", sagte der Jurist. Jetzt müssen die Spiele mit Karl-Beteiligung gründlich angeschaut und analysiert werden, ob eine Manipulation vorgelegen habe.
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft den Antrag gestellt, auch das Verfahren gegen ehemaligen Schiedsrichter Marks abzutrennen. Marks hatte am Morgen in seiner Einlassung zugegeben, 36.000 Euro von Ante Sapina genommen zu haben, allerdings keine Spiele manipuliert zu haben. Die Staatsanwaltschaft verwies jedoch auf die Möglichkeit, weitere Beweisaufnahmen gegen Marks vorzunehmen. Ein Staatsanwalt sagte zu dem Auftritt von Marks: "Das war ein juristischer Slalom nach dem Motto 'Wasch mich, mach mich aber bitte nicht nass'."
Marks' Anwältin Astrid Koch hofft, "dass wir mit einer Bewährungsstrafe hinkommen". Den Vorwurf des Gerichts des bandenmäßigen Betruges sah Koch nicht gegeben. "Ich weiß nicht, wo hier eine Bande gewesen sein soll", so die Juristin. Nicht bestätigen wollte Marks, ob es eine zusätzliche Zahlung von 40.000 Euro von Ante Sapina gegeben habe. Sapina wies am Donnerstag erneut auf die Zahlung hin.
Fragen des Gerichts gestattete Marks abermals nicht, wie seit Beginn des Prozesses starrte er meist unbeteiligt vor sich hin. Seine Ausführungen ließ er von seiner Anwältin verlesen. Der ehemalige Schiedsrichter ließ darauf hinweisen, dass seine berufliche Zukunft auf dem Spiel stünde und er um seine wirtschaftliche Zukunft bangen müsse.