Falsche Identität VfB-Stuttgart-Stürmer Wamangituka heißt eigentlich Katompa Mvumpa

Zwei Jahre hat Silas Katompa Mvumpa in Stuttgart unter falschem Namen gespielt. Der Stürmer soll laut VfB »Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers« geworden sein.
VfB-Stürmer Silas Katompa Mvumpa im Spiel gegen Hertha BSC, Februar 2021

VfB-Stürmer Silas Katompa Mvumpa im Spiel gegen Hertha BSC, Februar 2021

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Tom Weller / dpa

Fußballprofi Silas Wamangituka hat zwei Jahre lang unter falscher Identität für den VfB Stuttgart gespielt. Der Kongolese habe dem VfB kürzlich offenbart, dass er »Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers« geworden und Wamangituka nicht sein richtiger Name sei. Dies teilte der Bundesligist mit.

Sein korrekter Name ist demnach Silas Katompa Mvumpa. Auch das Geburtsdatum des Stürmers war demnach falsch. Laut VfB-Angaben wurde Silas am 6. Oktober 1998 in Kinshasa geboren, ist somit heute 22 und damit ein Jahr älter als ursprünglich angegeben.

»Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo große Sorgen gemacht. Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren«, sagte Katompa Mvumpa der Mitteilung zufolge.

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Konsequenzen für den Profi fürchtet der VfB nicht. Man stehe diesbezüglich mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Kontakt. Nach juristischer Bewertung des Sachverhalts gehe man davon aus, »dass Silas im Besitz einer gültigen Spielberechtigung war und weiter ist«. Außerdem rechne man damit, dass Katompa Mvumpa zu gegebener Zeit eine neue, auf seinen richtigen Namen lautende Spielberechtigung bekommen werde.

VfB Stuttgart prüft rechtliche Schritte

Zur falschen Identität soll es dem VfB zufolge durch einen ehemaligen Spielervermittler gekommen sein. Dieser habe den damals 19-Jährigen in Paris bei sich wohnen lassen und laut dem Spieler auch Namen und Geburtsdatum verändert. Man vermute, dass dies zum einen passiert sei, um die Verbindung des Stürmers zu seinem Ausbildungsverein zu unterbrechen, zum anderen habe sich dadurch Silas' Abhängigkeit vom Vermittler erhöht. Rechtliche Schritte gegen den ehemaligen Vermittler werden von Spieler und Verein derzeit geprüft.

Es sei nach Angaben des VfB »nicht ersichtlich, dass Silas irgendwelche finanziellen Vorteile aus dem Vorgehen seines ehemaligen Vermittlers gezogen hat.« Auch für die in Frankreich und Deutschland erteilten Aufenthaltstitel wäre die Angabe von abweichenden Personaldaten laut Verein wohl nicht erforderlich gewesen. Inzwischen liegt Silas Katompa Mvumpa laut VfB ein gültiger kongolesischer Pass mit seinen korrekten Personalangaben vor.

DFB-Kontrollausschuss prüft den Fall

Silas Katompa Mvumpa spielt seit Sommer 2019 für den VfB. In der abgelaufenen Saison erzielte er in 27 Liga- und Pokalspielen 13 Tore. Er besitzt beim VfB Stuttgart einen Vertrag bis 2024. Zurzeit laboriert der Spieler an einem Kreuzbandriss, den er sich im März im Spiel gegen Bayern München im rechten Knie zugezogen hatte.

Der Deutsche Fußball-Bund teilte unterdessen mit, sich mit dem Fall zu beschäftigen. »Der DFB-Kontrollausschuss wird die Angelegenheit im Hinblick auf ein mögliches sportstrafrechtliches Fehlverhalten des Spielers überprüfen«, hieß es in der Mitteilung. Es liege eine durch die DFL wirksam erteilte Spielerlaubnis vor. Davon abgesehen seien beim DFB-Sportgericht keine Einsprüche gegen Spielwertungen anhängig. Diese könnten wegen Fristablauf auch nicht mehr eingelegt werden, hieß es.

ara/dpa

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