Kevin De Bruyne will Fußball spielen. Immer. In der vergangenen Saison war der Belgier für den VfL Wolfsburg im Dauereinsatz, in 34 Bundesligaspielen wurde er nie vor der 86. Minute ausgewechselt. "Ich lasse ihn lieber drin", sagte Trainer Dieter Hecking in der Rückrunde scherzhaft zur aufkommenden Müdigkeit seines Spielmachers: "Sonst wird er sauer."
Umso erstaunlicher wirkte De Bruynes Auswechslung beim 2:1-Auftaktsieg gegen Eintracht Frankfurt in der 75. Minute. Deutschlands Fußballer des Jahres, der in der vergangenen Saison 31 Torbeteiligungen hatte, erwischte nicht seinen besten Tag. Ungewöhnlich viele Pässe kamen nicht an - im Wolfsburger Publikum war zeitweise ein Raunen zu vernehmen.
Seit Wochen gibt es Gerüchte um eine Rückkehr De Bruynes in die Premier League, das haben nicht nur die VfL-Fans vernommen. Manchester City soll großes Interesse haben - ein offizielles Angebot liegt allerdings noch nicht vor. "Es wird ganz sicher was kommen. Vielleicht muss noch ein bisschen gesammelt werden", sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs: "Unsere Marschroute bleibt ganz klar, dass wir ihn behalten wollen. Es gibt keinen Plan B."
Allofs wollte keinen Zusammenhang zwischen den Gerüchten und De Bruynes Leistung gegen Frankfurt erkennen. "Im letzten Jahr gab es diese Gerüchte nicht, da hat er auch ein paar Spiele hingelegt, die nicht so berauschend waren. Das war heute nicht sein bester Tag", sagte der Manager.
Bei Hecking klingt das mittlerweile etwas anders. "Für den Fall, dass unser gemeinsamer Weg nicht weitergeht, wünsche ich ihm schon jetzt Glück auf", sagte der Trainer am Montag. Der 50-Jährige hielt die Laudatio, als De Bruyne als Niedersachsens Fußballer des Jahres geehrt wurde.
Auch der Belgier äußerte sich am Rande der Ehrung in Barsinghausen. "Die Leute müssen verstehen, dass es nicht so einfach ist. Es geht um viele Sachen", sagte der belgische Nationalspieler und ließ damit weitere Spekulationen zu. Das weiß auch Hecking: "Das werden jetzt 14 schwierige Tage in Wolfsburg, bis die Entscheidung fällt."
Fußball spielen wird De Bruyne auch nach Ablauf der Transferperiode am 31. August. Nur bei welchem Klub, ist mehr denn je fraglich.
Mit Material von dpa und sid
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Rückkehr: Armin Veh betrat nach seiner Pause wieder die Bundesligabühne. Mit Eintracht Frankfurt, seinem Ex-Klub, trat er in Wolfsburg an, ein weiterer Ex-Klub.
Und die Anfangsphase seines Teams war vielversprechend. Mit Kontern zeigten die Gäste dem Vizemeister Probleme in der Defensive auf.
Doch die ersten Tore erzielten die Wolfsburger. Los ging es mit Ivan Perisic (r.). Der Kroate verwertete eine Flanke von Zugang Max Kruse per Kopf. Es war die erste Chance des VfL.
Hier freut sich Bas Dost über das 2:0. Der Niederländer, so wie man das aus der vergangenen Saison kennt, drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.
Nach nur 17 Minuten schien alles klar.
Doch Wolfsburg, hier mit dem umworbenen Kevin De Bruyne, war in der Abwehr zu anfällig.
Die Konsequenz: Das 1:2 durch Stefan Reinartz, der eine Flanke von Haris Seferovic ins Tor beförderte.
So blieb die Partie spannend. De Bruyne, hier gefoult von Carlos Zambrano, kam nicht so ins Spiel wie gewohnt.
Nach der Szene gab es ein Gerangel zwischen den beiden, Schiedsrichter Christian Dankert zeigte beiden Profis die Gelbe Karte. Von der rassigen Anfangsphase war nach dem Seitenwechsel nichts mehr übrig. Die Gastgeber waren nicht in der Lage, für die Entscheidung zu sorgen - und mussten so bis zum Ende zittern.
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