Flüchtlingshilfe
Weitere Fußballvereine sagen Nein zur "Bild"-Aktion
Drei weitere Zweitligaklubs verweigern sich der Flüchtlingsaktion der "Bild"-Zeitung. Der 1. FC Nürnberg, VfL Bochum und der SC Freiburg schließen sich dem Protest des FC St. Pauli an - aus Solidarität.
St.-Pauli-Fans: Andere Klubs schließen sich dem Protest des Vereins an
Foto: AP/dpa
Der FC St. Pauli, Union Berlin und nun drei weitere Fußballvereine - auch der SC Freiburg, der 1. FC Nürnberg und der VfL Bochum werden nicht an der Flüchtlingsaktion der "Bild"-Zeitung teilnehmen. Das gaben die Fußballklubs auf ihren Vereinsseiten bekannt. Die drei Zweitligisten begrüßten zwar das Engagement, wollen aber dennoch mit ihren regulären Trikots auflaufen und auf das Logo "Wir helfen" der "Bild"-Zeitung und des Ligasponsors "Hermes" verzichten.
Noch deutlichere Wort fand der VfL Bochum: Der Verein begrüße sämtliche Hilfsmaßnahmen, die in Not geratene Menschen unterstützen. "Wenn es also um die Sache gegangen wäre, wären wir kompromissbereit gewesen und hätten eine Aktion, die von der 'Bild' mitgetragen wird, unterstützt. Allerdings hat uns die scharfe Reaktion seitens der 'Bild'-Chefredaktion ob der Absage eines anderen Klubs an die Aktion dazu gebracht, sich mit diesem Verein solidarisch zu zeigen. Es darf unserer Ansicht nach nicht sein, dass jemand einem Verein die Solidarität mit Flüchtlingen abspricht, nur weil dieser nicht bereit ist, eine u.a. von der 'Bild' initiierte Aktion zu unterstützen."
Der SC Freiburg betonte das eigene Engagement in Sachen Flüchtlingshilfe und beließ es bei der schlichten Ankündigung, dass die Mannschaft gegen Arminia Bielefeld ohne den veränderten Ärmel-Aufnäher "Wir helfen" auflaufen werde.
Die Boulevardzeitung hatte gemeinsam mit dem Ligasponsor "Hermes" die Aktion zugunsten der "Bild"-Flüchtlingshilfe initiiert. Der FC St. Pauli hatte seinen Verzicht mit dem langjährigen sozialen Engagement des Klubs und der freiwilligen Teilnahme an der Aktion begründet. Die Äußerungen von Diekmann hatten für große Kritik gesorgt, Fans forderten einen Boykott der Aktion. Als erster Klub hatte sich FC Union Berlin an die Seite von St. Pauli gestellt.