Mal wieder was Neues: Diego hat sich nach eigenen Angaben mit Juventus Turin auf einen Transfer verständigt. Die Einigung der Vereine steht aber offenbar noch aus - ebenso die finale Verkündung, wo der Werder-Star in der nächsten Saison spielt. Denn auch die Bayern gelten immer noch als Kandidat.
Hamburg - Diego, Mittelfeldstar von Werder Bremen, hat sich mit Juventus Turin über einen Wechsel zur kommenden Saison verständigt. Das bestätigte er in einem Zeitungsinterview. Er ließ sich aber noch ein Hintertürchen für einen Transfer innerhalb der Fußball-Bundesliga offen, falls Werder Bremen ein Angebot von Bayern München erhalte.
Werder-Star Diego (r.): Mit Juventus handelseinig
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"Ich bin mit Juventus Turin klar", sagte der Brasilianer der "Kreiszeitung Syke": "Wenn sich die Clubs einig sind, dann werde ich auch sagen: Ich spiele nächste Saison bei Juventus Turin." Über das angebliche Interesse der Münchner erklärte der umworbene Mittelfeldspieler: "Nur wenn Werder mir sagen würde, es läge ein Angebot von den Bayern vor und ich solle mich bitte damit beschäftigen, dann würde ich das tun."
Noch haben die Bayern also eine minimale Chance, den Brasilianer nach München zu locken. Aber sie müssen sich beeilen. "Also ein Papier mit offiziellem Juventus-Zeichen habe ich noch nicht unterschrieben", erklärte Diego und kündigte an: "Ich denke, bis Freitag wird endgültig Klarheit herrschen. Denn es wird auch langsam Zeit, dass eine Entscheidung fällt."
Diego weiß bisher nur von einem offiziellen Angebot der Turiner, aber nicht von einem aus München. "Es gibt losen Kontakt zu den Bayern, aber nur über meine Berater", erklärte der 2006 von Porto zu Werder gekommene Spieler. Der umworbene Spielmacher hat in Bremen noch einen Vertrag bis 2011, kann nach Angaben von Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs aber wechseln, wenn es ein lukratives Ablöse-Angebot gibt.
Die "Bild"-Zeitung hatte schon die Einigung des FC Bayern mit dem Mittelfeldmann über einen Vierjahresvertrag vermeldet und über eine Ablösesumme von 25 bis 30 Millionen Euro geschrieben. Doch auch der Verein dementierte. "Es ist nichts unterschrieben und es gibt keine Abmachung", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der Münchner "tz".
Juventus Turin um Geschäftsführer Jean-Claude Blanc sieht sich beim Ringen um den begehrten Brasilianer offensichtlich zu Recht im Vorteil. Juve-Präsident Giovanni Cobolli Gigli sagte beim Verlassen einer Vorstandssitzung am Dienstagabend zu den widersprüchlichen Meldungen aus Deutschland: "Blanc hat einen guten Vertrag gemacht." Die Ablöse soll dem Vernehmen nach 24,5 Millionen Euro betragen, Diego soll jährlich rund vier Millionen Euro sowie zehn Prozent der Ablösesumme erhalten.
Unter Druck stehen jetzt die Münchner, denen Diego vor allem dann gut zu Gesicht stehen würde, falls Franck Ribéry den Rekordmeister verlassen sollte. "Es ist Fakt, dass wir an dem einen oder anderen Spieler aus der Bundesliga Interesse haben. Und dass man Gespräche führt, ist völlig normal", sagte Rummenigge in "Premiere", mochte aber ein Treffen mit Diegos Vater und Berater Djair da Cunha "nicht bestätigen". Auch Manager Uli Hoeneß gab keine Details preis. "Wer sagt das, dass wir uns getroffen haben? Wir haben überhaupt nicht verhandelt."