Klagedrohung von Netzer Zwanziger will keine Unterlassungserklärung abgeben
Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger bleibt angesichts der Klagedrohung von Günter Netzer gelassen. "Da ich die Wahrheit gesagt habe, habe ich keinen Grund, eine Unterlassungserklärung abzugeben", sagte Theo Zwanziger dem SPIEGEL.
Netzer hatte dem früheren DFB-Präsidenten mit Klage gedroht. Zwanziger solle Behauptungen unterlassen, wonach er von Netzer erfahren habe, dass das Bewerbungskomitee Stimmen von Fifa-Exekutivmitgliedern bei der WM-Vergabe gekauft habe. Für die Unterlassung hatte Netzer eine Frist bis Freitag um 14 Uhr gesetzt.
Wie der SPIEGEL berichtete, will Zwanziger im Herbst 2012 in einem Zürcher Nobelrestaurant beiläufig von Netzer erfahren haben, dass die zehn Millionen Schweizer Franken, die Robert Louis-Dreyfus dem deutschen Bewerbungskomitee für die WM 2006 geliehen hatte, für die vier Stimmen der Asiaten im Fifa-Exekutivkomitee verwendet worden seien. Netzer hat bestritten, eine solche Aussage gemacht zu haben.
Laut Netzers Anwalt Höcker soll eine Unterlassungsklage folgen, falls Zwanziger bei seiner Behauptung gegen Netzer bleibe. "Entweder er verpflichtet sich, die Verleumdungen künftig zu unterlassen oder er muss sich vor Gericht verantworten. Die Wahl liegt bei ihm", so Höcker.
Zugleich führte der Jurist an, dass Netzers Frau bei dem Treffen im Herbst 2012 mit am Tisch gesessen habe und den Inhalt der Unterredung auch bezeugen könne. "Sie kann bezeugen, dass Zwanziger lügt", sagte der Jurist der "Süddeutschen Zeitung".
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