Shitstorm gegen Jimmy Durmaz Schwedischer Fußballverband erstattet Anzeige

Jimmy Durmaz' Last-minute-Foul besiegelte Schwedens Niederlage gegen Deutschland. Anschließend wurde der Nationalspieler heftig angegriffen. Der Fußballverband des Landes hat nun reagiert.
Jimmy Durmaz

Jimmy Durmaz

Foto: JONATHAN NACKSTRAND/ AFP

Der schwedische Fußballverband hat angekündigt, nach wüsten Beschimpfungen gegen Nationalspieler Jimmy Durmaz Anzeige bei der Polizei zu erstatten. "Wir dulden es nicht, dass ein Spieler Bedrohungen und Verletzungen ausgesetzt ist", begründete Generalsekretär Håkan Sjöstrand diesen Schritt.

"Es ist entsetzlich und äußerst ärgerlich, Zeuge der Behandlung zu werden, der Jimmy Durmaz ausgesetzt war. Vollständig inakzeptabel", sagte er. Durmaz unterstütze das Vorgehen des Verbandes, hieß es.

Der schwedische Fußballspieler Jimmy Durmaz hatte nach seinem Foul in letzter Minute im Gruppenspiel gegen Deutschland zahlreiche Drohungen und teils rassistische Beleidigungen erhalten. Selbst Morddrohungen sollen laut dem inoffiziellen Twitteraccount "Fifa World Cup Updates" gegen den in der zweiten Hälfte eingewechselten Durmaz dabeigewesen sein. Toni Kroos hatte den nach dem Foul fälligen Freistoß in der Nachspielzeit zum 2:1-Siegtreffer für Deutschland verwandelt.

"Jimmy ist eine äußerst starke und stabile Person und ein wichtiger Spieler für unsere Nationalmannschaft", sagte Sjöstrand. Dass Durmaz neben den Anfeindungen nun so viel Zuspruch und Aufmunterung erhalte, freue ihn. Die überwältigende Mehrheit sei vernünftig und unterstütze das Team, anstatt zu drohen und zu hassen.

Zuvor hatten bereits einige Mitspieler ihren Teamkollegen mit türkischen Wurzeln verteidigt. "Einfach nur peinlich", sagte etwa der schwedische Mittelfeldspieler Emil Forsberg dem Sender SVT  zu den Anfeindungen. "So etwas darf nicht vorkommen."

Durmaz selbst reagierte auf die ganze Diskussion gelassen. "Das interessiert mich nicht", sagte der 29-Jährige, der Timo Werner an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht hatte. "Ich stehe stolz hier und repräsentiere mein Land."

apr/sid

Mehr lesen über

Verwandte Artikel

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten