Trotz 4:2 gegen Costa Rica Deutschland scheitert erneut in der Gruppenphase

Die Fußball-WM geht ohne das DFB-Team weiter. Gegen Costa Rica waren die Deutschen zunächst klar überlegen, dann begann eine wilde zweite Hälfte. Am Ende reichten auch vier Tore nicht, weil Spanien gegen Japan verlor.
DFB-Kapitän Manuel Neuer (r.) tröstet Spielmacher Jamal Musiala

DFB-Kapitän Manuel Neuer (r.) tröstet Spielmacher Jamal Musiala

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Dan Mullan / Getty Images

Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist zum zweiten Mal in Folge in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft ausgeschieden. Im dritten Gruppenspiel der WM in Katar spielten die Deutschen 4:2 (1:0) gegen Costa Rica. Für Deutschland trafen Serge Gnabry (10. Minute), Kai Havertz (73., 85.) und Niclas Füllkrug (89.), die Treffer für Costa Rica erzielten Yeltsin Tejeda (58.) und Juan Pablo Vargas (70.).

Weil im Parallelspiel aber Spanien 1:2 (1:0) gegen Japan verlor, blieb Deutschland trotz des Sieges auf dem dritten Platz. Die Japaner gewinnen damit die Gruppe E und treffen im Achtelfinale auf Kroatien. Spanien auf Platz zwei bekommt es in der nächsten Runde mit Marokko zu tun.

Die Partie begann mit einem Sturmlauf der DFB-Auswahl. Jamal Musiala kam zuerst zum Abschluss (2., 7.), Thomas Müller köpfte nach einer perfekten Flanke von Joshua Kimmich, der als Rechtsverteidiger spielte, frei stehend am Tor vorbei (9.). Die Überlegenheit ergab aber nicht nur Chancen, sondern auch die Führung, als Gnabry eine Flanke von David Raum einköpfte (10.).

Vorn kreativ, hinten plötzlich unsicher

Nach dem Tor wurde Goretzka nach einer Müller-Hereingabe noch mal gefährlich (14.), die Partie verlor aber zunächst die Dynamik der Anfangsphase. Das lag auch daran, dass Costa Rica weniger hektisch verteidigte. Trotzdem wurde Deutschland gefährlich: Kimmich per Distanzschuss (35.), Musiala nach einem seiner vielen Dribblings (36.) und Gnabry mit einem Schlenzer (39.) verpassten das 2:0.

So sicher die deutsche Mannschaft wirkte, kurz vor der Halbzeit leistete sie sich einige schwere Fehler. Nach einem langen Ball der Costa Ricaner stimmte die Abstimmung nicht zwischen Raum und Antonio Rüdiger, der mit einem zu lässigen Klärungsversuch Keysher Fuller bediente. Dessen Schuss konnte Manuel Neuer aber noch übers Tor lenken (42.). Kurz darauf wackelte die deutsche Abwehr erneut, als Niklas Süle bei einer Hereingabe über den Ball trat (44.).

Costa Rica dreht das Spiel, Deutschland schlägt zurück

Nach der Halbzeitpause entgleiste die Tabellensituation aus deutscher Sicht. Costa Rica spielte jetzt ballsicherer und kam häufiger in die deutsche Hälfte. Nach einem Fehlpass von Raum spielte der Underdog einen schnellen Konter über die rechte Seite, bei dem die Deutschen nur mitliefen. Beim Abschluss von Kendall Watson rettete Neuer noch, den Abpraller nach vorn nutzte Tejeda aber zum 1:1 (58.).

Yeltsin Tejedas Anschlusstreffer brachte das Spiel zum Kippen

Yeltsin Tejedas Anschlusstreffer brachte das Spiel zum Kippen

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FRANCOIS-XAVIER MARIT / AFP

Deutschland reagierte auf den Ausgleich mit einem engagierten Angriffsspiel, hatte aber Pech. Musiala traf aus spitzem Winkel den Innenpfosten (61.), dann scheiterte Rüdiger nach Kimmich-Zuspiel am Torrahmen (62.), bevor bei einem schönen Schlenzer von Musiala erneut der Pfosten im Weg stand (67.).

Es wurde wild: Bei einem Durcheinander im deutschen Strafraum warf sich Vargas in den Ball. Neuer stand eher unbeholfen daneben, während der Ball an ihm vorbei ins Tor tropfte (70.). Kurz sah es aus, als stünde Costa Rica im Achtelfinale – dann leitete der eingewechselte Niclas Füllkrug aber einen Kopfball von Kimmich mit der Hacke zum ebenfalls eingewechselten Kai Havertz weiter, der Navas aus kurzer Distanz überlupfte (73.).

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Auf den Ausgleich folgte die Führung für Deutschland. Erneut Havertz traf zum 3:2 (85.), ehe Füllkrug nach Vorlage von Leroy Sané gar auf 4:2 erhöhte (89.). Die Zwei-Tore-Führung hätte Deutschland zum Weiterkommen gereicht, wenn Spanien parallel noch zum 2:2 gegen Japan gekommen wäre.

mrk
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