WM-News am Mittwoch Marokko-Fans von Rechtsextremisten in Verona attackiert

Vermummte Rechtsradikale gingen in der norditalienischen Stadt mit Schlagstöcken auf einen Auto-Corso marokkanischer Fans los. Und: Vinícius Júnior sagt, »Brasilianer hören nicht auf zu tanzen«. Das waren die News am Mittwoch.
Marokko-Fans feierten nach dem Viertelfinaleinzug in vielen europäischen Städten, wie hier in Turin

Marokko-Fans feierten nach dem Viertelfinaleinzug in vielen europäischen Städten, wie hier in Turin

Foto: IMAGO/Marco ALpozzi - LaPresse / IMAGO/LaPresse
  • Rechtsextremisten attackierten Marokko-Fans in Verona – 13 junge Leute festgenommen.

  • Aktivisten stellten Protestplakate in Gianni Infantinos Schweizer Heimatort auf.

  • Belgiens Kapitän Eden Hazard hat seine Karriere in der Nationalmannschaft nach dem WM-Aus in der Vorrunde beendet.

  • In mehreren Städten in den Niederlanden und Belgien ist es nach dem Sieg Marokkos gegen Spanien im Elfmeterschießen zu Ausschreitungen gekommen – nicht zum ersten Mal.

  • Portugals Superstar Cristiano Ronaldo hat Berichte über eine Einigung mit dem saudischen Verein Al-Nassr zurückgewiesen.

Liebe Leserinnen und Leser,

das war es für heute aus Katar. Morgen geht es auf SPIEGEL.de mit den WM-News weiter.

Einen schönen Abend!

Ihre SPIEGEL-Sportredaktion

Katze unterbricht Pressekonferenz Brasiliens

20.45 Uhr: Die im letzten Eintrag erwähnte Pressekonferenz der brasilianischen Nationalmannschaft vor dem Viertelfinale (Freitag, 16.00 Uhr/ Magenta TV) gegen Kroatien wurde übrigens von einer Katze unterbrochen, die auf den Tisch vor Vinícius Júnior kletterte und es sich gemütlich machen wollte. Brasiliens Pressesprecher griff durch, packte das Tier mit gekonntem Griff und ließ es aus geringer Höhe zu Boden fallen.

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Katzen sorgten in Katar nicht zum ersten Mal für Lacher bei einer Pressekonferenz: Frankreichs Ousmane Dembélé habe Angst vor den streunenden katarischen Straßenkatzen, plauderte sein Mannschaftskollege Randal Kolo Muani erst kürzlich über den Flügelstürmer vom FC Barcelona aus.

Vinícius Júnior: »Brasilianer hören nicht auf zu tanzen«

20.17 Uhr: Brasilien besiegte Südkorea in seinem WM-Achtelfinalspiel am Montag 4:1, aber es war nicht nur die fußballerische Meisterleistung, die für Aufsehen sorgte – auch die Tanzeinlagen bei den Torjubeln sorgten für Aufsehen und wurden von manchen, wie dem ehemaligen Mittelfeldspieler von Manchester United, Roy Keane, als Respektlosigkeit dem Gegner gegenüber interpretiert.

Nationalspieler Vinícius Júnior sagte jetzt bei einer Pressekonferenz, dass die Brasilianer nicht aufhören würden, zu tanzen. Es sei ein »Ausdruck des Glücks sei, als Teil der brasilianischen Kultur«. »Sicher, manche beschweren sich gerne, wenn sie das Glück anderer sehen, aber wir Brasilianer sind ein fröhliches Volk, also wird es immer stören«, sagte der Stürmer. »Es warten noch viele Feiern auf uns, aber dafür müssen wir weiterhin besser spielen, Spiele gewinnen und dabei fröhlich bleiben.«

Sogar der stets ernste brasilianische Trainer Tite feierte mit, indem er den »Taubentanz« von Stürmer Richarlison nachahmte. Nach dem 3:0 durch Tottenham-Stürmer Richarlison stürmten die Spieler des fünfmaligen Weltmeisters zur Trainerbank und Nationalcoach Tite tanzte kurz mit. »Ich versuche, mich an die Eigenschaften der Spieler anzupassen«, sagte der 61-Jährige, als er nach seinen Tanzeinlagen gefragt wurde. »Sie sind sehr jung und ich versuche mich ein wenig an ihre Sprache anzupassen und ein Teil ihrer Sprache ist das Tanzen.«

Rechtsextremisten attackieren Marokko-Fans in Verona

18.45 Uhr: Mehrere Rechtsextremisten haben in Verona marokkanische Fußballfans angegriffen, als diese auf den Straßen den Sieg im WM-Achtelfinale gegen Spanien feierten. Spezialkräfte der Polizei nahmen am Dienstagabend 13 junge Leute fest, die nach Auskunft der Behörden den rechtsextremen Gruppierungen in der norditalienischen Stadt zuzuordnen sind. Auf einem Amateurvideo ist zu sehen, wie sich vermummte Randalierer den Anhängern in der norditalienischen Stadt am Dienstagabend mit Ketten und Schlagstöcken näherten und zuschlugen.

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Vier Autos wurden beschädigt. Eine Frau wurde Medienberichten zufolge leicht verletzt, als eine Autoscheibe zu Bruch ging. Die Polizei meldete weiter, dass sie nach dem Vorfall schnell einschreiten und die mutmaßlichen Täter aufhalten konnte.

Der marokkanische Sieg über Belgien in der Gruppenphase hatte in Brüssel Krawalle ausgelöst, und am Dienstagabend zeigten Videoaufnahmen, wie Fans im Zentrum von Mailand Fackeln anzündeten und Möbel und andere Gegenstände warfen. Der stellvertretende italienische Ministerpräsident Matteo Salvini, Vorsitzender rechtspopulistischen Partei Lega, twitterte die Bilder von den Vorfällen in Mailand und erklärte, er hoffe, dass die Verantwortlichen ermittelt würden und für die Sachbeschädigungen aufkommen müssten. Zu den Vorfällen in Verona äußerte er sich nicht.

Hansi Flick bleibt Bundestrainer

18.32 Uhr: Die deutsche WM-Blamage in Katar hat vorerst keine weiteren personellen Konsequenzen: Nach dem Rückzug von Sportdirektor Oliver Bierhoff bleibt Bundestrainer Hansi Flick im Amt. Hier geht es zur Eilmeldung:

DFB-Krisengipfel um Flick-Zukunft mit offenem Ausgang beendet

17.38 Uhr: Der Krisengipfel beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) um die Zukunft von Hansi Flick ist nach zweieinhalb Stunden beendet – mit offenem Ausgang. Der Bundestrainer verließ um 17.00 Uhr mit seiner Dienstlimousine den Tagungsort in Neu-Isenburg bei Frankfurt, ohne sich über die vorangegangenen Inhalte der Runde mit der DFB-Spitze zu äußern. Sechs Tage nach dem blamablen WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft war Flick am frühen Mittwochnachmittag mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Vize Hans-Joachim Watzke zusammengekommen. Flick hat noch einen Vertrag bis zur Heim-EM 2024. Unmittelbar nach dem WM-Aus hatte er noch bekundet, bleiben zu wollen.

Das mit Spannung erwartete Treffen fand im Kempinski Hotel Gravenbruch statt. Der DFB hatte versucht, den Ort geheim zu halten. Zuerst berichtete die Bild-Zeitung darüber. Watzke traf demnach um 13.57 Uhr ein, Neuendorf folgte um 14.06 Uhr. Flick fuhr als Letzter in der Dreierrunde um 14.26 Uhr vor. Der 57-Jährige steht nach dem Scheitern in der WM-Vorrunde massiv unter Druck. Neuendorf hatte noch vor der Abreise aus Katar am vergangenen Freitag eine umfassende Analyse von ihm gefordert. Zugleich ist Flick getroffen vom Abschied seines engen Vertrauten Oliver Bierhoff nach 18 Jahren beim DFB.

17.27 Uhr: Für den deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert ist die Fußball-WM in Katar vorzeitig beendet. Die Fifa wird den ihn für die übrigen acht Spiele nicht mehr berücksichtigen, wie die »Bild« berichtete . »Ja, es stimmt. Das Turnier ist zu Ende für mich«, sagte der Berliner. Er habe sein sportliches Ziel, zwei Spiele zu leiten, erreicht. Siebert hatte die Gruppenspiele zwischen Australien und Tunesien (1:0) sowie von Uruguay gegen Ghana (2:0) gepfiffen. Die Uruguayer, denen der 2:0-Sieg nicht zum Achtelfinaleinzug gereicht hatte, hatten sich über einen nicht gegebenen Elfmeter in der Schlussphase heftig beschwert. Laut »Bild« soll die umstrittene Entscheidung keine Rolle bei Sieberts vorzeitigem WM-Aus gespielt haben. Da Siebert mit 38 Jahren einer der jüngsten Unparteiischen bei der WM ist, stehe er in der Rangordnung hinter den erfahreneren Referees.


Kroatiens Kovačić verletzt sich leicht – beim Pumpen im Fitti

17.22 Uhr: Kroatiens Fußball-Nationalspieler Mateo Kovačić hat sich nach eigener Aussage im Fitnessstudio im WM-Quartier in Doha verletzt. So erklärte der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler des FC Chelsea am Mittwoch seine Schürfwunden im Gesicht. Sein Einsatz am Freitag im Viertelfinale gegen Rekord-Weltmeister Brasilien (16.00 Uhr/Magenta TV) ist aber nicht gefährdet. »Es ist nichts Ernstes, nur ein Unfall im Fitnessstudio«, sagte Kovačić. Dessen Mitspieler Dejan Lovren zog ihn zu allem Überfluss noch öffentlich auf, er sagte: »Er lügt«.

Definitiv kein »leg day«: Mateo Kovačić mit Schürfwunde

Definitiv kein »leg day«: Mateo Kovačić mit Schürfwunde

Foto: Goran Stanzl / dpa

Nach diskriminierenden Slogans – milde Strafen für Kroatien und Serbien

17.06 Uhr: Die Disziplinarkommission des Fußball-Weltverbands Fifa hat Geldstrafen gegen die Verbände Serbiens und Kroatiens verhängt. Der kroatische Verband HNS wurde wegen Fehlverhaltens seiner Fans zur Zahlung von 50.000 Schweizer Franken (knapp 50.700 Euro) verurteilt, die Serben müssen 20.000 Schweizer Franken (knapp 20.300 Euro) zahlen. Damit sanktionierte die Fifa Geschehnisse im Rahmen des WM-Vorrundenspiels gegen Brasilien (0:2). In Serbiens Kabine war dabei eine nationalistische Fahne aufgehängt und fotografiert worden, das Bild verbreitete sich im Internet. Zu sehen war eine Karte, die auch die Umrisse des Kosovo in serbischen Nationalfarben zeigte. Der kosovarische Fußballverband FFK hatte eine »aggressive Aktion gegen die Republik Kosovo« beklagt und die Fifa zum Handeln aufgefordert.

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Kroatische Fans hatten indes im Gruppenspiel gegen Kanada (4:1) den gegnerischen Torhüter Milan Borjan, Sohn serbisch-stämmiger Eltern, wiederholt beschimpft und ausgepfiffen. Eine Gruppe von Anhängern entrollte zudem ein Transparent, das an eine Operation aus dem Kroatienkrieg erinnerte, in dessen Folge Borjan und seine Familie aus dessen Geburtsstadt Knin fliehen mussten.

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Die arabische Welt ist jetzt Marokko – auch in Frankfurt

17.00 Uhr: In Frankfurt am Main haben rund 5.000 Menschen den Sieg Marokkos gegen Spanien im Achtelfinale der Fußball-WM gefeiert und dabei für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Vor allem in der Innenstadt wurde am Dienstagabend der Verkehr teilweise lahmgelegt, wie die Polizei mitteilte. Neben mehreren Autokorsos seien auch Pyrotechnik wie Bengalos, Rauchköpfe oder Knallkörper angezündet worden. Ein Areal in der Innenstadt, nahe der Konstablerwache, wurde gesperrt.

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Aktivisten stellen Protestplakate in Infantinos Heimatort auf

16.47 Uhr: Fifa-Präsident Gianni Infantino, der vor der WM mit seiner Familie nach Katar gezogen war, holen die Schatten der Heimat ein, geworfen von Protestplakaten, die eine Aktivistengruppe heute in Brig aufstellte. Die mobilen Plakate trugen die Botschaften »Infantino: Deine Familie ist auch eingewandert«, »Tausende wie sie waren Opfer dieser Weltmeisterschaft« und »Entschädigt sie jetzt«. Die Aktivisten fordern den Weltfußballverband auf, Arbeitsmigranten für Menschenrechtsverletzungen in Katar, dem Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft, zu entschädigen. An der Demonstration der Avaaz-Kampagnengruppe, die mit ihren Aktionen auf diverse Menschenrechtsverletzungen aufmerksam macht, nahm auch ein Infantino-Imitator teil, der eine WM-Trophäe hielt. Die Fifa äußerte sich zu der Protestaktion in Brig nicht.

Katar, in dem Ausländer den größten Teil der 2,9 Millionen Einwohner ausmachen, wurde von Menschenrechtsgruppen wegen seiner Behandlung von Wanderarbeitern heftig kritisiert. Die britische Zeitung Guardian berichtete im vergangenen Jahr, dass mindestens 6 500 Migranten – viele von ihnen arbeiteten an WM-Projekten – in Katar gestorben sind, seit das Land 2010 den Zuschlag für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft erhalten hat. Amnesty und andere Menschenrechtsgruppen hatten die Fifa bereits aufgefordert, Wanderarbeiter in Katar für Menschenrechtsverletzungen zu entschädigen, indem sie 440 Millionen Dollar zur Verfügung stellt – entsprechend der Höhe des Preisgelds der Weltmeisterschaft.

Zidane ante portas? Frankreichs Präsident hofft auf Verbleib von Trainer Deschamps

15.05 Uhr: Der Wechsel von Didier Deschamps zu Zinédine Zidane als französischer Fußball-Nationaltrainer nach der WM soll laut einigen Medien schon beschlossen sein, doch Frankreichs Verbands-Präsident Noel Le Graët deutete jetzt einen Verbleib Deschamps' an. »Wenn Sie darauf bestehen, will ich ehrlich sein: Mein Wunsch ist es, dass Didier bleibt«, sagte er in einem Interview mit »Le Figaro«: »Wenn man das Glück hat, einen Didier Deschamps zu haben, klopft man nicht an die nächste Tür, solange er da ist.«

Er habe vor dem Turnier den Einzug ins Halbfinale gefordert, »und ich habe immer gesagt, wenn er das schafft, liegt die Entscheidung bei ihm«, sagte der Präsident. Frankreich steht am Samstag im Viertelfinale gegen England. Le Graët sagte: »Ich habe Zidane im Gegensatz zu dem, was manche behaupten, noch nie in meinem Leben angerufen. Und auch niemand um mich hat ihn angerufen.« Der 80 Jahre alte Le Graët gilt als Freund von Deschamps, »aber hier spricht der Präsident, nicht der Freund«, sagte er.

Deschamps ist seit 2012 Nationaltrainer. 2018 wurde er Weltmeister, bei der EM im Vorjahr scheiterte er aber im Achtelfinale. Sein Vertrag läuft nach der WM aus. Zidane, der bis Sommer 2021 Real Madrid trainierte, hoffe seit Langem auf das Amt, berichten französische Medien. Deshalb soll er extra im Sommer bei Paris Saint-Germain abgesagt haben. Der Haken für Deschamps: Der Verbleib seines Förderers Le Graët ist wegen interner Querelen nicht sicher.

Verzögern, abstoppen, hüpfen – die komischen WM-Elfmeter

14.49 Uhr: Nicht nur bei Robert Lewandowski verkommt der Anlauf zum Elfmeter zu einer Zumba-Choreografie: Bei der WM tun sich fast alle Schützen schwer. Woran das liegt – und welche Rolle das Verhalten der Torhüter spielt, können Sie hier lesen.

Begeisterter Empfang in Japan

14.01 Uhr: Japans Fußball-Nationalmannschaft und Trainer Hajime Moriyasu sind in der Heimat trotz des Achtelfinal-Ausscheidens bei der WM begeistert empfangen worden. Chefcoach Moriyasu und Kapitän Maya Yoshida vom FC Schalke 04 bekamen auf dem Flughafen Tokio-Narita nach der Ankunft Blumen überreicht. Zahlreiche Menschen begrüßten das Team um den Frankfurter Daichi Kamada. Japan hatte in der Vorrunde zwar die Ex-Weltmeister Deutschland und Spanien 2:1 besiegt, scheiterte dann aber im Achtelfinale nach Elfmeterschießen an Kroatien. Für die Asiaten war es nach 2002, 2010 und 2018 erneut das Aus in der Runde der letzten 16.

Bobic sieht sich nicht als Kandidat für Nachfolge von Bierhoff

12.57 Uhr: Fredi Bobic von Hertha BSC sieht sich derzeit nicht als Nachfolge-Kandidat von Oliver Bierhoff als DFB-Geschäftsführer. »Ich habe einen Job, ich fühle mich sauwohl bei Hertha«, sagte er. Bobic war nach dem Aus von Bierhoff beim Deutschen Fußball-Bund als Folge des frühen WM-Scheiterns der Nationalmannschaft als einer von mehreren potenziellen Kandidaten gehandelt worden. »Ich war nicht erpicht darauf, dass mein Name fällt«, sagte Bobic. »Das hatte viel hätte, hätte, hätte.«

Der DFB müsse sich zunächst klar werden, welche Ziele er in Zukunft anstrebe. Erst dann könne man über Personen sprechen. In der jetzigen Lage, dürfe sich der Verband »nicht treiben lassen«, sagte Bobic. Für die Arbeit von Bierhoff drückte der ehemalige Nationalspieler Respekt aus. »Ich bin weit weg davon, dass Oliver der Sündenbock ist. Er hat über große Strecken seinen Stempel hinterlassen«, sagte Bobic über seinen ehemaligen Mitspieler, mit dem er 1996 den EM-Sieg feierte.

Desinteresse und Boykottstimmung: Etwa 50 Prozent weniger TV-Zuschauer in Deutschland

12.40 Uhr: Keine anderen Fernsehsendungen sind in Deutschland so beliebt wie Liveübertragungen von großen Fußballturnieren. Doch die WM in Katar sorgt für einen beispiellosen Quoteneinbruch. Lesen Sie hier weiter.

DFB-Aus in der Analyse: Daran krankt der deutsche Fußball

12.34 Uhr: Heute soll Hansi Flick beim DFB das deutsche WM-Aus erklären. DER SPIEGEL hat die WM-Analyse bereits vorgenommen und sechs Faktoren benannt – es gibt auch eine Schuld des Bundestrainers. Hier erfahren Sie mehr dazu. 

Belgien fortan ohne Kapitän Hazard

11.51 Uhr: Belgiens Kapitän Eden Hazard hat seine Nationalmannschaftskarriere nach dem WM-Vorrundenaus beendet. Der 31-Jährige verkündete den zuvor bereits erwarteten Rücktritt via Instagram. »Danke für das ganze Glück seit 2008. Ich habe mich entschieden, meine internationale Karriere zu beenden. Die Nachfolger stehen bereit. Ich werde euch vermissen«, schrieb der Mittelfeldspieler.

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Dem belgischen Team, das 2018 in Russland noch WM-Dritter geworden war, steht ein großer Umbruch bevor. Trainer Roberto Martínez hatte bereits unmittelbar nach dem letzten Gruppenspiel gegen Kroatien (0:0) sein Ende als Coach der Rode Duivels verkündet. Zudem war das Team in Katar überaltert und zerstritten. Es werden weitere Rücktritte erwartet.

Hazard befindet sich seit Jahren im Leistungstief. Der einstige Weltklassespieler kommt bei seinem Verein Real Madrid kaum noch zum Zug und spielte auch bei der WM schwach.

Gesundheitszustand von Pelé verbessert sich laut Ärzten

10.50 Uhr: Die brasilianische Legende Pelé ist offenbar auf dem Weg der Besserung. Der Gesundheitszustand des 82-Jährigen »verbessert sich zunehmend, insbesondere die Atemwegsinfektion«, teilten seine Ärzte mit. Seine Vitalzeichen seien stabil, er sei bei Bewusstsein, es gebe keine »neuen Komplikationen«.

Pelé befindet sich seit dem vergangenen Dienstag in einem Krankenhaus in São Paulo. Zunächst hieß es, es handele sich um eine Routine-Untersuchung zu seiner Darmkrebs-Erkrankung. Dann musste er nach Angaben seiner Familie wegen einer Lungenentzündung infolge einer Coronainfektion behandelt werden.

Sommer äußert sich nicht zu Gerüchten über Wechsel nach Manchester

10.43 Uhr: Torhüter Yann Sommer vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat sich nach dem 1:6 im WM-Achtelfinale  mit der Schweiz gegen Portugal nicht zu seiner Zukunft äußern wollen. »Bitte nicht diese Frage jetzt«, sagte er.

In den vergangenen Tagen hatte es Gerüchte um einen Wechsel Sommers zu Manchester United noch im Winter gegeben. Der Vertrag des Kapitäns der Borussia, der seit 2014 in Mönchengladbach spielt, läuft am Saisonende aus. »Wir wägen alles genau ab und sind in jedem Fall vorbereitet«, hatte Manager Roland Virkus der »Bild«-Zeitung gesagt. Der »Rheinischen Post« sagte er, man sei mit Sommer »in Gesprächen, in guten Gesprächen. Wir wollen verlängern. Aber es ist doch legitim, dass er mit 33 genau prüft, ob er seine Karriere hier in Gladbach beendet oder noch mal was Neues macht.«

Pressestimmen zum WM-Aus von Spanien: »Das Spiel der 1000 Pässe knallt gegen eine Mauer«

10.38 Uhr: Spanien scheitert bei der Fußball-WM in Katar schon im Achtelfinale – gegen Außenseiter Marokko. Die Presse daheim schreibt von einem »Fiasko«. Lesen Sie hier mehr dazu.

Wo die WM-Viertelfinalspiele im TV zu sehen sind

10.32 Uhr: Nur drei von vier Spielen des WM-Viertelfinales werden im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt. Der kostenpflichtige Sender Magenta TV der Telekom präsentiert alle Begegnungen in der Runde der besten Acht, davon ein Spiel exklusiv: Die Partie Brasilien gegen Kroatien am Freitag (16.00 Uhr) ist nur bei Magenta zu sehen.

Die anschließende Partie Niederlande gegen Argentinien (20.00 Uhr) gibt es in der ARD. Am Samstag zeigt das ZDF Marokko gegen Portugal (16.00 Uhr) und England gegen Frankreich (20.00 Uhr).

Ronaldo dementiert Einigung mit Al-Nassr: »Das stimmt nicht«

10.19 Uhr: Portugals Superstar Cristiano Ronaldo hat Berichte über eine Einigung mit dem saudischen Verein Al-Nassr zurückgewiesen. »Nein, das stimmt nicht«, rief Ronaldo nach dem 6:1 im WM-Achtelfinale gegen die Schweiz beim Verlassen des Stadions Reportern zu. Die spanische Zeitung »Marca« hatte zuvor berichtet, Ronaldo habe sich mit dem Klub aus Saudi-Arabien auf einen Vertrag über zweieinhalb Jahre geeinigt. Das Gesamtvolumen des Deals soll bei 200 Millionen Euro pro Jahr inklusive Werbeeinnahmen liegen.

Ronaldo ist seit seiner Trennung von Manchester United kurz vor der Saison vereinslos und könnte daher ablösefrei wechseln. Englische und portugiesische Medien berichteten jedoch, der 37 Jahre alte Superstar wolle weiter auf höchstem Niveau in der Champions League spielen.

Der FC Chelsea und das schon mit den Superstars Lionel Messi, Kylian Mbappé und Neymar übervolle Paris Saint-Germain gelten als mögliche Interessenten für eine Verpflichtung. Beim 6:1 gegen die Schweiz wurde Ronaldo erst in der 74. Minute eingewechselt , sein Ersatz Gonçalo Ramos steuerte drei Treffer zum WM-Viertelfinaleinzug bei.

Marokko im Elfmeterschießen gegen Spanien: Der Sieg für die arabische Welt

10.00 Uhr: Für Marokko ist die WM in Katar zum Heimspiel geworden. Mit der Kraft der vielen arabischstämmigen Fans wurde nun sogar Spanien aus dem Weg geräumt – ein historischer Erfolg. Und es soll erst der Anfang gewesen sein. Lesen Sie hier mehr dazu. 

Festnahmen und Krawalle in mehreren Städten nach Marokkos Viertelfinaleinzug

9.52 Uhr: Nach Marokkos Sieg gegen Spanien  hat die Polizei in der Innenstadt von Rotterdam 35 Menschen festgenommen. Es seien Feuerwerkskörper geworfen worden, außerdem hätten sich mehrere Personen beleidigend geäußert und nicht ausweisen können, teilte die Polizei am Dienstagabend mit. Teils räumte die Bereitschaftspolizei Plätze. Unter anderem am Hauptbahnhof und auf einer zentralen Straße wurden schwere Böller gezündet und in Richtung von Menschen geworfen. Ein Polizist erlitt einen Gehörschaden. Außerdem kam es zu Verkehrsbehinderungen.

In Amsterdam kam es nach Polizeiangaben zu zehn Festnahmen, weitere wurden nicht ausgeschlossen. Es sei zu Krawallen mit Sachbeschädigungen, schweren Böllern und Gewalt gekommen. Auch in Den Haag kam es demnach ebenfalls zu zehn Festnahmen. Auch dort seien Feuerwerkskörper geworfen worden und Bereitschaftspolizisten ausgerückt.

Auch in Belgien kam es zu Auseinandersetzungen. Einige Feiernde hätten am Dienstagabend in der Hauptstadt Brüssel Steine geworfen und einen Container angezündet, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Die Polizei setzte demnach unter anderem Tränengas ein und nahm mehrere Menschen fest. Details waren zunächst nicht bekannt. Marokko hatte im Elfmeterschießen 3:0 gegen den großen Favoriten Spanien gewonnen. Bereit nach Marokkos Sieg gegen Belgien war es in Brüssel und in mehreren Städten in den Niederlanden zu Ausschreitungen gekommen.

Portugals Sieg bringt beste TV-Quote des Achtelfinals

9.30 Uhr: Der 6:1-Erfolg Portugals gegen die Schweiz ist das erfolgreichste TV-Spiel der Runde der besten 16 gewesen. Im Durchschnitt sahen 5,82 Millionen Menschen die Liveübertragung in der ARD am Dienstagabend. Das ergab nach Angaben des Senders einen Marktanteil von 21,0 Prozent.

Das Aus von Spanien gegen Marokko hatten am Nachmittag 4,42 Millionen im Ersten gesehen. Der Marktanteil lag mit 27,8 Prozent über dem des Abendspiels. Das liegt daran, dass nachmittags insgesamt weniger Menschen vor dem Fernseher sitzen und damit relativ gesehen mehr Fußball schauten.

Das Interesse der Fernsehzuschauer blieb aber auch in der ersten K.-o.-Runde der Katar-WM geringer als bei vorherigen Turnieren: Bei den Achtelfinals der WM 2018 in Russland hatten ARD und ZDF doppelt so viele Zuschauer. Die Telekom als dritter Sender beim Turnier in Katar veröffentlicht keine Zahlen.

Ronaldo laut Klinsmann zurecht auf der Bank

9.00 Uhr: Der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat sich nach der für ihn überraschenden Ersatzrolle für Cristiano Ronaldo anerkennend über Portugals Trainer geäußert. »Mit einem 6:1-Sieg ist Trainer Fernando Santos in allen Entscheidungen bestätigt worden«, schrieb Klinsmann in einem BBC-Newsletter. Ronaldo hatte beim Erfolg der Portugiesen im Achtelfinale gegen die Schweiz lange auf der Bank gesessen. Der für ihn aufgebotene Gonçalo Ramos erzielte drei Treffer.

Vonseiten der Portugiesen sei es eine Qualitätsdemonstration gewesen, sagte Klinsmann. Bernardo Silva and Bruno Fernandes hätten in der Offensive hervorragend agiert. Die drei Tore von Ramos seien eine »wunderbare Geschichte« gewesen, sagte Klinsmann, Mitglied der technischen Studiengruppe des Fußball-Weltverbandes Fifa. »Ich war auch froh, dass Ronaldo gegen Ende eingewechselt wurde. Es ist keine einfache Situation für ihn.«

Dass die Fans lautstark Ronaldos Namen skandierten, findet Klinsmann lobenswert. »Das Publikum war fantastisch«, wertete der ehemalige Bayern-Trainer. »Es war dem Trainer nicht unangenehm, überhaupt nicht, es war eine echte Anerkennung für Ronaldo und das, was er bisher geleistet hat. Es war ein Zeichen dafür, dass die Leute immer noch mehr von ihm sehen wollen – und vielleicht gegen Marokko.« Das Viertelfinale gegen die Nordafrikaner, die gegen Spanien im Elfmeterschießen weiterkamen, findet am Samstag statt.

ngo/vgl/ast/dpa/sid/afp
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