Messis Tor zum 3:2 WM-Final-Schiedsrichter kontert Vorwürfe aus Frankreich

Szymon Marciniak hätte einen Treffer von Lionel Messi zurücknehmen müssen – finden zumindest viele Franzosen
Foto:LEE SMITH / REUTERS
Der Frust über das verlorene WM-Finale gegen Argentinien ist bei vielen Franzosen offenbar noch groß. Die französische Zeitung »L’Equipe« behauptete jüngst, der Treffer von Lionel Messi zum 3:2 in der Verlängerung hätte nicht gegeben werden dürfen, weil bereits zwei argentinische Ersatzspieler auf dem Feld standen, ehe der Ball die Linie überquert hatte. Mehr als 220.000 Menschen haben daraufhin eine Onlinepetition unterschrieben und fordern eine Neuansetzung des Endspiels.
Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak, der das Spiel souverän geleitet hatte und dafür anschließend viel Lob bekam, konterte die Vorwürfe nun auf einer Pressekonferenz. Marciniak holte sein Handy raus und zeigte die Szene beim 3:3 durch Frankreichs Superstar Kylian Mbappé kurz vor Ende der Verlängerung. Der Strafstoßtreffer brachte die Franzosen überhaupt erst ins Elfmeterschießen – und hätte wohl auch nicht gegeben werden dürfen.
Szymon Marciniak, the referee for the World Cup Final, has responded to @lequipe’s criticism that Lionel Messi’s second goal shouldn’t have counted:
— Zach Lowy (@ZachLowy) December 23, 2022
"The French didn't mention this photo, where you can see how there are seven Frenchmen on the pitch when Mbappé scores a goal.” pic.twitter.com/MW6y73iiLN
»Die Franzosen haben dieses Foto nicht erwähnt, auf dem zu sehen ist, wie sieben Franzosen auf dem Spielfeld stehen, wenn Mbappé ein Tor schießt«, sagte Marciniak, während er sein Smartphone in die Kameras hielt. Auf dem Screenshot sieht man zahlreiche französische Einwechselspieler, die schon bei der Ausführung des Strafstoßes auf das Feld gerannt waren. Bei strenger Regelauslegung hätten beide Szenen mit einem Freistoß fortgesetzt werden müssen. In der Praxis werden solche Vergehen aber oft nicht geahndet.
Eine Wiederholung des womöglich besten Endspiels in der WM-Geschichte wird es also natürlich nicht geben. Schon aus logistischen Gründen wäre eine Neuansetzung schwierig. Paris Saint-Germain, der Klub der Superstars Lionel Messi und Kylian Mbappé, bestreitet am kommenden Mittwoch sein nächstes Ligaspiel. Und zumindest Mbappé befindet sich schon wieder im Training.