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Ghana: Boatengs Black Stars

Foto: Marius Becker/ dpa

Deutscher WM-Gegner Ghana Underdog mit viel Selbstvertrauen

Boateng, Essien, Asamoah - in Ghanas Nationalmannschaft gibt es gleich mehrere Stars. Der Gruppengegner der deutschen Mannschaft zählt trotzdem zu den Außenseitern. Nur der Verbandschef sieht das anders.

Dies ist die 31. und letzte Folge der SPIEGEL-ONLINE-Serie: WM-Teams im Porträt. Bis zum Start der Weltmeisterschaft am 12. Juni stellen wir jeden Tag einen Teilnehmer vor. Heute: Die Mannschaft Ghanas.

Das Team

Der Präsident des ghanaischen Fußballverbands hält nicht viel von übertriebener Zurückhaltung. "Ich kann Ihnen versprechen, dass Ghana die Gruppenphase überstehen und die Trophäe hochheben wird", sagte Kwesi Nyanttakyi einem Radiosender. Weltmeister Ghana? Das ist natürlich abwegig, obwohl das Team mit international erfahrenen Spielern wie Kevin-Prince Boateng (Schalke 04) und Michael Essien (AC Mailand) besetzt ist.

Das weiß auch Nationaltrainer James Kwesi Appiah. Er gibt sich deutlich defensiver als sein Verbandschef. "Ich kann nicht sagen, was wir erreichen", sagt Appiah. "Was ich versprechen kann, ist, dass wir die Ghanaer nicht blamieren werden."

Die Stars

Der Star des Teams hatte mit der WM-Qualifikation nichts zu tun. Im Juni 2011 hatte Boateng sich aus der Nationalmannschaft zurückgezogen. Begründung: die hohe Belastung im Verein. Bei AC Mailand wurde aus dem umstrittenen Berliner Talent ein Star. Boateng überzeugte in Italien nicht nur auf dem Platz, sondern auch mit seinem Engagement gegen Rassismus. In der Winterpause dieser Saison wechselte er zu Schalke, wo er die Rolle des Anführers übernahm.

Neben Boateng zählen die Mailänder Essien und Sulley Muntari sowie Kwadwo Asamoah zu den wichtigsten Spielern Ghanas.

Der Trainer

Sieben Trainer in elf Jahren - bei Ghanas Nationalmannschaft gab es zuletzt reichlich Wechsel in der sportlichen Leitung. Und immer waren es Coaches aus Europa, denen der Verband das Vertrauen aussprach, drei Serben, ein Franzose, zwei Deutsche. Ghanaer durften nur ran, wenn gerade mal wieder ein Trainer aus Europa gefeuert wurde.

James Kwese Appiah wurde 2008 Kotrainer, er arbeitete mit drei verschiedenen Teamchefs zusammen. 2012 sollte dann eigentlich Marcel Desailly übernehmen. Nur weil der Franzose absagte, bekam Appiah den Job.

"Ich mag es, wenn die Leute mich unterschätzen", sagt Appiah, "es ist immer gut, der Underdog zu sein."

WM-Gegner

Gleich die erste Vorrundenpartie gegen die USA (17. Juni, 0 Uhr) ist für Ghana ein Schlüsselspiel. Verlieren die Westafrikaner, rückt der Einzug ins Achtelfinale in weite Ferne. Denn danach geht es gegen die deutsche Mannschaft (21. Juni, 21 Uhr), im letzten Gruppenspiel dann gegen Portugal (27. Juni, 18 Uhr). In beiden Partien ist Ghana klarer Außenseiter.

WM-Historie

Ghana ist zum dritten Mal bei einer WM dabei. Die erste WM spielten die Westafrikaner 2006 in Deutschland. Obwohl sie in einer starken Gruppe mit dem späteren Weltmeister Italien waren, schafften sie es ins Achtelfinale. Dort schied das Team dann gegen Brasilien aus - 0:3. Vier Jahre später kam Ghana sogar ins Viertelfinale und unterlag Uruguay im Elfmeterschießen.

WM-Duelle mit Deutschland

Die WM-Teilnehmer im Porträt

Ghana spielte bislang nur einmal bei einer WM gegen Deutschland. 2010 in Südafrika setzte sich das Team von Joachim Löw in der Vorrunde 1:0 durch. Ein Tor von Mesut Özil bescherte Deutschland den Sieg, beide Teams zogen ins Achtelfinale ein.

cte/dpa/sid
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