WM-Kurzpässe Fifa verschont Villa, Iren verhöhnen Franzosen

Erleichterung beim Europameister: Stürmer David Villa hat nach seiner Backpfeife gegen einen honduranischen Gegenspieler keine nachträgliche Sperre zu befürchten. In Irland freut man sich über das schmachvolle WM-Aus der Franzosen, deren Torjäger Henry das Team bereits verlassen haben soll.
Spaniens Stürmer Villa: Keine Sperre nach Backpfeife

Spaniens Stürmer Villa: Keine Sperre nach Backpfeife

Foto: Achim Scheidemann/ dpa

Hamburg - Spaniens Doppel-Torschütze David Villa kommt trotz seiner Backpfeife gegen Emilio Izaguirre ungestraft davon. "Die Disziplinarkommission hat den Fall untersucht und wird kein Verfahren eröffnen", sagte Fifa-Sprecher Pekka Odriozola am Mittwoch in Johannesburg. Villa hatte seinem Gegenspieler bei der WM-Partie am Montagabend im Ellis Park mit dem Handrücken ins Gesicht geschlagen. Schiedsrichter Yuichi Nishimura aus Japan ahndete die Tätlichkeit nicht.

Villa kann somit im letzten und entscheidenden Gruppenspiel am Freitag gegen Chile mitwirken (20.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE). Beim 2:0 gegen Honduras hatte der Angreifer beide Tore erzielt. Seinen Handwischer hatte er nach der Partie heruntergespielt. "Das war ein Reflex. Ich wollte ihn eigentlich nur wegschubsen. Das war keine Absicht", sagte er.

In Irland ist das WM-Aus der französischen Nationalmannschaft mit Genugtuung aufgenommen worden. "Ich bin sehr froh, dass es dieses Ende genommen hat. Sie sind einfach auf dem falschen Weg dorthin gekommen", sagte der irische Assistenztrainer Liam Brady. "Sie waren richtig, richtig schlecht." Auch die irische Presse kommentierte das Vorrunden-Aus der "Bleus" mit Schadenfreude. "Lächerliche Franzosen erleiden Bruchlandung und verbrennen", titelte die "Irish Times". Die Franzosen hatten sich über die Playoffs gegen Irland für die WM qualifiziert. Vor dem entscheidenden Treffer beim 1:1 im Rückspiel hatte Thierry Henry damals die Hand zu Hilfe genommen.

Unterdessen hat Rekordtorjäger Henry nach Medienberichten die Delegation des Verbands nach der 1:2-Niederlage gegen Gastgeber Südafrika am Dienstagabend vorzeitig verlassen. Während die Franzosen zunächst zum Quartier nach Knysna zurückgekehrt seien, sei Henry allein nach Johannesburg geflogen. Mit einer Privatmaschine werde er Südafrika noch am frühen Mittwochnachmittag verlassen, berichteten unter anderen der Radiosender RMC und der private TV-Sender Canal+.

Laut RMC wird sich der 32-jährige Henry, der in Südafrika kaum zum Einsatz gekommen ist, am Donnerstag in Paris mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy treffen. Das Treffen solle eine Stunde dauern und das blamable WM-Auftreten und die vielen Skandale der ausgeschiedenen "Bleus" zum Hauptthema haben, hieß es.

Das WM-Organisationskomitee hat sich nach dem Flitzer-Vorfall am Dienstag während des Gruppenspiels zwischen Uruguay und Mexiko in Rustenburg besorgt gezeigt. "So etwas darf nicht passieren. Wir haben bisher zwar keine Untersuchungen in diesem Fall angestrengt, behalten die Situation aber im Auge", sagte OK-Sprecher Jermaine Craig. Während der Begegnung der Gruppe A war ein mexikanischer Fan unmittelbar nach Uruguays 1:0-Führung durch Luis Suárez (43.) auf den Platz gestürmt.

Die Ordner fühlten sich offenbar nicht dafür zuständig, den Mann aufzuhalten. So lief der Fan bis zum Tor von Uruguay, legte sich dort auf den Rasen und rannte anschließend in Richtung Laufbahn. Erst an der Eckfahne stellte ein Mann in Anzug den Störenfried und brachte ihn unsanft zu Fall. Anschließend wurde der Flitzer aus dem Innenraum des Stadions geführt.

hut/fsc/sid/dpa
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