WM-News am Samstag »Nicht der marokkanische Weg« – Marokkos Trainer Regragui kritisiert eigene Spieler

Die marokkanischen Fans skandierten »Fifa Mafia«, die Spieler bedrängten nach der Niederlage im Spiel um Platz drei den Schiedsrichter, der zwei vermeintliche Elfmeter nicht gegeben hatte. Dem Trainer gefiel dieses Verhalten gar nicht. Das waren die News.
Marokkos Trainer Walid Regragui war auch nicht zufrieden mit dem Schiedsrichter-Team, das Verhalten einiger seiner Spieler gefiel ihm aber noch weniger

Marokkos Trainer Walid Regragui war auch nicht zufrieden mit dem Schiedsrichter-Team, das Verhalten einiger seiner Spieler gefiel ihm aber noch weniger

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PAUL CHILDS / REUTERS

  • Hansi Flick sieht keinen zwingenden Grund für ein Ende der Nationalmannschaftskarriere von Thomas Müller.

  • Marokkos Trainer Walid Regragui kritisiert seine eigenen Spieler, nachdem diese den Schiedsrichter bedrängt hatten.

Southgate bleibt wohl England-Trainer

22.27 Uhr: Bei der WM scheiterte England im Viertelfinale an Frankreich. Danach wurde viel über die Zukunft von Trainer Gareth Southgate spekuliert. Nun steht fest: Der Trainer macht wohl weiter. Lesen Sie hier mehr.

Regragui hofft auf Effekt durch mehr afrikanische Teams

20.49 Uhr: Walid Regragui sieht die Chancen auf einen Weltmeister aus Afrika durch die bislang aus seiner Sicht zu geringe Anzahl von Teilnehmern aus dem Kontinent geschmälert. »Es ist schade, dass Afrika bei der Größe des Kontinents nur fünf Teams hier hat«, sagte der 47-Jährige nach dem 1:2 im Spiel um Platz drei. »In Zukunft werden es neun Länder sein und ich bin sicher, dass eines Tages ein Team aus Afrika die WM gewinnen wird.«

Mit der Aufstockung des Teilnehmerfeldes auf 48 Teams ab 2026 qualifizieren sich neun Teams aus Afrika, ein zehntes Team kann über die Playoffs den Sprung zum Turnier schaffen. Regragui kritisierte, dass starke Teams wie Ägypten, Nigeria und Mali bei dem Turnier nicht dabei sein konnten. »Jedes Mal müssen wir um die Qualifikation kämpfen.«

Marokkos Trainer Walid Regragui

Marokkos Trainer Walid Regragui

Foto: ODD ANDERSEN / AFP

Von der größeren Zahl der Teilnehmer aus Afrika erhofft er sich in Zukunft auch bessere Chancen. »Wir wollen jedes Mal ins Achtelfinale oder Viertelfinale. Wenn wir das regelmäßig schaffen, werden wir eines Tages die WM gewinnen«, sagte Regragui. »Warum sind es immer die europäischen Teams, die so weit kommen? Weil sie Erfahrung haben, weil sie regelmäßig dabei sind. Durch diese Erfahrung lernt man.«

Alt und hungrig

20.24 Uhr: Das Spiel um Platz drei war ein würdiger Abschied von zwei Überraschungsteams – aber wohl nicht von Kroatiens Luka Modrić. Marokko legte sich mit dem Schiedsrichter an, ein Bundesliga-Star musste unter Tränen vom Platz. Lesen Sie hier Cedric Voigts Text zum Spiel um Platz drei.

Marokkaner nehmen Niederlage gegen Kroatien gelassen hin

20.02 Uhr: Die Niederlage im Spiel um den dritten Platz haben die Menschen in Marokko weitgehend gelassen hingenommen. Die Cafés waren am Samstag weniger voll als bei den Partien zuvor, wie ein dpa-Reporter aus Rabat berichtete. Lokale Medien berichteten über die Niederlage in nüchternem Ton. Unterstützung für die Mannschaft gab es derweil wieder im öffentlichen Nahverkehr. Auf den Anzeigen der Stadtbusse war zu lesen: »Mit unseren Löwen«.

Modrić will mindestens bis 2023 für Nationalelf spielen

19.44 Uhr: Der frühere Weltfußballer Luka Modrić möchte seine Nationalmannschaftskarriere mindestens noch bis zum Finalturnier der Nations League im Sommer 2023 fortsetzen. Dies erklärte der 37-Jährige von Real Madrid nach dem Sieg über Marokko.

»Ich weiß noch nicht, ob ich bei der EURO 2024 in Deutschland dabei sein werde«, sagte Modrić am Mikrofon von beIN Sports: »Ich möchte aber mindestens noch die Nations League spielen. Danach werde ich über die EURO nachdenken.«

Kroatien hat sich neben Gastgeber Niederlande, Europameister Italien und Spanien für die Finalrunde der Uefa Nations League qualifiziert, diese wird nach der Vereinssaison vom 14. bis 18. Juni 2023 in Rotterdam und Enschede ausgespielt.

Modrić freut sich über Platz drei

Modrić freut sich über Platz drei

Foto: Frank Augstein / AP

Trainer Regragui: Schiedsrichter-Kritik nicht »marokkanischer Weg«

19.29 Uhr: Marokkos Trainer Walid Regragui hat die Auseinandersetzung seiner Spieler mit dem Schiedsrichter nach dem 1:2 im Spiel um Platz drei heruntergespielt. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff waren einige marokkanische Profis auf Schiedsrichter Abdulrahman Al Jassim (Katar) zugestürmt und hatten wüst mit diesem diskutiert. Den Unparteiischen anzugehen sei »nicht der marokkanische Weg«, sagte Trainer Walid Regragui während der Pressekonferenz. »Wir reagieren manchmal über am Ende eines Spiels, das passiert.« Wenn man ein Spiel verliere, »ist man immer enttäuscht. Meine Spieler sind sehr ehrgeizig, es war kein fehlender Respekt.«

Das Schiedsrichter-Team hatte während des Spiels strittige Entscheidungen getroffen, zu den fraglichen Szenen gehörten auch zwei vermeintliche Fouls, die zu Strafstößen hätten führen können – Marokko fühlte sich gleich zweimal benachteiligt. Berichten zufolge sollen marokkanische Spieler Fifa-Präsident Gianni Infantino auf dem Weg in die Kabine beschimpft haben. Der Schweizer nahm am Abend auf dem Rasen die Ehrung für die kroatischen Spieler vor.

Alle Spieler Frankreichs im Abschlusstraining

19.08 Uhr: Trotz der jüngsten Krankheitsfälle im Team hat Weltmeister Frankreich sein Abschlusstraining Medienberichten zufolge mit dem kompletten Kader absolviert. Alle 24 Profis nahmen an der Einheit teil, wie französische Medien übereinstimmend berichteten. Die zuletzt erkrankten Raphaël Varane, Ibrahima Konaté und Kingsley Coman waren demnach ebenso dabei wie Aurélien Tchouaméni und Theo Hernández, die zuletzt mit Prellungen gefehlt hatten.

Titelverteidiger Frankreich hat seit einigen Tagen mit zahlreichen Krankheitsfällen im Team zu kämpfen, im Halbfinale hatten Verteidiger Dayot Upamecano und Mittelfeldspieler Adrien Rabiot mit Erkältungssymptomen gefehlt. »Wir versuchen, mit der Situation so gut umzugehen, wie wir können«, sagte Trainer Didier Deschamps. »Natürlich wäre es uns lieber, diese Schwierigkeit nicht zu haben, aber wir versuchen, das mit der Hilfe unserer Ärzte so gut wie möglich zu managen.« Wegen der verletzungsbedingten Ausfälle von Karim Benzema und Lucas Hernández stehen dem 54-Jährigen im Endspiel nur 24 Spieler zur Verfügung.

Scheint fit zu sein: Raphaël Varane

Scheint fit zu sein: Raphaël Varane

Foto: Robert Cianflone / Getty Images

Co-Trainer Olić geht von Modrić-Verbleib im Nationalteam aus

18.55 Uhr: Kroatiens Co-Trainer Ivica Olić geht nach eigener Aussage davon aus, dass Fußball-Star Luka Modrić seine Karriere in der Nationalmannschaft fortsetzen wird. Auf die Frage, ob das 2:1 im Spiel um den dritten WM-Platz gegen Marokko das letzte Länderspiel von Modric für Kroatien gewesen sei, antwortete Olić bei MagentaTV: »Nein, das glaube ich nicht.«

Der 37 Jahre alte Modrić wolle unbedingt auch beim Finalturnier der Nations League im Sommer dabei sein, erklärte Olić. Er sei »hundertprozentig überzeugt« davon, dass Modrić bei dem Turnier mitspielen wolle, wenn er gesund sei.

Als der deutsche Bundestrainer einen NS-Kampfflieger empfing

18.27 Uhr: Argentinien steht am Sonntag erneut im WM-Finale. Als das Land vor 44 Jahren erstmals Weltmeister wurde, fand das Turnier unter der folternden Militärdiktatur statt. Und im deutschen Lager verehrte man einen Altnazi. Hier  lesen Sie mehr.

Oršić-Traumtor sichert Kroatien Platz drei

17.58 Uhr: Das »kleine Finale« war ein Wiedersehen zwischen Kroatien und Marokko. Anders als im Gruppenspiel, das 0:0 geendet hatte, gab es diesmal Tore. Ein besonders schönes brachte den Kroaten den Sieg. Hier geht es zu unserer Meldung.

Flick sucht Gespräch mit Müller: Alter kein Kriterium für EM-Teilnahme

17.32 Uhr: Hansi Flick sieht keinen zwingenden Grund für ein Ende der Nationalmannschaftskarriere von Thomas Müller. »Ich werde in den kommenden Tagen versuchen, mit jedem Spieler zu sprechen, auch, um damit die WM dann abzuschließen. Und dann werde ich auch mit Thomas reden. Wir haben schon kurz gesprochen, aber noch nicht im Detail«, sagte der Bundestrainer in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.

In dem Gespräch mit dem 33 Jahre alten Müller möchte Flick ausloten, wie der Bayern-Antreiber seine TV-Aussagen unmittelbar nach dem WM-Aus gemeint habe. Müllers erste Reaktion klang nach einem Abschied im DFB-Trikot nach 121 Länderspielen, später relativierte er seine Ausführungen und kündigte Gespräche mit seiner Frau und dem Bundestrainer an.

Alter allein spielt für Flick keine Rolle. »Italien hat mit Bonucci und Chiellini gezeigt, dass Spieler noch im hohen Alter Top-Leistungen abliefern und Erfolg haben können. Sie sind Europameister geworden. Deswegen kann man nie kategorisch sagen, jemand ist zu alt. Es geht um den Leistungsgedanken – und der ist bei uns vorhanden«, versicherte der Bundestrainer.

Ein Spiel dauert bis zu 124 Minuten – aber für Ecken war keine Zeit

17.26 Uhr: War Deutschland das beste Team der Vorrunde? Wann fielen die meisten Tore? Läuft Mbappé vor allem schnell und Messi besonders klug? Die Datenanalyse  zur WM 2022.

Pause im Spiel um Platz drei – Kroatien führt zur Pause

16.50 Uhr: Auch Platz vier wäre das beste Ergebnis einer afrikanischen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft. Marokko ist aber selbstverständlich darauf aus, das Turnier auf Platz drei zu beenden. Nach frühen Rückstand glichen die »Löwen vom Atlas« im direkten Gegenangriff aus und erspielten sich in der zweiten Hälfte der ersten Hälfte auch Chancen zur Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff waren es aber die Kroaten, die durch Mislav Oršićs Schlenzer erneut in Führung gingen (42. Spielminute).

Argentinien hofft auf Messis große Krönung

16.23 Uhr: Am Sonntag will Lionel Messi mit Argentinien Weltmeister werden. In seiner Heimat ist die Vorfreude groß, ein gigantisches Trikot wurde aufgehängt. Gegner Frankreich beschäftigt eine Krankheitswelle:

Frühe Tore im Spiel um Platz drei

16.14 Uhr: Spielen um Bronze sind nicht selten torreich. Bei Marokko und Kroatien fängt es zumindest gut an. Nach nicht einmal zehn Minuten steht es dort 1:1. Josko Gvardiol brachte den Vize-Weltmeister in der siebten Minute per Kopf in Führung, Achraf Dari glich knapp zwei Minuten später ebenfalls per Kopf aus. Beide Treffer fielen nach Freistößen. Hier können Sie übrigens das Spiel im Liveticker verfolgen.

»Ihr verdient es«: Müller drückt Bayern-Profis die Daumen

15.45 Uhr: Thomas Müller hat für das WM-Finale einen klaren Favoriten. »Es ist Zeit, sich Träume zu erfüllen«, schrieb er an seine Bayern-Teamkollegen Kingsley Coman, Benjamin Pavard, Dayot Upamecano und Lucas Hernández vor dem Duell mit den Argentiniern: »Ihr verdient es. Viel Glück.«

Zu seiner Zukunft in der Nationalmannschaft hat sich Müller (33) nach dem frühen deutschen WM-Aus noch nicht abschließend geäußert, Bundestrainer Hansi Flick kündigte ein zeitnahes Gespräch an. Müller ließ via Instagram am Samstag nur wissen, er sei nach zwei Wochen, in der er viel Zeit mit seiner Familie verbracht habe, motiviert für den zweiten Teil der Saison.

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Ohne vier Stammspieler: Marokko im Spiel um Platz 3 ersatzgeschwächt

15.30 Uhr: Marokko geht ersatzgeschwächt in das Spiel um Platz drei. Bayern Münchens Profi Noussair Mazraoui sowie die beiden Stamm-Innenverteidiger Romain Saiss (Besiktas Istanbul) und Nayef Aguerd (West Ham United) stehen aus Verletzungsgründen nicht in der Startelf für das Spiel gegen Kroatien. Im Mittelfeld ersetzt der frühere deutsche U21-Nationalspieler Abdelhamid Sabiri von Sampdoria Genua den bei diesem Turnier bislang so starken Azzedine Ounahi (SCO Angers).

Auch die Kroaten nehmen im Vergleich zu ihrer 0:3-Halbfinal-Niederlage gegen Argentinien einige Wechsel vor. Der in München geborene Josip Stanisic vom FC Bayern darf diesmal von Beginn an auf der rechten Abwehrseite spielen.

Flick: Politik hat Mannschaft in Debatte über »One Love«-Binde im Stich gelassen

15.07 Uhr: Hansi Flick hat sich in der Debatte über die »One Love«-Kapitänsbinde von der Politik im Stich gelassen gefühlt. Das französische Vorgehen lobte er dagegen ausdrücklich. »Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sinngemäß gesagt, »der Fußball wird zu sehr politisiert. Unsere Spieler sollen sich auf Fußball konzentrieren. Politik mach ich«. Das wäre ein gutes Zeichen gewesen, auch für uns«, sagte der Bundestrainer in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.

Eine Ausrede für das sportliche Scheitern in der Gruppenphase dürfe das Thema nicht sein, aber dennoch blickt Flick auch mit Neid auf die Fan-Unterstützung für andere Teams. »Es ist so, dass die Stimmung in Deutschland gegen Katar war und viele gesagt haben, ich schaue mir das nicht an. Es ist schade. Ich fand es begeisternd, die Fans anderer Mannschaften zu sehen, die ihr Team bedingungslos unterstützt haben. Darauf sollte der Fokus auch bei uns wieder mehr liegen, dass wir für Deutschland möglichst erfolgreich Fußball spielen«, sagte der 57-Jährige.

Die DFB-Elf müsse wieder primär für das Fußball-Spielen zuständig sein und nicht für die Thematisierung gesellschaftlicher Aspekte. »Das ist unsere Aufgabe – es wäre schön, wenn man uns das zugesteht. Für die Politik sind andere ausgebildet«, meinte der Bundestrainer. Die Fußball-Stimmung in Deutschland habe unter der Politisierung des Turniers gelitten. »Haben wir in Deutschland alles dafür getan, damit sich die Menschen auf die WM freuen konnten?«, stellte Flick als Frage in den Raum.

Argentiniens Coach vor WM-Finale: »Nicht Messi gegen Mbappé«

14.58 Uhr: Für Argentiniens Trainer Lionel Scaloni wird das Finale gegen Frankreich weit mehr als ein Duell der Superstars. »Morgen spielt Argentinien gegen Frankreich, nicht Lionel Messi gegen Kylian Mbappé«, sagte der 44-Jährige einen Tag vor der Partie in Katar. »Jeder Spieler wird es prägen können.« Das Endspiel werde eine Partie der »kollektiven Anstrengung, nicht der individuellen«, ergänzte der Ex-Profi.

Der Coach sieht seine Mannschaft bestens vorbereitet für das Duell mit dem Titelverteidiger. »Wir haben unseren Matchplan, der ist sehr wichtig für uns. Wir wissen, wie wir sie attackieren müssen, wir kennen ihre Stärken«, sagte Scaloni.

Außenseiter-Rolle für Argentiniens Keeper kein Problem

14.33 Uhr: Argentiniens Torwart Emiliano Martínez fühlt sich vor dem Spiel gegen Frankreich wohl in der Rolle des Außenseiters. »Wir haben Brasilien 2021 im Finale der Copa América im Maracanã geschlagen. Und jetzt können die Leute auch sagen, dass Frankreich der Favorit ist«, sagte der 30-Jährige. »Aber wir haben den besten Spieler aller Zeiten«, ergänzte der Keeper mit Blick auf Lionel Messi.

Die Argentinier wollen im Lusail Stadion ihren dritten WM-Titel holen. Dass sie es nach der WM-Auftaktniederlage gegen Saudi-Arabien dorthin geschafft haben, kann Martínez kaum glauben. »Das ist komplett verrückt«, sagte er. »Wir haben verloren zu Beginn des Turniers, aber unsere Spannung aufrechterhalten. Wir haben uns von Spiel zu Spiel verbessert. Das war ein sehr schwieriger Weg für uns.«

Reporterlegende Hartmut Scherzer im Interview

14.09 Uhr: Er ist 84 Jahre alt und in Katar für seine 16. WM-Teilnahme geehrt worden: Ein Gespräch mit Hartmut Scherzer über das Turnier als Jungbrunnen, Franz Beckenbauer und ein denkwürdiges Treffen mit Gianni Infantino:

Klinsmann gönnt Messi den WM-Titel: »Wunderbare Story«

12.32 Uhr: Der frühere Bundestrainer und heutige Fifa-Experte Jürgen Klinsmann gönnt Argentiniens Superstar Lionel Messi von Herzen den ersten WM-Titel seiner Karriere. »Ich habe hier schon einmal gesagt: Wir alle sind Messi. Wir alle wollen, dass er diesen Titel gewinnt, um in seiner Heimat endlich in einem Atemzug mit Diego Maradona genannt zu werden. Das ist bei dieser WM eine wunderbare Story in sich«, sagte Klinsmann in Doha bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem für globale Fußball-Entwicklung zuständigen Fifa-Direktor Arsène Wenger. Aus seinem Schwärmen für Messi machte der 108-malige Nationalspieler Klinsmann kein Geheimnis. Auf die Frage, welchen Spieler dieser WM er und auch der langjährige Arsenal-Coach Wenger denn als Klubtrainer am liebsten verpflichten würde, sagte Klinsmann: »Jeder würde Messi nehmen.« Der sei »brillant, er ist ein Unterschiedsspieler.

Kritik an Schiedsrichter-Ansetzung fürs Finale

11.16 Uhr: Der argentinische Ex-Referee Héctor Baldassi hat die Schiedsrichter-Ansetzung für das Finalspiel (Sonntag, 16.00 Uhr/ARD und Magenta TV) kritisiert. Der 56-Jährige, der bei der WM 2010 im Einsatz war, hält den Polen Szymon Marciniak zwar grundsätzlich für einen guten Unparteiischen, wie er im Interview dem Radiosender Cadena 3 sagte. Aber nicht für die Partie zwischen Argentinien und Frankreich. »Mir hat die Ernennung nicht besonders gefallen, weil er ein Uefa-Schiedsrichter ist. Meiner Meinung nach hätte man den Amerikaner Ismail Elfath als Schiedsrichter nehmen können«, sagte Baldassi. »Man muss bei einer Ernennung auf völlige Unparteilichkeit achten.« Diese scheint bei Marciniak aus Sicht von Baldassi nicht gegeben, weil er Europäer und dadurch möglicherweise eher den Franzosen zugeneigt sein könnte. »Hoffen wir, dass der Schiedsrichter die richtigen Entscheidungen treffen wird«, sagte Baldassi.

Lizarazu sagt, Frankreich ist nicht abhängig von Mbappé

10.21 Uhr: Nach Ansicht des ehemaligen französischen Fußball-Nationalspielers Bixente Lizarazu ist der Titelverteidiger nicht von Superstar Kylian Mbappé abhängig. »Es wäre der größte Fehler aus französischer Sicht, zu glauben, dass alles von Kylian abhängen wird. Frankreich braucht zwar Mbappé, aber auch Mbappé braucht mindestens genauso seine Mitspieler«, sagte der Weltmeister von 1998 im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Allerdings sieht der Ex-Profi von Bayern München in Mbappé »den Spieler der Zukunft«.

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Lizarazu, der vergangene Woche 53 Jahre alt wurde und während der WM für das französische Fernsehen kommentiert, sagte, dass ihm Mbappés Fähigkeit, »auf das Wesentliche fokussiert zu bleiben, obwohl er permanent im Mittelpunkt steht«, am meisten imponiere: »Mit 23 ist er bereits sehr reif und ein kompletter Spieler.«

Lizarazu sagte das alles auch vor dem Hintergrund einer aktuell im französischen Team grassierenden Grippewelle. Beim 2:0 im Halbfinale hatten Dayot Upamecano und Adrien Rabiot erkrankt gefehlt, auch Kingsley Coman litt unter Fieber. Angeblich gebe es für das Finale aber keine Ausfälle.

Mbappé und Frankreich wollen ihren WM-Titel von 2018 am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Finale gegen Argentinien erfolgreich verteidigen. Das gelang zuletzt Rekordweltmeister Brasilien vor 60 Jahren.

Wie Angela Merkel Klinsmann 2006 zu Hilfe kam: »Jürgen, kann ich irgendwie Helfen?«

8.51 Uhr: Jürgen Klinsmann hat als Spieler, Bundestrainer und US-Chefcoach an fünf Weltmeisterschaften teilgenommen. In Katar erlebt er nun, wie unerträglich der Druck werden kann. Unserem Autor Marc Hujer hat der 58-Jährige in Doha unter anderem verraten, wie ihm 2006 Angela Merkel zu Hilfe kam.

10.000 Bestellungen für Messi-Trikots bei Adidas

8.44 Uhr: Das Trikot des sechsmaligen Weltfußballers Lionel Messi ist für Sportartikelhersteller Adidas kurz vor dem WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich (Sonntag, 16.00 Uhr MEZ/ARD und MagentaTV) wenig überraschend ein Verkaufsschlager. Das Beflocken im Logistikzentrum im niedersächsischen Rieste laufe auf Hochtouren, mit aktuell rund 10.000 Bestellungen liege das Argentinien-Trikot mit der Nummer zehn von Superstar Messi »in der Spitze", teilte Adidas mit. Allerdings seien auch die Trikots der deutschen Mannschaft, beispielsweise von Serge Gnabry, »weiterhin stark gefragt«. Das Trikot ist seit dem Ausscheiden in der Vorrunde allerdings auch um die Hälfte des Preises reduziert. Adidas erwartet einen Umsatz von rund 400 Millionen Euro durch die WM.

Ex-Nationalspieler Kuranyi reißt sich Kreuzband bei Legendenspiel

7.15 Uhr: Der frühere deutsche Nationalspieler Kevin Kuranyi hat sich bei einem Legendenspiel während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar schwer am Knie verletzt. Wie die »Bild«-Zeitung am Freitag berichtete, zog sich der 40-Jährige einen Kreuzband- und Meniskusriss zu, auch der Knorpel wurde beschädigt. »Leider hat sich die erste Vermutung bewahrheitet. Das ist ärgerlich, aber das wird schon wieder«, sagte der ehemalige Stürmer des VfB Stuttgart und des FC Schalke 04.

Die Fifa veranstaltete am Donnerstag und Freitag im Tennisstadion von Doha den sogenannten Legenden Cup, bei dem knapp 100 ehemalige Fußballer und Fußballerinnen in verschiedene Teams eingeteilt wurden und gegeneinander antraten. Dabei waren unter anderem die Ex-Weltmeister Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann (beide Deutschland), Cafu, Roberto Carlos (beide Brasilien), Youri Djorkaeff (Frankreich) und Francesco Totti (Italien). Kuranyi, der sich das WM-Finale (Sonntag, 16.00 Uhr/ARD und Magenta TV) Uhr vor Ort anschauen wollte, nun aber bereits heute abreist, stand im Team Northern Bears, unter anderem an der Seite des früheren mexikanischen Torhüters Jorge Campos.

Dembélé: Frankreichs Team heute weniger »verrückt« als 2018

7.08 Uhr: Zu den Unterschieden des WM-Finalteilnehmers Frankreich von heute und der Weltmeistermannschaft von 2018 befragt, sagte Barcelona-Spieler Ousmane Dembélé: »Es gab damals vielleicht verrücktere Spieler im Team«, sagte er. »Aber wir haben jetzt eine großartige Atmosphäre.« Er genieße es sehr, mit dem Team auf dem Platz zu stehen. In der Partie gegen Argentinien am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und MagentaTV) kann der Offensivspieler seinen zweiten WM-Titel gewinnen.

Ousmane Dembélé

Ousmane Dembélé

Foto: BERNADETT SZABO / REUTERS

»Ich will ein Protagonist dieser WM sein und kein Mitläufer«, sagte Dembélé, der seine bisherigen Leistungen als steigerungsfähig einschätzte und sich für das Endspiel »natürlich« sein erstes Tor bei der WM in Katar wünscht.

Infantino zeigt sich begeistert vom Spiel Marokkos

7.00 Uhr: Gianni Infantino hat die marokkanische Nationalmannschaft vor dem WM-Spiel um Platz drei gegen Kroatien (16.00 Uhr/Magenta TV) ausgiebig gelobt. »Ich glaube, dass Marokko außerordentlich gut gespielt hat, das war ein großer Erfolg«, sagte der Präsident des Fußball-Weltverbands Fifa am Freitag. In der K.o.-Runde hatte Marokko erst Spanien und dann Portugal geschlagen und waren dann im Halbfinale, das sie als erstes afrikanisches Team überhaupt erreicht hatten, an Frankreich gescheitert.

»Man hat den Mut und die Entschlossenheit der Mannschaft gesehen«, sagte Infantino. »In ein Halbfinale zu kommen, das passiert nicht einfach so.« Marokkos Walid Regragui sei ein »außerordentlich guter Trainer«.

vgl/svs/kjo/dpa/sid
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