Hamburg - Bundestrainer Joachim Löw sieht das Match gegen den Fußballzwerg als Wegweiser. "Ein guter Start in die WM-Qualifikation ist für uns enorm wichtig. In der EM-Qualifikation hat uns der Sieg gegen San Marino durch die Gruppenphase getragen und gleich viel Selbstvertrauen gebracht. Auch wenn Liechtenstein eine ganz andere Klasse als San Marino hat, wollen und werden wir gewinnen" sagte Löw, der am Samstag im Rheinpark-Stadion in Vaduz (20.45 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) zum 30. Mal als Chef auf der Bank sitzt.
Die Ausfälle der erfahrenen Spieler Michael Ballack und Torsten Frings sollten gegen Liechtenstein keine Rolle spielen. Thomas Hitzlsperger und Simon Rolfes haben bereits im
Testspiel gegen Belgien unter Beweis gestellt, dass sie im defensiven Mittelfeld mit Ballack und Frings mithalten können. Davor wird der zuletzt starke Bastian Schweinsteiger im Mittelfeld die Bälle verteilen.
Dieser indirekte Konkurrenzkampf freut den Bundestrainer, der seine Spieler aufforderte, "jetzt auch Ansprüche anzumelden". Marko Marin und Patrick Helmes sollen noch näher an die erste Elf herangeführt werden. Der Hamburger Piotr Trochowski ist da schon einen Schritt weiter. Er wird gegen Liechtenstein in der Anfangsformation stehen. "Er hat uns zuletzt sehr gut gefallen und in Hamburg wieder einen Schritt nach vorne gemacht", sagte Löws Assistent Hans-Dieter Flick.
Auf Angreifer Miroslav Klose wartet im Spiel gegen Liechtenstein eine neue Aufgabe. Mit seinen 82 Länderspielen ist er aktuell der erfahrenster Akteur im Kader und wird das deutsche Team deshalb als Kapitän anführen. Der 30-Jährige wird gemeinsam mit Lukas Podolski im Sturm spielen.
Die Innenverteidigung wird, wie gegen Belgien, aus Heiko Westermann und Serdar Tasci bestehen. Für den Schalker Westermann ist es das fünfte Länderspiel, für Tasci ist es erst das zweite Spiel im Nationaltrikot. Dahinter wird Robert Enke im Tor stehen. Sorge bereitet ihm die Abwehr ohne die erfahrenen Innenverteidiger Per Mertesacker und Christoph Metzelder nicht. "Ich würde das als Chance, nicht als Risiko bezeichnen", sagte Enke.
Trotz der nominellen Überlegenheit warnt Löw davor, den Gegner zu unterschätzen. "Ich will Liechtenstein nicht stark reden, aber sie haben zu Hause gegen große Mannschaften wie England oder Spanien nur knapp verloren und auch mal in Portugal ein Unentschieden erreicht", sagte Löw. In den bisherigen beiden Duellen gegen die DFB-Auswahl musste Liechtenstein allerdings 17 Gegentreffer hinnehmen.
Die voraussichtlichen Startformationen:
Liechtenstein: Jehle - Oehrl, Stocklasa, Gerster, Burgmeier - Ritzberger, Martin Büchel, Polverino, Rohrer - Fischer, Frick
Deutschland: Enke - Fritz, Tasci, Westermann, Lahm - Trochowski, Rolfes, Hitzlsperger, Schweinsteiger - Klose, Podolski