WM Viertelfinale ist für DFB-Frauen in Sicht
Deutschlands Fußballerinnen steuern bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft in den USA mit
Volldampf in Richtung Viertelfinale. Nach dem 6:0 (2:0)-Pflichtsieg über Mexiko reicht der Auswahl
des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im letzten Vorrundenspiel gegen Brasilien am Sonntag
(19.30 Uhr MESZ) bereits ein Unentschieden zum Weiterkommen und damit zur Qualifikation für
die Olympischen Spiele in Sydney. Bundestrainerin Tina Theune-Meyer ist das allerdings zu wenig:
"Nur wenn wir Brasilien schlagen, können wir den USA in der nächsten Runde aus dem Weg gehen.
Wir werden voll auf Sieg spielen."
"Willkommen im Kreis der Titelfavoriten", schwärmte der Fernsehreporter des US-Sportsenders
ESPN nach dem Schüzenfest gegen die körperlich total unterlegenen Mexikanerinnen. Wesentlichen
Anteil am Erfolg hatte Inga Grings vom FCR Duisburg, in der vergangenen Saison beste
Bundesliga-Torjägerin, mit drei Treffern (10.,57.,92.). Die weiteren Tore vor 20.169 Zuschauern in
Portland erzielten Sandra Smisek (45.), Ariane Hingst (49.) und Renate Lingor (89.).
Auch Theune-Meyer war mit der Leistung ihrer Elf auf dem vom ständigen Nieselregen tiefen Boden
zufrieden: "Heute haben wir bewiesen, daß wir zu Recht in unserer Gruppe gesetzt wurden. Jetzt
wollen wir bei dieser WM noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden." Dazu dürfte aber schon gegen
die überraschend starken Ballzauberinnen aus Brasilien, die gegen Italien auch ihr zweites Spiel 2:0
(1:0) gewannen, eine bessere Chancenauswertung von Nöten sein. "Wir hätten allein in der zweiten
Hälfte zehn Tore schießen müssen," kritisierte Abwehrchefin Doris Fitschen, die nach dem Ausfall von
Martina Voss (Oberschenkelzerrung) mit 120 Länderspielen zur alleinigen Rekordnationalspielerin
aufstieg.
Gegen Brasilien und deren bislang schon fünfmal erfolgreichen Superstar Sissi, die Deutschland
bereits 1996 aus dem olympischen Turnier geschossen hatte, dürfte die deutsche Abwehr allerdings
wesentlich stärker gefordert werden. "Die Brasilianerinnen sind unheimlich stark am Ball. Und daß
sie torgefährlich sind, haben sie bei ihrem 7:1 über Mexiko bewiesen", erwartet Theune-Meyer einen
heißen Kampf.