BASKETBALL Gefälschte Liebe
Sie hat ihr Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden und trägt ein grünes Schlabbershirt. Sie haben es sich gemütlich gemacht und schmieren sich ein paar Sandwiches, er holt Käse und Wurst aus dem Riesenkühlschrank. Vertraut und zärtlich sind sie miteinander, sie schmiegt den Kopf an seinen Bauch. Mit seinen langen Armen drückt er sie sanft an sich. Sie genießt den Augenblick. Er wirkt ein wenig schüchtern, als ob er spüren würde, dass er beobachtet wird.
Ein halbes Jahr später sitzt Dirk Nowitzki im Büro seines Vaters in Würzburg, die Saison ist zu Ende, die Liebe auch, er macht Ferien von seinem Leben als Profi in der NBA. Über den Weinbergen von Unterfranken scheint die Sonne, im Büro ist es dunkel. Seine Eltern haben einen Malereibetrieb, an der Wand hängen der Meisterbrief des Vaters und Fotos des berühmten Sohnes. Schön neutral sei es hier im Industriegebiet von Würzburg, sagt Nowitzkis Begleiter, der das Treffen organisiert hat. Zu viel Privatsphäre sei zurzeit nicht angebracht.
Nowitzki zupft an seiner Unterlippe, seine Pupillen tänzeln wild. Ab und zu lässt er eine Hand gegen das Leder des Sessels fallen. Ein bisschen Lässigkeit ist in diesem Moment bestimmt nicht schlecht. Seine Wangen sind gebräunt, die Haare blonder als üblich. Gestern ist er aus dem Urlaub auf Kreta zurückgekehrt.
Am liebsten hätte er sich dort für immer verkrochen, sagt er.
Vor sieben Wochen hat ihm sein Mentor Holger Geschwindner erklärt, dass sein Privatleben im vergangenen Jahr eine Farce war. Die Frau, die sich von ihm in seiner Küche in Dallas' Villenviertel Preston Hollow so liebevoll umarmen ließ, ist eine Betrügerin. »Gold digger«, Goldgräber, nennt man solche Frauen in Amerika.
»Im ersten Moment habe ich gar nichts gefühlt«, sagt Nowitzki. Vier Stunden dauerte das Gespräch mit Geschwindner. Verstanden hat er es bis heute nicht.
Als sich Nowitzki die von einem Detektiv zusammengestellten Unterlagen anschaute, sei diese Wut in ihm hochgekrochen. Irgendwann hätte er am liebsten gegen die Wand getreten.
Alles unecht? Alles gelogen?
Seine Verlobte, die er am 18. Juli dieses Jahres heiraten wollte, wurde seit Jahren mit Haftbefehlen wegen mehrfachen Betrugs und Fälschung von Dokumenten gesucht. Sie hat in diesen Jahren ständig ihre Identität gewechselt. Ihm stellte sie sich als Christian Trevino mit brasilianischer Herkunft vor. »Crissy« reiche auch, sagte sie beim Weihnachtsessen zu seinen Eltern. Auch an Nowitzki scheint sie sich bereichert zu haben. Er wird wohl nie erfahren, ob sie ihn vielleicht trotzdem geliebt hat.
Crystal Ann Taylor, unter diesem Namen wird sie bei der Polizei geführt, kommt nicht aus Südamerika, sondern aus St. Louis; vom westlichen Ufer des Mississippi also, nicht vom Amazonas. Ein Jahr lang hat sie an Nowitzkis Seite gelebt. Ge-
kannt haben sich die beiden bereits mehrere Jahre vor dem Beginn ihrer Beziehung. Es war sie, die die Nähe zu ihm suchte, und als sie endlich sein Vertrauen gewonnen hatte, ließ sie sich und ihre Trophäe in seiner Küche filmen.
Dirk Nowitzki sagt, das Schlimmste sei, dass die ganze Welt nun an seinem Privatleben teilhaben könne, ohne dass er sie eingeladen habe. Die Aufnahmen aus seiner Küche verkaufte Crystal Taylors Freundin an die Presse. Sie sind immer noch auf YouTube zu sehen. Wütend sei er, sagt Nowitzki, »und irgendwie auch hilflos«.
Vor zwei Jahren wurde Dirk Nowitzki, 31, als erster Europäer zum besten Spieler der NBA gewählt, in der abgelaufenen Saison hat er bei den Dallas Mavericks mehr als 18 Millionen Dollar verdient. Fast 100 Millionen Euro dürfte er als Spieler und als Werbefigur insgesamt eingenommen haben. Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Sportler überhaupt.
Er hatte sein Privatleben geschützt wie einen Schatz und erlebt jetzt, wie er auf den Titelseiten der Klatschpresse vorgeführt wird. Er, der Meister des Schweigens, glaubt nun, dass es besser sei zu reden.
Sind Sie enttäuscht?
»Natürlich. Ich glaube, am meisten von mir selbst.«
Haben Sie Angst?
»Ein bisschen. Ich frage mich, wie ich in Zukunft noch mal jemandem vertrauen soll«, sagt er, und als ob er es damit erträglicher machen könnte, zwingt er sich zu einem Lächeln. »Na ja, ich bin ja schließlich nicht der Erste, der auf so was reinfällt.«
Um dieses Drama zu verstehen, muss man die Bühne ausleuchten, auf der sich Dirk Nowitzki seit elf Jahren bewegt. Die Bühne der NBA, der glamourösesten Sportliga der Welt. Man muss verstehen, welche Rolle Dirk Nowitzki, der Bub aus Würzburg, in dieser Firma spielt, die einen Jahresumsatz von dreieinhalb Milliarden Dollar macht. In diesem Großkonzern, der den Mitarbeitern vorschreibt, welche Kleidung sie beim Verlassen der Turnhalle zu tragen haben und welche Musik sie in der Kabine besser nicht hören sollten.
Seinen Ruhm und seine Erfolge hat Dirk Nowitzki seinem Mentor zu verdanken. Geschwindner war in den siebziger Jahren Kapitän der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Nowitzki war 16, als er ihn das erste Mal traf. Beim Abendbrot sagte er zu seinen Eltern, ihm sei so ein Typ begegnet, der ihn trainieren wolle.
Drei Jahre danach flog er mit seinem Privattrainer zum Showmatch der Weltjuniorenauswahl nach San Antonio, Texas, und wurde als »German Wunderkind« gefeiert. Drei Monate später verpflichteten ihn die Dallas Mavericks.
Innerhalb von drei Jahren hat der Mathematiker Geschwindner Nowitzki zum NBA-Athleten geformt. Wie groß die menschliche Herausforderung werden würde, das sei ihm damals nicht bewusst gewesen, sagt Nowitzki.
Im ersten Moment habe Dirk wie ein schüchternes Kind gewirkt, sagt Steve Nash, der Teamkollege, der während der nächsten sechs Jahre zu seinem besten Freund in Dallas wurde und sich heute als sein Bruder bezeichnet. Das sei ein wahnsinnig gewagtes Ding gewesen, aus Würzburg ohne Zwischenstopp in die NBA zu wechseln, in der europäische Spieler als weich und uncool galten.
Nowitzki war damals überzeugt, sich in der NBA auf seinen Traum konzentrieren zu können. »Was die anderen über mich denken, das war mir wurscht«, sagt er heute. Kasperltheater hätten sie die Show drum herum von Anfang an genannt, erinnert sich ein Freund aus Würzburg. Das ganze Geld, das Dirk verdiene, sei doch hauptsächlich Schmerzensgeld.
Mike Bantoms Büro liegt in der Fifth Avenue, der Central Park 500 Meter entfernt. Seine Hände gleichen Bärentatzen. Er sitzt an seinem Schreibtisch im 15. Stock, fünf weitere Etagen hat die Basketball-Liga gleich mit gemietet. Trotz dunkler Anzughose und gestreiftem Hemd wirkt er nicht wie ein Geschäftsmann.
Er ist als Vizepräsident der NBA verantwortlich für die Einführung neuer Spieler in die Liga. Für so eine Aufgabe müsse man die dünne Luft in der Liga selbst gespürt haben, sagt Bantom. »Glauben Sie mir, da warten eine Menge Gefahren auf die Jungs.« Gefahren, von denen er den Rookies vor jeder neuen Saison während eines mehrtägigen Camps berichtet.
Auch Dirk Nowitzki besuchte damals das Rookie-Camp. Man habe ihm erklärt, wie man Messer, Gabel und Kondom benutzt, und ihn vor den Menschen gewarnt, die sich an ihm bereichern wollen. »Ob Finanzmanager, Chauffeur, Haushälterin, Freund oder Geliebte«, sagt Bantom, eigentlich sollten die Jungs jeden Menschen, der ihnen begegnet, hinterfragen. Dirk sei eigentlich niemand gewesen, dem man erklären müsse, dass zu viel Alkohol und Sex Konsequenzen haben könnten. »Und mit dem Druck müssen die Jungs schon selbst fertigwerden.«
Bantom hat zu lange selbst in der NBA gespielt, um nicht das Geschäft zu kennen und die Versuchungen. »Magic« Johnson hat, so sagte er es damals, mit »mehreren hundert« Groupies geschlafen, bis ihm ein Arzt sagte, dass er HIV-positiv sei. Kobe Bryant stand vor fünf Jahren wegen Verdachts auf Vergewaltigung einer 19-Jährigen vor Gericht. Das Verfahren wurde eingestellt.
Bantom sagt, diese Jungs lebten den amerikanischen Traum. Viele von ihnen kommen aus den »Inner Cities«, den Problemvierteln der Großstädte, schon in der ersten Saison verdienen sie Millionen. Es sei schwer, sie zu beschützen, und auch die jungen Burschen aus Europa, die im Rookie-Camp wegen ihrer lustigen Aussprache und Kleidung belächelt würden, selbst die könne man nur warnen. »Die Sache mit dieser Frau tut mir schrecklich leid für Dirk«, sagt Bantom.
Nowitzki brauchte ein Jahr, um seinen Körper an die Geschwindigkeit und Härte der amerikanischen Liga zu gewöhnen. Bald trennte er sich von seiner langjährigen deutschen Freundin Sybille, mied Partys, und selbst seine Eltern sah er nur in der Sommerpause und an Weihnachten. Für ein Privatleben fehlte ihm die Zeit.
Steve Nash sagt, er wolle nicht falsch verstanden werden, aber er sei froh, seinen Freund irgendwann dann doch mal überredet zu haben, um die Häuser zu ziehen. Nichts Verbotenes hätten sie getan, einfach nur Filme geschaut und zu Rock'n'Roll und HipHop gechillt. So, wie es die anderen Spieler alle tun. »Er musste doch mal was anderes spüren als nur diesen Druck.«
Die NBA ist eine Show. Es geht um Millionen Dollar, um Muskeln und Tattoos, um Härte und Testosteron, es ist eine Welt in der Hollywood-Stars am Spielfeldrand sitzen und die Grenzen zwischen Groupies und Fans verschwimmen. Aber diese Show ist organisiert wie eine Maschine, in der ein Athlet funktioniert oder scheitert. Der Erfolgsdruck ist groß, der Ruhm und die ständige Kontrolle durch die Öffentlichkeit machen es schwer, ein eigenes Leben zu führen.
Die Spannung zwischen den beiden Welten, zwischen dem Glamour und dem Druck, kann groß werden. Es ist ein ständiger Balanceakt zwischen Disziplin und Maßlosigkeit. Dirk Nowitzki schien die Balance gefunden zu haben. Triumphe feierte er mit seinem Kumpel Nash. Stagnierte er als Spieler, flog Geschwindner ein und trainierte seinen Schüler so lange, bis der Zeigefinger den richtigen Winkel zum Ball fand. Geschwindner war es, der Nowitzki auffing, wenn er zu fallen drohte.
Heute wohnt Geschwindner in einem Schloss im fränkischen Peulendorf, als Student lebte er in einer stillgelegten Fabrik und fuhr in seinem Porsche zu Demonstrationen. Geschwindner gilt als schwieriger, extremer Typ. Er sagt Sätze wie: Wer sich mitteilt, wird sich selber los. Seine Telefonate beginnt er mit: »Hier bei der Arbeit.« Manchmal hat er seinem Schützling Bücher von Nietzsche oder Joseph Conrad mitgebracht. Nowitzki hielt zu ihm, als Geschwindner wegen Steuerhinterziehung in Untersuchungshaft musste, er zahlte damals die Kaution über 15 Millionen Euro. Für Nowitzki ist er Mentor, Coach und Therapeut. Geschwindner bewacht seinen Schützling und kontrolliert ihn. Freunde sagen, er habe irgendwann nicht nur das Training und das Spiel Nowitzkis kontrolliert, sondern auch sein Leben.
Eineinhalb Jahre lang liebte der Mavericks-Star einen Cheerleader. Irgendwann stellte die Frau Nowitzki vor die Wahl: Hochzeit oder Trennung. Er entschied sich für die zweite Variante. Auch auf Geschwindners Rat. Die gekränkte Tänzerin versuchte sich daraufhin als Schauspielerin in Hollywood.
Nowitzki sagt, er habe es immer genossen, sich um nichts kümmern zu müssen. Schon als Kind habe ihm seine Mutter Helga alle Entscheidungen abgenommen. Wie eine Henne habe sie ihr Küken behütet. Heute denke er darüber nach, sagt Nowitzki, ob es falsch gewesen sei, sich so sehr zurückzulehnen.
Morgens fuhr er mit seinem 130 000 Dollar teuren Mercedes-AMG aus der Garage seiner sechs Millionen Dollar teuren Villa - in der Nachbarschaft wohnt Ex-Präsident George W. Bush - in die Garage der Mavericks und abends wieder zurück. Vielleicht ist das der einzige Weg, den man als Ausnahmesportler gehen kann, um weiterhin erfolgreich zu sein. Ein Weg, den auch Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher wählte. Vielleicht ist es aber auch nur der einfachste. Auf jeden Fall ist er nicht ungefährlich. Denn mit dem Umfeld verschwinden die Kritiker, das Gespür für Gefahren und das Geschick, Gefühlsentscheidungen zu treffen.
2006 spielte Nowitzki bereits sieben Jahre in der NBA. Im Durchschnitt halten Profis viereinhalb Jahre durch. Mit 27 Jahren führte er die Mavericks fast im Alleingang ins Meisterschaftsfinale gegen die Miami Heat. Eineinhalb Partien trennten ihn von der Meisterschaft. Die Mavericks gingen mit 2:0 Spielen in Führung, im dritten lagen sie sechs Minuten vor Schluss 13 Punkte vorn. Und verloren - das Spiel und die Finalserie.
»Ich fühlte mich die nächsten Monate extrem leer«, sagt Nowitzki. Schon damals habe er sich, ähnlich wie heute, immer wieder die Frage gestellt: Warum ich? Warum so kurz vorm Ziel?
Selbst die Auszeichnung ein Jahr später zum Most Valuable Player, dem wertvollsten Spieler der NBA, habe daran nichts geändert.
Im Moment des Scheiterns war Nowitzki allein. Steve Nash war nach Phoenix gewechselt, eine feste Freundin hatte er nicht. Aber das Theater ging weiter. Und damit die Maßlosigkeit und die Verlockungen. Nowitzki war auf der Suche, was er fand, war eine Frau, die sich Christian Trevino nannte.
Beaumont ist eine Stadt in Texas, irgendwo zwischen Houston und dem Golf von Mexiko. Es gibt dort keine Straße ohne baptistische Kirche, keinen Garten ohne amerikanische Flagge und keine Frau ohne pinkfarbene Sonnenbrille.
Ein Sommertag, 100 Grad Fahrenheit. Im Jefferson County Jail sitzen die Untersuchungshäftlinge in Massenzellen, rechts die Männer, links die Frauen. Christian Trevino, die in Wahrheit wohl Crystal Taylor heißt, sitzt hier ein. Sie lässt ausrichten, dass sie nicht mehr reden möchte. Sie plane, sagt die Mutter, eine Autobiografie, die Anwaltskosten sind hoch.
Randy Stevens ist Detective in Beaumont. Sie nennen ihn den »Crime Stopper«. Seit vier Jahren ist er mit dem Fall Taylor beschäftigt. Eine so verrückte Geschichte, erzählt Stevens, habe er noch nie erlebt. Damals meldete sich ein Zahnarzt bei ihm, der seit Monaten auf sein Geld, rund 10 000 Dollar, für die Behandlung von Taylors Zähnen wartete. Taylor habe da wohl noch in den Woodlands, nördlich von Houston, gelebt, sagt Stevens. Viermal versuchte er sie dort anzutreffen, vergebens. Er informierte eine Spezialbehörde in Nashville, Tennessee, und heftete den Fall mit Fahndungsfoto ab. Hätte er nicht durch Zufall den Bericht über den NBA-Star und dessen geheimnisvolle Verlobte Anfang Mai im Fernsehen gesehen, hätte er Taylor nie gefunden. »Ihre Taktik war einfach zu professionell«, sagt der Crime Stopper.
Stevens hat Taylor verhört. Sie sei nervös gewesen, habe angefangen zu weinen und sich von einem Erklärungsversuch in den anderen verrannt. »Ich glaube ihr kein Wort«, sagt Stevens. Wenn sie ihre Strafe in Beaumont abgesessen habe, warte in St. Louis schon die nächste Verurteilung.
Seit dem 6. Mai 2009, dem Tag ihrer Verhaftung, hat Nowitzki keinen Kontakt mehr zu Crystal Taylor. Auch in seiner
Villa, in der die Polizei sie trotz eines Fluchtversuchs durchs Fenster um elf Uhr morgens festnahm, war er seitdem nicht mehr. Zu groß war die Angst, man könne ihm unterstellen, er habe eine von der Polizei gesuchte Frau in seinem Haus versteckt.
Im Malereibetrieb von Nowitzkis Vater in Würzburg steht eine 2 Meter und 13 Zentimeter hohe Figur aus Pappe. Der Vater hat ihr ein Trikot und eine Hose seines Sohnes übergezogen. Nowitzki würde sie wohl am liebsten zur Seite räumen. Er spricht leise, er sagt, er habe nichts über die Vergangenheit seiner Verlobten gewusst. Kritik an seiner Freundin habe er nie zugelassen. Seine Familie war nicht glücklich über die Frau an Dirks Seite, der Vater sprach von Geschmacksverirrung. Das sei ihm egal gewesen, sagt Nowitzki. »Ich habe sie geliebt.«
Ein Freund, der Nowitzki im Februar in Dallas besuchte, erzählt, er habe Dirk in elf Jahren USA nicht so glücklich erlebt. Er habe ein Gefühl von Freiheit ausgestrahlt. Auf dem Rückweg schickte er ihm eine SMS: Wenn es diese Frau sein soll, dann zieh es durch. Vielleicht, sagt der Freund, sei Dirk auch stolz gewesen, sein Leben endlich selbst kontrollieren zu können. Stolz, trotz des Kasperltheaters seinen eigenen Weg gefunden zu haben.
Mitte Februar dieses Jahres sollte ein Ehevertrag aufgesetzt werden. Die Anwälte brauchten die Geburtsurkunde von Christian Trevino, sie fand immer neue Ausreden. Im April beauftragte Geschwindner einen Privatdetektiv.
Crystal Taylor hat wohl nicht nur den Zahnarzt in Texas um sein Honorar betrogen. Sie hat in St. Louis Schecks gefälscht und soll dies während ihrer fünfjährigen Bewährungsstrafe wiederholt haben. Die Ermittler sind auf rund 16 Namen gestoßen.
Nowitzki sitzt im Ledersessel seines Vaters, er trägt kurze Hosen, keine Schuhe. Er weiß nicht so genau, wie es weitergehen soll. Er überlegt noch, ob er bei der Europameisterschaft im September in Polen für Deutschland spielt. Er wird in dieser Woche eine Pressekonferenz geben. Ende September fliegt er zurück nach Dallas. Er wird sich ein neues Leben suchen müssen. Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn er alles andere vergisst.
Seine Verlobte hat aus dem Gefängnis verkünden lassen, sie sei schwanger. Der Detective weiß nicht, ob es stimmt. Hier in Beaumont, sagt Stevens, habe sie keinen Test gemacht. Nowitzki weiß es auch nicht. Er hat vorsichtshalber das Sorgerecht beantragt. CATHRIN GILBERT
* Mit Partnerin Crystal Taylor in seinem Haus in Dallas.* 2004 in der Nähe von Bamberg.