Golf Profis der umstrittenen Saudi-Tour dürfen bei British Open starten

Der Old Course im schottischen St. Andrews (Bild von Juli 2010)
Foto:Stuart Franklin/ Getty Images
Die Veranstalter der Open Championship (auch British Open), dem traditionsreichsten Golfturnier der Welt, erlauben Spielern der umstrittenen LIV-Golf-Serie die Teilnahme. »Offenheit ist ein fundamentaler Bestandteil unserer Haltung und ein Alleinstellungsmerkmal«, wird Turnierchef Martin Slumbers in einer Mitteilung zitiert.
Die 150. Auflage des Majors findet vom 14. bis 17. Juli auf dem legendären Old Course in St. Andrews in Schottland statt. Es ist das älteste noch ausgespielte Golfturnier der Welt.
Zahlreiche Stars wie Phil Mickelson, Dustin Johnson, Bryson DeChambeau oder zuletzt Medienberichten zufolge der viermalige Major-Champion Brooks Koepka haben sich bereits der von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Tour angeschlossen. Auch der Deutsche Martin Kaymer ist dabei.
Die US-amerikanische PGA-Tour schloss die Abtrünnigen deshalb bereits aus. Die PGA hatte auch die europäische Golfserie DP World Tour (vormals European Tour) an ihre Seite geholt. Die DP World Tour hat für Donnerstag eine Entscheidung angekündigt.
Saudi-Tour spaltet die Golfwelt
Bei den US Open in der vergangenen Woche durften die Profis, die sich für eine Teilnahme an der Saudi-Tour entschieden haben, hingegen starten. Denn das Traditionsevent wird nicht von der PGA, sondern vom amerikanischen Golfverband USGA durchgeführt. Dies hatte zu Kontroversen geführt.
Die LIV Golf Invitational Series startete am 11. Juni in London und steht seither massiv in der Kritik. Finanziert vom 800 Milliarden Dollar schweren saudi-arabischen Staatsfonds stehen der neuen Golftour nahezu unbegrenzte Mittel zur Verfügung. Der Vorwurf: Das Land, das der Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird, versucht mit lukrativen Sportveranstaltungen, sein Image aufzubessern (»Sportswashing«). Für ihre Teilnahme erhalten die Spieler extrem hohe Antrittsgelder. »Ich bin kein Politiker, ich bin Profigolfer«, hatte Kaymer gesagt.