Die Organisation von Donald Trump verliert die Gastgeberrechte für eines der wichtigsten Golfturniere – PGA of America begründet die Entscheidung mit dem Sturm auf das Kapitol durch Trump-Anhänger.
Donald Trump (r.) beim Golfen, hier in Sterling, Virginia
Foto: JIM LO SCALZO/EPA-EFE/Shutterstock
Die Organisation des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump verliert infolge der Ausschreitungen im Kapitol die Gastgeberrechte für eines der wichtigsten Golfturniere der Welt. Die PGA Championship, eines der vier Majors, wird 2022 nicht wie lange geplant auf Trumps Golfkurs in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey stattfinden. Der Ausrichter PGA of America begründete die Entscheidung mit dem Sturm auf das US-Parlament am Mittwoch, als Anhänger Trumps aufgestachelt von ihrem Präsidenten in das Gebäude eingedrungen waren. Ein alternativer Austragungsort werde nun gesucht, hieß es.
Die Verbandsleitung sei in einer Abstimmung zu dem Entschluss gelangt, »das Recht zur Beendigung der Vereinbarung auszuüben«, teilte Verbandspräsident Jim Richerson via Twitter mit.
Seth Waugh, CEO von PGA of America, sagte der Nachrichtenagentur AP: »Wir befinden uns in einer politischen Situation, die wir nicht gemacht haben.« Man sei den Mitgliedern, dem Spiel und der Marke verpflichtet, diese bestmöglich zu schützen, sagte er. »Unserem Gefühl nach konnten wir nach den tragischen Vorkommnissen vom Mittwoch nicht länger an Bedminster festhalten. Der Schäden hätte irreparabel sein können.«
Vor der Absage des für August 2022 geplanten Events hatten sich im Sport die Forderungen gehäuft, die Führung müsse sich von Trump distanzieren. Nach Medienberichten hatte es verbandsintern schon in den vergangenen zwei Jahren Debatten darüber gegeben, die Championship zu verlegen. Die offene Konfrontation mit einem »berüchtigt rachsüchtigen Mann« habe man aber lange Zeit gescheut, schrieb die Golfweek.
Die jüngsten Entwicklungen haben den Republikaner Trump allerdings zunehmend isoliert. Am Montag wollen die Demokraten ein zweites Amtsenthebungsverfahren anschieben, obwohl die Präsidentschaft bereits am 20. Januar offiziell endet. Dann wird der gewählte Präsident Joe Biden vereidigt.
Die Trump-Organisation ist vor allem im Immobilienbereich aktiv und betreibt unter anderem Hotels und Golfplätze wie jenen in Bedminster. Nach seinem Wahlsieg 2016 hatte Donald Trump die Leitung des Firmen-Konglomerats an seine Söhne Eric und Donald Junior abgegeben. Er blieb aber Besitzer, obwohl er versprochen hatte, sich von seinen Geschäften »vollständig zu isolieren«.