Handball-Bundestrainer Gislason "Ohne Druck ist es für mich nur langweilig"

Trainer Gislason: "Dann habe ich mir einen Mülleimer gepackt und gesagt: Vielleicht stelle ich das hier besser ins Tor"
Foto:Andreas Chudowski / Der Spiegel
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Ein altes Kutscherhaus, etwa 30 Kilometer östlich von Magdeburg. Auf einem Holztisch stehen Cracker, Käse, selbst gemachte Marmelade und eine Kanne Schwarztee. Alfred Gislason, 60, hat am Kopf Platz genommen. Er trägt ein blaues Jeanshemd und Filzpantoffeln und erzählt, wie er die ehemalige Ruine zusammen mit seiner Frau Kara wiederaufgebaut hat.
Gislason ist studierter Historiker. Seine Faszination für Vergangenes spiegelt sich in seinem Garten wider, dort hat er mehr als 300 alte Rosensorten und 150 seltene Obstbäume gepflanzt. Der Gislason an diesem Tag wirkt wie ein Gegenentwurf zu dem aufbrausenden Handballtrainer, der mit dem THW Kiel in seiner elfjährigen Amtszeit sechsmal die deutsche Meisterschaft und zweimal die Champions League gewann.
Seit Anfang der Woche ist Gislason Bundestrainer. Sein erster Auftrag: mit dem deutschen Team die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio zu sichern.
SPIEGEL: Herr Gislason, Sie sind seit knapp 30 Jahren Handballtrainer und für Ihre klaren Ansagen bekannt. Gibt es Momente, für die Sie sich schämen, wenn Sie zurückschauen?
Gislason: Ja, geschämt habe ich mich schon öfter. Früher war ich ja ein bisschen aufbrausend. Nach Niederlagen hatte ich meine Beleidigungsstunden, wie Spieler das genannt haben. Direkt nach dem Spiel habe ich losgelegt, da habe ich jedem meine Meinung gesagt über seine Leistung. Meine alte Mannschaft in Island hat mir mal vorgespielt, was sie mit mir erlebt hat – jeder Spieler, die größten Beleidigungen. Wir haben viel gelacht, im Nachhinein war es ganz witzig.
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