Handballer besiegen Österreich deutlich Nur fünf Gegentore in einer Halbzeit – deutsche Abwehr spielt sich ein

Sebastian Firnhaber (l.) setzt seinen Körper gegen Österreichs Daniel Dicker ein
Foto:Marius Becker / dpa
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat auch das vierte Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 2022 gewonnen. Gegen Österreich siegte das Team von Trainer Alfreð Gíslason 34:20 (19:5). Das Spiel war gleichzeitig die Generalprobe für die in der kommenden Woche beginnende WM 2021 in Ägypten. Das deutsche Team startet am Freitag gegen Uruguay in die Weltmeisterschaft.
Gíslason änderte seinen Kader im Vergleich zum Hinspiel am vergangenen Mittwoch auf vier Positionen, um allen Spielern Praxis zu verschaffen. Torhüter Johannes Bitter, Marcel Schiller, David Schmidt und Juri Knorr setzten aus, dafür wurden Silvio Heinevetter, Marian Michalczik, Christian Dissinger und für sein erstes Länderspiel Antonio Metzner nominiert. Bei der WM können die Trainer ihre Kader vor jedem Spiel verändern, diese Maßnahme wurde wegen der hohen Belastung in der Corona-Pandemie beschlossen.
Neuer Mittelblock beim deutschen Team
Nach den Absagen der Kieler Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold stand für Gíslason in den beiden Partien gegen Österreich im Vordergrund, seine Abwehr einspielen zu lassen. Den neuen Mittelblock bilden Johannes Golla und Sebastian Firnhaber, den beiden Spielern aus Flensburg und Erlangen wird bei der WM entscheidende Rollen zufallen. Und in der ersten Hälfte funktionierte der Defensivverbund in Zusammenarbeit mit Torhüter Andreas Wolff sehr gut. Österreich kam zu keinen leichten Toren, insgesamt erzielte der Außenseiter nur fünf Treffer.
Das klare Ergebnis und die gute Leistung in der Abwehr sollte jedoch nicht überbewertet werden – Österreich gehört im Handball nicht zur Weltspitze. Deutschland wird in der Gruppe mit Uruguay, Ungarn und Kap Verde in jedem Fall weiterkommen, die schwierigen Aufgaben warten dann in der Hauptrunde oder spätestens ab dem Viertelfinale. Gegen Teams wie Spanien, Kroatien, Norwegen oder Frankreich wird es gerade für Golla und Firnhaber ungleich schwerer werden.
Debütant Metzner bester Werfer
Nach der Pause ließ es die deutsche Mannschaft in Köln vor leeren Zuschauerrängen deutlich verhaltener angehen, Österreich hatte schon nach sieben Minuten sechs Tore erzielt. Das lag aber weniger an der Abwehrarbeit, vielmehr gab es in der Offensive mehr Ballverluste, die mit Tempogegenstößen bestraft wurden.
Am Ende blieb es trotzdem beim deutlichen Sieg. Debütant Metzner war mit fünf Treffern vor Kapitän Uwe Gensheimer und Paul Drux (jeweils vier) der beste Werfer.