DHB-Pleite gegen Norwegen So hoch hat ein deutsches Frauen-Team bei einer EM noch nie verloren

Sie wollen ins EM-Halbfinale, aber mit solchen Leistungen dürfte das schwierig werden: Die deutschen Handballerinnen unterlagen Topfavorit Norwegen. Endstand: 23:42.
Stine Bredal Oftedal aus Norwegen und DHB-Spielerin Julia Maidhof

Stine Bredal Oftedal aus Norwegen und DHB-Spielerin Julia Maidhof

Foto: PETTER ARVIDSON / imago images/Bildbyran

Die deutschen Handballerinnen haben in ihrem zweiten Spiel bei der EM in Dänemark eine heftige Niederlage kassiert. Das Team des verspätet angereisten Bundestrainers Henk Groener unterlag Turnierfavorit und Rekordeuropameister Norwegen 23:42 (14:22) – so hoch verlor ein deutsches Frauen-Team bei einer EM-Endrunde noch nie.

»Es war eine Handball-Lektion, die wir von Norwegen bekommen haben«, sagte Bundestrainer Groener. »Wir haben es in keiner Phase des Spiels geschafft, sie in den Griff zu kriegen.«

Deutschland hat den Einzug in die Hauptrunde aber noch in der eigenen Hand. Mit einem Sieg oder Unentschieden gegen Außenseiter Polen am Montag (18.15 Uhr; Stream: sportdeutschland.tv) qualifiziert sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sicher für die nächste Turnierphase. Ihr Auftaktspiel hatten die DHB-Frauen am Donnerstag in Abwesenheit Groeners gegen den EM-Vierten Rumänien gewonnen (22:19).

Emily Bölk und Xenia Smits waren nun mit jeweils vier Treffern die besten deutschen Werferinnen in Kolding, wo zuvor die Polinnen trotz eines guten Starts Rumänien unterlegen waren (24:28).

»Wir hatten einen anderen Plan, aber Norwegen war das bessere Team, das sieht man ja am Ergebnis«, sagte Bölk, die mit der Defensivleistung nicht zufrieden war: »Gegen Norwegen kann man verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise. Es war nicht unser bester Tag. Aber wir werden wieder aufstehen.«

»Spielt im Angriff vernünftige Sachen!«

Trainer Groener erlebte das erste Spiel im Zuge der EM an der Seitenlinie. Der 60-Jährige war nach seiner Corona-Infektion am Mittwoch erstmals negativ getestet worden und nach Dänemark gereist. Nach einem weiteren negativen Testergebnis nach seiner Ankunft in Kolding durfte er in den Kreis des Teams eintreten.

Was er auf dem Platz erlebte, dürfte ihm missfallen haben. Das Team fand kein Mittel gegen Tempo und individuelle Klasse der Norwegerinnen, bei denen Weltklassespielerin Stine Bredal Oftedal antrieb und Nora Mørk kaum zu stoppen war. Ihr allein gelangen zwölf Treffer.

»Spielt im Angriff vernünftige Sachen!«, forderte Groener in einer Auszeit in der zweiten Halbzeit. Besser wurde es aber auch danach nicht. Das EM-Halbfinale ist das Ziel des deutschen Teams. Dafür wird es sich aber wohl deutlich steigern müssen.

mon/dpa/sid

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren