Sieg gegen Norweger Deutsche Handballer beenden WM auf Platz fünf

Mit den letzten Kraftreserven finden Deutschlands Handballer bei der Weltmeisterschaft einen versöhnlichen Abschluss. Verbandschef Michelmann gibt direkt das nächste Ziel aus.
Andreas Wolff

Andreas Wolff

Foto:

Jan Woitas / dpa

Deutschlands Handballer haben die Weltmeisterschaft auf dem fünften Platz beendet. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gíslason besiegte Norwegen dank des einmal mehr überragenden Andreas Wolff 28:24 (16:13) und schloss das Turnier mit den letzten Kraftreserven versöhnlich ab.

Kapitän Johannes Golla, Luca Witzke und Kai Häfner (je fünf Tore) waren vor 6260 Zuschauern in Stockholm die erfolgreichsten Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Mit einem beherzten Auftritt, großer Konsequenz und Wolff im Tor holte sich das unerfahrene Team knapp ein Jahr vor der Heim-EM in Deutschland (10. bis 28. Januar) ein gutes Gefühl.

Deutschland gewann damit sieben seiner neun WM-Spiele. Nach dem Viertelfinal-Aus gegen Olympiasieger Frankreich am Mittwoch (28:35) hatten Johannes Golla und Co. den fünften Platz als neues Ziel ausgerufen – und erfüllten dieses eindrucksvoll.

»Wir hatten immer unsere Siegchancen«

Die Verbandsführung äußerte sich zufrieden mit dem Abschneiden. »Wir sind im Turnier einen Schritt nach vorne gegangen. Wir haben uns im engsten Verfolgerfeld platziert. Die Spielweise und der Auftritt bestätigen, dass wir uns näher an die Weltspitze herangearbeitet haben«, stellte DHB-Sportvorstand Axel Kromer fest: »Wir hatten immer unsere Siegchancen.«

Auch im Viertelfinale gegen Rekordchampion Frankreich hatte Deutschland an der Sensation geschnuppert, brach ab der 40. Minute jedoch ein. »Wir können noch nicht konstant unser Leistungsvermögen abrufen. Das liegt zum einen an der Unerfahrenheit der Spieler, aber auch an der Breite, die etwa die Franzosen oder Dänen haben«, konstatierte Kromer.

Nach der historisch schlechten WM vor zwei Jahren fühlt sich das Team aber bereit für die erste Medaille seit dem EM-Coup vor sieben Jahren. Schon bei der Heim-EM 2024 soll nach Wunsch des Verbands endlich Edelmetall her.

»Das Ziel bei der Heim-EM muss sein, den nächsten Schritt zu gehen und unter die ersten Vier zu kommen«, forderte DHB-Präsident Andreas Michelmann. Und Kromer ergänzte: »Jeder, der beim Finalwochenende dabei ist, will natürlich ins Endspiel.«

Der Rahmen dafür wird stimmen. Der DHB verkaufte bereits 40.000 Karten für das Eröffnungsspiel in der Fußballarena in Düsseldorf. Auch für die deutschen Spiele im Vorrundenspielort Berlin sind bereits 50 Prozent der Tageskarten vergriffen. »Wir haben eine gute Basis geschaffen«, sagte Vorstandschef Schober.

Der Auftritt gegen Norwegen, das Deutschland beim Hauptrundenfinale zu Wochenbeginn noch knapp besiegt hatte (28:26), diente als weiterer Mutmacher. Wolff mit neun Paraden allein im ersten Abschnitt sowie eine starke Deckung waren die Grundlagen für den Erfolg. Auch in der Crunchtime reichten zwei Tage nach dem Verlängerungskrimi gegen Ägypten (35:34) die Kräfte.

ara/sid

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren