Handball-WM Deutschland nach Niederlage gegen Spanien vor dem Aus

Eine starke Aufholjagd zu Beginn der zweiten Halbzeit reichte nicht: Die deutschen Handballer mussten sich im ersten Hauptrundenspiel der WM in Ägypten Europameister Spanien geschlagen geben. Nun droht das frühe Aus.
Kai Häfner

Kai Häfner

Foto: Sascha Klahn / dpa

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der WM in Ägypten ihr erstes Hauptrundenspiel gegen Spanien 28:32 (13:16) verloren. Durch die Niederlage rückt der mögliche Einzug ins Viertelfinale in weite Ferne: Nur die ersten beiden Mannschaften jeder Hauptrundengruppe ziehen in die K.o.-Runde ein, bei zwei ausstehenden Partien benötigt das deutsche Team zwei Siege und mehr Schützenhilfe, als realistisch zu erwarten ist.

In den ersten zehn Minuten gestaltete die DHB-Auswahl das Spiel ausgeglichen, erst zwei frühe Zeitstrafen gegen Sebastian Firnhaber ließen die Partie zugunsten der spanischen Auswahl kippen. Der Europameister von 2018 und 2020 ging nach elf Minuten erstmals mit zwei Toren in Führung. Einige hektische Abschlüsse, die aggressive spanische 5:1-Abwehr und der starke Torhüter Rodrigo Corrales verhinderten, dass die deutsche Mannschaft noch einmal heran kam. Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung der Spanier bis auf vier Tore an, mit einem 13:16 ging die deutsche Mannschaft in die Pause.

In die zweiten 30 Minuten startete die deutsche Mannschaft stark, im Tor ersetzte nun Johannes Bitter den zeitweise glücklosen Andreas Wolff. Angeführt von den starken Schützen Timo Kastening (sieben Treffer) und Kai Häfner (sechs Treffer) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich zum 18:18 (35.), wenig später gelang Kastening die erste deutsche Führung seit der Anfangsphase. Dann parierte Bitter einen Siebenmeter des spanischen Rechtsaußen Aleix Gómez, DHB-Youngster Juri Knorr traf auf der Gegenseite mit seiner ersten Aktion des Spiels – und Deutschland führte 21:19.

Zum Schluss kommt der Einbruch

Auf die starke deutsche Phase reagierten die Spanier mit einer Umstellung auf die konservativere 6:0-Deckung, die deutsche Mannschaft fand nun weniger Lücken vor. Auf der Gegenseite spielten die Stars des Mitfavoriten ihre Klasse aus, der 39 Jahre alte Raúl Entrerríos traf zum 25:25-Ausgleich (47.), die Führung durch Ángel Fernández folgte sogleich.

Bei den Deutschen lief nun nichts mehr zusammen, Marcel Schiller verwarf erstmals im Turnier einen Siebenmeter (51.). Firnhaber war nach seiner dritten Zeitstrafe aus dem Spiel (55.), die Spanier zogen zwischenzeitlich auf fünf Tore davon.

Die weiteren deutschen Gegner in der Hauptrunde sind Brasilien am Samstag (20.30 Uhr) und Polen am Montag (20.30 Uhr). Um zumindest theoretisch noch eine Chance auf das Weiterkommen zu haben, braucht es zwei Siege – und Niederlagen der Spanier in den ausstehenden Partien. Da diese jedoch unter anderem noch gegen den bislang chancenlosen WM-Neuling Uruguay spielen müssen, ist der Viertelfinaleinzug für die Deutschen wohl nur noch rechnerisch möglich.

cev
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