Gestorben Kathleen Feldvoss, 56

Hanns-Peter Beyer / ZB / picture alliance
Die DDR hat viele große Schwimmerinnen hervorgebracht. Sie waren wichtige Figuren des Sportsystems, mit dem sich der kleinere deutsche Staat im Ausland den Ruf des Sportwunderlands erwarb. Sie sei jeden Morgen um fünf Uhr aufgestanden, bis zu 100 Kilometer in der Woche geschwommen, erzählte Kathleen Feldvoss, die ihre Erfolge unter ihrem Mädchennamen Nord erworben hatte. Nach der Wende kam heraus, dass viele DDR-Schwimmerinnen von Kindheit an gedopt waren. Kathleen Nord war in Magdeburg geboren und groß geworden, gewann fünf Europameistertitel, wurde 1986 Weltmeisterin, und die Krönung kam mit dem Olympiasieg in Seoul 1988 über 200 Meter Schmetterling. Feldvoss errang eine von 37 Goldmedaillen für die DDR, die zum letzten Mal bei den Spielen antrat. Nach der Wiedervereinigung tat sich Kathleen Nord zunächst schwer, ihre Schwimmkarriere kam nicht mehr richtig in Schwung. Sie wanderte in die USA aus, schwamm auf schwächerem Niveau weiter, studierte Marketing in Florida und arbeitete als Trainerin. Als das Dopingsystem der DDR enthüllt wurde, war sie weit weg. Sie heiratete den Mathematikprofessor und ehemaligen Leistungsschwimmer Jörg Feldvoss und bekam vier Töchter. 2013 kehrte sie in ihre Heimatstadt Magdeburg zurück und engagierte sich dort als Übungsleiterin, unter anderem trainierte sie ihre Töchter. Kathleen Feldvoss starb am 24. Februar.