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Neue Wertanlagen Warum zahlt man für ein signiertes Sportfoto fast 1,5 Millionen Dollar?

Die Erlöse für Sport-Devotionalien schnellen in die Höhe. Millionen werden für ein altes Baseballbild oder eine Sammelkarte des ehemaligen NBA-Stars Michael Jordan ausgegeben. Was steckt dahinter?
aus DER SPIEGEL 42/2021
Ein Schwarz-Weiß-Foto des Baseballspielers Joe Jackson von 1911 wurde gerade für 1,5 Millionen Dollar verkauft

Ein Schwarz-Weiß-Foto des Baseballspielers Joe Jackson von 1911 wurde gerade für 1,5 Millionen Dollar verkauft

Foto:

Christie's and Hunt Auctions / AP

Eine Villa oder doch lieber ein signiertes Foto des früheren amerikanischen Baseballspielers Joe Jackson? Der Verkaufswert macht jedenfalls keinen Unterschied. Ein Käufer in New York entschied sich in der vergangenen Woche für die Schwarz-Weiß-Fotografie von 1911. 1,47 Millionen Dollar bot er bei einer Versteigerung für die Rarität – der höchste Betrag, der jemals für ein Sportfoto bezahlt wurde.

Das ist kein Einzelfall. Kommende Woche versteigert das Auktionshaus Sotheby’s Schuhe, die der ehemalige Basketballstar Michael Jordan 1984 getragen haben soll; Experten rechnen auch hier mit einem Rekorderlös in Millionenhöhe. Am Montag erzielte eine Sammelkarte des zweimaligen Olympiasiegers  bei einer weiteren Auktion bereits 2,7 Millionen Dollar.

Aus: DER SPIEGEL 42/2021

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Die Preise für Sammlerstücke aus der Sportwelt steigen rasant. Laut Nicole Sprecher, Geschäftsführerin vom deutschen Internetauktionshaus United Charity, gibt es dabei vor allem zwei Käufertypen: »Entweder sind es Leute, die viel Geld haben und etwas besitzen möchten, was andere nicht haben. Oder es sind so große Fans, dass sie dazu bereit sind, Summen zu investieren, die eigentlich über ihrem Budget liegen.«

Schneeballeffekt durch die Pandemie

Die Coronapandemie habe diese Entwicklung verstärkt. »Es kam zu einem Schneeballeffekt«, sagt Jordan Gilroy vom US-amerikanischen Auktionshaus Lelands. Denn plötzlich hätten sich schlichtweg mehr Menschen auf dem Auktionsmarkt beteiligt als noch vor der Pandemie. »Einige Verkäufer haben ihre Sammlerstücke angeboten, da sie das Geld brauchten«, sagt Gilroy, »und gleichzeitig gab es viele potenzielle Käufer, die nach einer Beschäftigung in der Pandemie gesucht haben«. Die gesteigerte Nachfrage habe die Preise in die Höhe getrieben.

Ein Beispiel dafür: Basketballikone Jordan. 1999 erzielte eines seiner College-Trikots bei einer Auktion 63.500 Dollar. Im Mai dieses Jahres wurde dasselbe Trikot noch mal versteigert – für knapp 1,4 Millionen Dollar. Eine Wertsteigerung von 2200 Prozent in rund zwei Jahrzehnten.

Auch in Deutschland könnten die Erlöse in Zukunft weiter steigen, so die Auktionshaus-Geschäftsführerin Sprecher: »Die Fankultur wird – gerade im Fußball – immer größer.« Zudem sähen viele Sammler die Schuhe, Trikots, Fotos und Autogramme der Sportstars inzwischen als Wertanlage an.

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