Bei ungeimpften Profis NFL will Corona-infizierten Spielern das Gehalt streichen

In der Vorsaison wurden einige Spiele der Footballliga wegen Coronafällen verlegt. Jetzt will die NFL Teams mit Covid-Infektionen drakonisch bestrafen – es sei denn, die Spieler waren geimpft.
Obwohl es in der NFL keine Impfpflicht gibt, verschärfen sich die Maßnahmen für ungeimpfte Spieler immens

Obwohl es in der NFL keine Impfpflicht gibt, verschärfen sich die Maßnahmen für ungeimpfte Spieler immens

Foto: Charlie Riedel / AP

Die amerikanische Footballliga NFL will härtere Coronaregeln einführen, um die kommende Saison in den anvisierten 18 Wochen durchziehen zu können. So soll nach Medienberichten geplant sein, dass ein größerer Covid-Ausbruch unter nicht geimpften Spielern im schlimmsten Fall mit einer Niederlage für das betroffene Team gewertet wird, sollte die Austragung eines Spiels gefährdet sein.

In dem Schreiben der NFL an die Klubs stehe, dass ein Spiel als verloren gewertet wird, wenn nicht genügend Profis einsatzfähig sind und das Spiel nicht verschoben werden kann. Sollte zudem das Spiel ausfallen, bekommt kein Spieler für diesen Spieltag sein Gehalt – das gelte sowohl für das Team, das den Ausfall verursacht, als auch den »unschuldigen« Gegner. Für angefallene Kosten komme das Verursacherteam auf. Zudem könne NFL-Commissioner Roger Goodell weitere Strafen aussprechen.

Impfquote soll forciert werden

Bei geimpften Spielern will die NFL anders vorgehen. »Wenn ein Verein aufgrund eines Corona-Ausbruchs bei geimpften Personen nicht spielen kann, werden wir versuchen, die wettbewerbliche und wirtschaftliche Belastung beider teilnehmenden Mannschaften zu minimieren«, heißt es in dem Schreiben der NFL an die Klubs.

Die NFL will damit offenbar eine höhere Impfquote innerhalb der Teams forcieren, um somit Coronainfektionen und damit verbundene Spielverlegungen, wie sie in der vergangenen Saison vorkamen, zu verhindern. Die Liga drohte sogar mit dem Abbruch der Saison.

Derzeit steigen in den USA die Coronazahlen wieder deutlich an, auch geht die Impfquote zurück.

Nach Angaben sollen mehr als 78 Prozent der Spieler in der NFL mindestens eine Impfung erhalten haben, bei 14 Teams seien mindestens 85 Prozent der Spieler geimpft. Alle 32 Teams sollen eine Impfrate von mindestens 50 Prozent bei den Spielern aufweisen, heißt es. Derzeit gilt, dass ein NFL-Team mit einer Impfquote von über 85 Prozent von Lockerungen etwa im Trainingsalltag profitiert.

Geimpfte Spieler können sich nun wohl mit zwei Negativtests innerhalb von 24 Stunden aus der Quarantäne befreien, wenn sie Corona-positiv und asymptomatisch sind. Ungeimpfte Spieler sollen dagegen für zehn Tage in Isolation bleiben und keinen Kontakt zum Team haben.

Coronafälle bestimmten auch die Bundesliga

Auch in der Fußball-Bundesliga trat in der vergangenen Saison das ein, was die DFL verhindern wollte. Erstligisten wie Hertha BSC oder Schalke 04 wurden in Quarantäne geschickt. Eine 14-tägige Isolation hatte es in der ersten deutschen Liga trotz anderer Coronafälle bis dahin noch nie gegeben. Die Folge waren Terminprobleme und die Angst, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte.

mjm/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten