Russische Hürdenläuferin Antjuch verliert nach zehn Jahren Olympiagold

Natalja Antjuchs Resultate zwischen 2013 und 2015 waren bereits annulliert – jetzt wird die Strafe auf 2012 ausgeweitet
Foto: LUCY NICHOLSON/ REUTERSDer russischen Leichtathletin Natalja Antjuch ist zehn Jahre nach den Olympischen Sommerspielen in London ihre Goldmedaille über 400 Meter Hürden aberkannt worden. Wie die Unabhängige Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbandes am Montag bekannt gab, werden die Ergebnisse der des Dopings überführten Antjuch rückwirkend um ein weiteres Jahr annulliert.
Damit könnte der zweitplatzierten Amerikanerin Lashinda Demus nachträglich Gold zugesprochen werden. Antjuch war im Finale sieben Hundertstelsekunden vor Demus ins Ziel gelaufen. Die Entscheidung über die neue Verteilung der Medaillen steht noch aus.

Späte Gerechtigkeit für die damals zweitplatzierte Lashinda Demus (l.)
Foto: Daniel Ochoa De Olza / APDie nicht mehr aktive Antjuch war zuvor bereits vom Internationalen Sportgerichtshof Cas bestraft worden. Im Frühjahr 2021 wurde die 41-Jährige mit einer vierjährigen Sperre belegt, alle Resultate der Hürdenläuferin zwischen dem 30. Juni 2013 und 31. Dezember 2015 wurden vom Cas annulliert. Grundlage war der Report von Richard McLaren, dem Sonderermittler der Welt-Antidopingagentur (Wada).
Diesen Zeitraum hat die AIU nun bis zum 15. Juli 2012 ausgedehnt, zwölf Tage vor dem Start der Sommerspiele in London. Antjuch habe eine »verbotene Substanz oder Methode« verwendet. Zuvor war der russischen 4x400-Meter-Staffel von 2012 bereits aufgrund eines positiven Dopingstests bei einer ehemaligen Teamkollegin von Antjuch Olympiasilber aberkannt worden.