Asiatische Winterspiele in Saudi-Arabien: »Man hat anscheinend nichts gelernt«

Die Vergabe der Asian Winter Games nach Saudi-Arabien hat international Kopfschütteln ausgelöst. Für den früheren Skistar Markus Wasmeier ist die Entscheidung nur noch »ein Wahnsinn«.

Ex-Skiweltmeister Markus Wasmeier

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Der ehemalige Ski-Olympiasieger Markus Wasmeier hat mit großem Unverständnis auf die Vergabe der Asien-Winterspiele 2029 nach Saudi-Arabien reagiert. »Es ist wirklich erschreckend. Man hat anscheinend nichts gelernt«, sagte der 59-Jährige dem Sportinformationsdienst: »Es ist wirklich sehr skurril, was da abläuft.«

Es sei, so Wasmeier, »einfach der Wahnsinn, wie man es schafft, so ein Thema noch als nachhaltig zu betrachten«. Das asiatische Olympia-Komitee hatte das umstrittene Milliardenprojekt am Dienstag abgesegnet, Kritik an der Vergabe kam auch aus der Politik. »Die Vergabe wirkt absurd«, sagte Philipp Hartewig, sportpolitischer Sprecher der FDP: »Die Austragung in Saudi-Arabien ist insbesondere in diesen schweren Zeiten nur schwer denkbar.«

»Im gleichen Zusammenhang ist es fragwürdig, wie und ob der Nachhaltigkeitsgedanke voll ausgelebt werden kann«, so Hartewig weiter: »In Saudi-Arabien herrschen zwar auch Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber schneesicher ist es keineswegs.«

Bei der umstrittenen Vergabe wurde das Internationale Olympische Komitee (IOC) »nicht konsultiert und war nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden«. Das teilte ein IOC-Sprecher mit.

Nachhaltigkeit sei »eine tragende Säule der Olympischen Agenda 2020+5«, hieß es in der IOC-Stellungnahme. Darin habe das IOC klargestellt, »dass es eine klare Priorität für bestehende Austragungsorte gibt. Wenn diese nicht vorhanden sind, wird die Nutzung temporärer Veranstaltungsorte empfohlen.«

Die Asian Games fanden bisher letztmals im japanischen Sapporo statt, der Olympiastadt von 1972. Bisherige Austragungsländer waren neben Japan auch China, Kasachstan und Südkorea.

aha/sid