Nach Cannabis-Konsum US-Goldhoffnung Richardson darf nicht mit nach Tokio

Für den Einzelstart war Amerikas schnellste Sprinterin bereits gesperrt, eine Chance auf eine Nominierung für die Staffel bestand noch. Nun ist klar: Sha'Carri Richardson wird die Olympischen Spiele verpassen.
US-Sprinterin Sha'Carri Richardson

US-Sprinterin Sha'Carri Richardson

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Patrick Smith / Getty Images

US-Sprinterin Sha'Carri Richardson darf nicht mit dem US-Team nach Tokio fliegen. Der US-Leichtathletik-Verband verzichtete am Dienstag auf eine Nominierung der 21-Jährigen und verwehrt ihr damit auch die theoretische Möglichkeit, nach Ablauf ihrer 30-Tage-Sperre in Tokio im Staffelrennen anzutreten.

Richardson hatte am 19. Juni bei den Ausscheidungskämpfen in Oregon das 100-Meter-Rennen gewonnen und sich damit einen Platz im Olympiakader der USA gesichert. Weil die Goldkandidatin danach aber positiv auf die in Marihuana enthaltene Substanz THC getestet worden war, wurde ihr Erfolg bei den Trials in Eugene gestrichen und sie für 30 Tage suspendiert. Diese Sperre wäre vor dem Staffelrennen am 5. August in Tokio abgelaufen.

Man müsse fair bleiben

Die 21-Jährige hatte den Konsum der Droge eingeräumt. In der »Today«-Show des TV-Senders NBC  nannte sie einen »Zustand emotionalen Schmerzes«, den die Nachricht vom Tod ihrer leiblichen Mutter verursacht habe, als Grund. »Ich entschuldige mich dafür, dass ich während dieser Zeit nicht wusste, wie ich meine Emotionen kontrollieren oder mit meinen Emotionen umgehen sollte«, sagte die Sprinterin.

Richardsons Suspendierung hatte unter US-Sportlerinnen und -Sportlern für viel Kritik und Aufsehen gesorgt, auch weit über die Grenzen der Leichtathletik hinaus. Der US-Verband teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur AP mit, dass er »unglaublich mitfühlend« sei wegen der Umstände. Allerdings müsse man den anderen Athletinnen gegenüber fair bleiben, die ihrerseits für den Traum einer Olympiateilnahme gearbeitet hätten.

sak/dpa
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