Einreiseverbot für IOC-Chef Bach Wer sichere Sommerspiele in Tokio will, muss vorerst draußen bleiben

Thomas Bach winkt Olympia-Organisationschefin Seiko Hashimoto (Archivbild)
Foto:Franck Robichon / AP
Ein in diesem Monat geplanter Japan-Besuch von IOC-Chef Thomas Bach vor den Olympischen Spielen in Tokio ist wegen des Corona-Notstands in Japan verschoben worden. Das gaben die japanischen Organisatoren bekannt. »Angesichts der Verlängerung des Ausnahmezustands in der vergangenen Woche und verschiedener Umstände wurde der für den 17. und 18. Mai geplante Besuch des IOC-Präsidenten Bach in Japan verschoben«, heißt es in einer Stellungnahme.
Man werde die Coronasituation in Japan und andere relevante Faktoren weiter beobachten und Bachs Besuch »so bald wie möglich« neu arrangieren. Japan hat den Notstand für Tokio und weitere Regionen wegen steigender Infektionen bis 31. Mai verlängert.
Medienberichten zufolge hatte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees geplant, in Hiroshima an einer Zeremonie während des Fackellaufs teilzunehmen. Zudem seien Treffen mit Ministerpräsident Yoshihide Suga, Olympia-Organisationschefin Seiko Hashimoto und Tokios Gouverneurin Yuriko Koike vorgesehen gewesen. Das IOC hatte dazu gesagt, Termine für einen Japan-Besuch Bachs seien nicht fixiert. Der 67-Jährige war zuletzt im November nach Tokio gereist und hatte sich dort mit Suga und Vertretern des Organisationskomitees getroffen.
Erneuter Dämpfer auch für Fackellauf
»Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass Präsident Bach die Situation mit seinen eigenen Augen sieht«, hatte Hashimoto zuvor gesagt. Sie hatte allerdings auch angekündigt: »Angesichts der Verlängerung des Notstandes ist dies aber sehr schwierig.«
Der Fackellauf muss wegen steigender Infektionen wohl ohnehin erneut von öffentlichen Straßen verbannt werden. Der Gouverneur der westlichen Präfektur Okayama, Ryuta Ibaragi, wurde am Montag mit den Worten zitiert, es sei so gut wie unmöglich, ihn wie geplant in der kommenden Woche in den beiden größeren Städten Okayama und Kurashiki abzuhalten. Dass die Fackelläufer durch andere Städte der Präfektur laufen, sei ebenfalls schwierig. Okayama wäre nach Fukuoka die zweite Präfektur, in der der Fackellauf nicht stattfinden kann.
Aber sicher – Spiele sollen weiterhin ausgetragen werden
Trotz der weiter besorgniserregenden Coronalage in Japan und vielen anderen Ländern betonen das IOC und Tokios Olympia-Macher weiter unermüdlich, die um ein Jahr verlegten Sommerspiele im Juli und August »sicher« austragen zu wollen. Suga bekräftigte dies am Montag.
Ausländische Fans haben die Organisatoren der Spiele bereits ausgeschlossen. Die Frage der Zulassung inländischer Zuschauer wollen sie erst im Juni beantworten. Ausländische Journalisten werden in Tokio in ihrer Bewegungsfreiheit wohl stark eingeschränkt.