US-Goldfavoritin Sprintstar Richardson positiv auf Marihuana getestet – sie verpasst ihre Paradedisziplin in Tokio

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Sha'Carri Richardson wurde bei den Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Spiele in Tokio im Juni positiv auf die in Marihuana enthaltene Substanz THC getestet und verpasst daher die Olympia-Rennen in ihrer Paradedisziplin. Die 21-Jährige bestätigte den Konsum der Droge in der »Today«-Show des TV-Senders NBC . Sie habe bereits eine vierwöchige Sperre durch die US-Anti-Doping-Agentur Usada akzeptiert.
Die Sperre begann am 28. Juni. Die Sprintrennen der Frauen fallen somit in den Zeitraum der Sperre. Ein Start in der späteren 4-mal-100-Meter-Staffel könnte in Japan jedoch möglich sein, darüber müssen der US-Leichtathletikverband USATF und das Nationale Olympische Komitee USOC entscheiden.
Richardson hatte sich bei den Trials mit 10,89 Sekunden im Finale über 100 Meter durchgesetzt und sich damit für ihre ersten Spiele qualifiziert. Bei einem Meeting im April in Florida siegte sie mit 10,72 Sekunden und avancierte damit zur sechstschnellsten Frau der Welt.

Die sechstschnellste Frau der Welt feiert ihre Olympiaqualifikation
Foto: Charlie Riedel / APGrund für die Einnahme der Droge sei »ein Zustand emotionalen Schmerzes« gewesen, den die Nachricht vom Tod ihrer leiblichen Mutter verursacht habe. Ein Reporter hatte Richardson in Eugene darüber informiert. »Ich entschuldige mich dafür, dass ich während dieser Zeit nicht wusste, wie ich meine Emotionen kontrollieren oder mit meinen Emotionen umgehen sollte«, sagte die Sprinterin.
Bereits in der Vergangenheit hatte die Texanerin mehrfach offen über mentale Probleme gesprochen und von regelmäßigem Kontakt zu einem Therapeuten berichtet. Die Menschen sollten wissen, dass auch Athleten Probleme durchmachten. »Wir sind Menschen, so wie jeder andere auch. Aber am Ende des Tages wollen wir alle gehört und verstanden werden.«
Der US-Leichtathletikverband teilte unterdessen mit, dass die Situation von Richardson »für alle Beteiligten unglaublich unglücklich und verheerend« sei. Man werde mit Richardson zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass »sie über ausreichende Ressourcen verfügt, um jetzt und in Zukunft alle psychischen Herausforderungen zu bewältigen«, hieß es in der Mitteilung.
Umstrittener Coach
Trainer von Richardson ist Dennis Mitchell, der als Athlet des Dopings überführt wurde. Auch ihr Trainingspartner Justin Gatlin wurde bereits als Doper erwischt.
Marihuana steht bei der Welt-Antidopingagentur Wada auf der Liste der verbotenen Substanzen. Eine Sperre von einem Monat ist das Minimum für ein solches Vergehen. Maximal droht eine Sperre von zwei Jahren.