Wiederwahl ohne Gegenkandidat Bach als IOC-Präsident im Amt bestätigt

IOC-Präsident Thomas Bach
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Thomas Bach ist als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wie erwartet bestätigt worden. Der 67-Jährige wurde auf der über Videokonferenz abgehaltenen Generalversammlung wiedergewählt. Von 94 gültigen Stimmen entfielen 93 auf Bach, es gab eine Gegenstimme. Einen Gegenkandidaten hatte es allerdings nicht gegeben. Auch deshalb ist seine Ernennung für vier weitere Jahre vor allem außerhalb des IOC umstritten.
Bachs erste Amtszeit seit seiner Ernennung 2013 war geprägt von zahlreichen Krisen. Allen voran der Skandal rund um Russlands staatlich orchestriertes Dopingsystem und die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 bleiben negativ im Gedächtnis, ebenso Korruptionsvorwürfe wie die in Rio 2016 gegen mehrere IOC-Mitglieder.
Im vergangenen Jahr stellte auch die Coronapandemie und die dadurch bedingte Verschiebung der Sommerspiele von Tokio 2020 um ein Jahr den internationalen Sport vor große Herausforderungen, die bis heute anhalten. Dazu gab und gibt es Kritik etwa an mangelnder Transparenz bei der Spiele-Vergabe und Debatten über Menschenrechtsverletzungen von Gastgeberländern wie in Peking 2022.
Bachs Umgang mit diesen Krisen hat ihm außerhalb des IOC international immer wieder Kritik eingebracht. Dass er bei seiner Wiederwahl keinen Gegenkandidaten antraf, deuten Kritiker ebenfalls als Beleg für ein ungesundes Demokratiedefizit und eine zu große Machtkonzentration auf seine Person. Für Bachs Anhänger dagegen stellt die Wiederwahl Stabilität für das IOC dar. Dazu generierte das IOC in seiner Amtszeit Rekorderlöse aus TV-Rechten.
Bach hatte im September 2013 das oberste Amt im Weltsport übernommen und dabei die Nachfolge des Belgiers Jacques Rogge angetreten. Er ist der insgesamt neunte Präsident in der Geschichte des IOC, dessen ordentliches Mitglied er bereits seit 1991 ist. Als Fechter wurde er selbst in Montreal 1976 mit der Mannschaft Olympiasieger.