Gestorben Pelé, 82

Franck Seguin / WITTERS
Mehr als 200.000 Menschen zogen an seinem Sarg vorbei. Wer da so betrauert wurde, war der Fußballer der Fußballer, die Ikone einer Sportart: Pelé. 1940 unter dem Namen Edson Arantes do Nascimento auf die Welt gekommen, war er dreifacher Weltmeister. Er führte seinen Verein Santos FC zu zahlreichen Meistertiteln in Brasilien, zum Weltpokal, aber das sind nur Zahlen. Pelé erhob sich über alle Statistiken. Und doch ist es am Ende eine Zahl, für die er steht: die 10. Er war die 10. Eine ordinäre Rückennummer verwandelte er in die Position auf dem Feld schlechthin. Wer nach Pelé die 10 tragen durfte, galt als geadelt. Pelé war auf dem Platz auch deshalb so groß, weil er seinen Glanz alleinig dort versprühte. Außerhalb des Fußballs fiel er nicht durch Charisma und Glamour auf. Zur Militärdiktatur in seinem Land fand er wenige Worte, im Gegenteil: Er ließ sich von der Junta in die Pflicht nehmen, blieb auch auf ihren Druck hin im Land, statt ins Ausland zu wechseln. Das tat er erst im Herbst seiner Karriere: Bei New York Cosmos verhalf er dem US-Fußball zu einer Blütezeit. Auch später war Pelé das Aushängeschild des Weltfußballs, viele versuchten, sich mit ihm zu schmücken. Seine Zeit als Brasiliens Sportminister war nur eine Episode, Politik nicht seine Sache. Er blieb sein Leben lang Fußballer, für viele der beste der Welt. Pelé starb am 29. Dezember in São Paulo.