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Gut zu wissen Warum gibt es derzeit so viele Verletzte im Skigebiet?

aus DER SPIEGEL 2/2023
Rettungskräfte bei Bergung

Rettungskräfte bei Bergung

Foto: imago sportfotodienst / Ulmer / IMAGO

Der Besuch der Skipiste gehört für viele Deutsche fest ins Urlaubsprogramm. Klimawandel, Pandemie, Inflation – alles keine Hürden für leidenschaftliche Ski- und Snowboardfans. Doch neben Après-Ski und Carvingtraum lauern Gefahren auf die Wintersportlerinnen und Wintersportler – manchmal sogar tödliche.

Ende Dezember verunglückten zwei 17-jährige Deutsche im österreichischen Bezirk Kitzbühel. Sie kamen mit hoher Geschwindigkeit von der Piste ab, stürzten etwa 60 Meter tief, teils über Steine, auf Almgelände, das kaum mit Schnee bedeckt war.

Am Hintertuxer Gletscher in Tirol kam am ­Neujahrstag eine 28-jährige Niederländerin ums Leben. Auf eisiger Piste stürzte sie, rutschte 100 Meter in Richtung Tal, durch ein Fangnetz und prallte dann gegen einen Baum. Am selben Tag gab es dort noch zwei Schwerst­verletzte.

Ein Problem, das sich in den vergangenen Jahren ­verstärkt hat, ist der Schnee­mangel. Neben den Pisten ­liegen Geröll und Steine offen herum. Auch der Kunstschnee ist ­tückisch, bei Regen werden die Strecken eisig, die Sturz­gefahr nimmt zu.

Zudem lauert die Lawinengefahr. Im Skigebiet Lech Zürs am Arlberg ­verletzten sich an Weihnachten vier Menschen, als eine Lawine auf die Skipiste rollte. Vor dem ­Unglück war gewarnt worden, dass die Schneedecke wegen der milden Temperaturen brüchig sei.

In Österreich wird jährlich ein Bericht zur Bergunfall­statistik herausgegeben. In der vergangenen Saison gab es 4345 »Unfallereignisse« mit rund 6700 beteiligten Personen. 111 Menschen starben, das liegt ziemlich genau im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre – lediglich die Pandemiesaison 2020/2021 hatte deutlich weniger Verletzte und Tote zu verzeichnen, es waren auch weniger Menschen in den Skigebieten unterwegs. Die meisten Menschen starben auf der Skipiste (27) und auf Skitouren (22). In den wärmeren Monaten verunglückten viele beim Wandern oder Bergsteigen tödlich (23).

Die österreichische Berg­rettung hat sieben Sicherheitstipps zusammengestellt:

  • rich­tige Selbsteinschätzung

  • sorgfältige Tourenplanung

  • passende Ausrüstung

  • besonnene ­Reaktion in Notfällen

  • ausreichende Verpflegung

  • korrekte Wettereinschätzung

  • ein an die Gruppenschwächsten angepasstes Tempo.

bka
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