

Hamburg - Die Tour de France wartet weiter auf eine erfolgreiche Attacke von Titelverteidiger Alberto Contador. Auch auf der 14. Etappe konnte der Spanier vom Team Saxo Bank seinen Rückstand im Gesamtklassement (+ 4:00 Minuten) nicht verkleinern. Stattdessen musste er seinen größten Konkurrenten Andy Schleck (+2:15) auf den letzten Metern ziehen lassen - und verlor weitere zwei Sekunden. Schon auf der zwölften Etappe hatten die Schleck-Brüder Fränk und Andy den spanischen Tourfavoriten kurz vor dem Ziel abgehängt.
"Es war ein guter Tag heute. Auch die Sekunden im Sprint zählen", sagte Andy Schleck. "Ich glaube, Contador war heute etwas besser als zuletzt - aber er wartet sicher auf die Alpen." Contadors Teamchef Bjarne Riis bemühte sich um Zuversicht: "Das Rennen ist noch offen. Ich denke, da vorne waren alle auf dem gleichen Niveau."
Der letzte Anstieg auf der Strecke von Saint-Gaudens nach Plateau de Beille hatte es in sich: 15,8 Kilometer ging es in der Schlussphase des Rennens mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,9 Prozent bergauf. Immer wieder versuchten die Favoriten, ihre Konkurrenten zu attackieren - auch Contador. Entscheidend absetzen konnte sich aber weder der Spanier noch einer der anderen Top-Fahrer.
Der Etappensieg in Plateau de Beille ging an einen Außenseiter: Der Belgier Jelle Vanendert vom Team Omega Pharma-Lotto kam vor Samuel Sánchez (Euskaltel-Euskadi) und Andy Schleck (Leopard Trek) als Erster ins Ziel und übernahm das Gepunktete Trikot der Bergwertung.
Voeckler weiter in Gelb
Im Gesamtklassement konnte Thomas Voeckler sein Gelbes Trikot verteidigen. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Fränk Schleck (Leopard Trek) beträgt nach wie vor 1:49 Minuten. Der Franzose vom Team Europcar hatte die Führung auf der neunten Etappe übernommen.
Insgesamt sechs Bergwertungen hatte das Feld auf der 168,5 Kilometer langen Route zu bewältigen. Bereits kurz nach dem Start hatte sich eine 24-köpfige Ausreißergruppe abgesetzt - unter ihnen die beiden Deutschen Jens Voigt und Linus Gerdemann.
Der Vorsprung auf das Peloton betrug zwischenzeitlich knapp neun Minuten. Während sich Voigt nach zwei Stürzen wieder zurückfallen lassen musste, schafften es die verbliebenen Ausreißer zumindest bis zum letzten Anstieg. Auf dem schweren Anstieg nach Plateau de Beille wurden die Flüchtigen aber nach und nach eingeholt.
Am Sonntag (12.50 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) können sich die Fahrer auf der Flachetappe von Limoux nach Montpellier wieder etwas ausruhen. Auf dem 192,5 Kilometer langen Teilstück könnte es wieder zu einem Massensprint kommen.
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Wenige hundert Meter vor dem Ziel versuchte es dann Andy Schleck noch einmal. Er nahm Contador (links) zwar nur zwei Sekunden ab, doch er setzte ein Zeichen - der Luxemburger ist stark genug, um den Spanier zu schlagen. Stark war die Leistung von Thomas Voeckler, der das Gelbe Trikot erneut verteidigte. Er freute sich ebenso...
...wie Vanendert, der seine erste Tour-Etappe gewann.
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