Viertelfinal-Aus in Halle In Wimbledon braucht Zverev einen besseren zweiten Aufschlag

Alexander Zverev
Foto: Thomas F. Starke / Getty ImagesVon allzu großem Frust wollte Alexander Zverev nach seinem frühen Aus in Halle nichts wissen. Mit Knieschmerzen und einer Viertelfinal-Niederlage verabschiedete sich der beste deutsche Tennisprofi von seinem Lieblingsturnier. "Man kann immer alles sehr negativ sehen. Man kann aber auch viele Dinge positiv sehen", sagte der 22-Jährige: "Ich habe hier drei gute Matches gespielt. Ich bin natürlich nicht froh, dass ich verloren habe, aber ich fühle mich gut für Wimbledon."
Sein Knie bereite ihm vor dem Auftakt des Rasenklassikers am 1. Juli keine großen Sorgen. "Ich bin nicht bei 100 Prozent, aber ich denke, das wird schon in den nächsten Tagen", sagte der Weltranglistenfünfte, der sich am Montag bei einem Sturz in seiner Erstrundenpartie leicht verletzt hatte. Vor der Reise nach London wolle er nun nach kräftezehrenden Wochen wahrscheinlich in seiner Wahlheimat Monte Carlo eine kurze Auszeit einlegen.
In Halle zeigte Zverev beim 6:3, 1:6, 6:7 (3:7) gegen den belgischen Weltranglisten-33. David Goffin im ersten Satz einen eindrucksvollen Auftritt. Doch für die dritte Halbfinal-Teilnahme nach 2016 und 2017 reichte es nicht. Eine erneute Aufschlagschwäche mit neun Doppelfehlern half Goffin, der im Tiebreak gewann.
An Aufschlag will Zverev nun bis Wimbledon arbeiten. Sein Trainer Ivan Lendl, der für die Sandplatzsaison nicht nach Europa gereist und auch bei den French Open nicht an Zverevs Seite war, ist nun wieder dabei. Mit Vater Alexander Zverev senior bereitet der 59-Jährige den Spitzenspieler nun auf Wimbledon und den erhofften Sprung in die zweite Woche des Grand-Slam-Turniers vor. Wie gegen Goffin war der zweite Aufschlag schon in den vergangenen Wochen ein Problem von Zverev.
Federer zieht in Halbfinale ein
Die Vorschlussrunde bei dem mit 2,2 Millionen Euro dotierten Rasenturnier in Halle findet ab sofort ohne deutsche Beteiligung statt. Goffin wird am Samstag den Italiener Matteo Berrettini im Halbfinale herausfordern. Der Stuttgart-Sieger tritt mit dem Selbstbewusstsein seines Titelgewinns der vergangenen Woche an und spielte auch beim 6:2, 7:6 (7:4) gegen den an Position drei gesetzten Russen Karen Chatschanow stark.
In der Runde der letzten Vier steht auch Rekordsieger Roger Federer. Der topgesetzte Schweizer, der in Halle bereits neunmal triumphierte, bezwang Roberto Bautista Agut (Nr. 7) 6:3, 4:6, 6:4 und feierte den neunten Sieg im neunten Spiel gegen den Spanier. Am Samstag spielt Federer gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert, der im Viertelfinale von der verletzungsbedingten Aufgabe von Titelverteidiger Borna Coric (Kroatien/Nr. 4) beim Stand von 7:5 nach dem ersten Satz profitierte.