

Hamburg - Eine gute erste Hälfte von Dirk Nowitzki war gegen Frankreich zu wenig. Starke zehn Punkte steuerte der deutsche NBA-Champion allein im ersten Viertel bei. Trotzdem hatte das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann beim 65:76 (28:29) gegen die Franzosen am Ende keine Chance. Es war die erste Pleite nach den Siegen gegen Israel (91:64) und Italien (76:62).
"Wir müssen genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben und wir müssen Tony Parker einigermaßen im Griff haben. Ganz ausschalten kann man ihn natürlich nicht", hatte der Bundestrainer noch vor dem Spiel gesagt. Das gelang dem DBB-Team aber nur in der ersten Hälfte der Partie. Nach der Pause übernahm Frankreich in Person von Parker die Spielkontrolle und dominierte Deutschland nach Belieben. Der überragende Spielmacher erzielte 32 Punkte und holte vier Rebounds. Nicolas Batum kam auf 14 Zähler und Mickaël Gelabale auf zehn. Beste Schützen auf deutscher Seite waren Nowitzki mit 20 Punkten, Heiko Schaffartzik (12) und Chris Kaman (8).
Nach der Partie haderte Bauermann mit den Schiedsrichtern: "In Europa wird eben so gepfiffen, dass gegen die Großen unter dem Korb alles möglich ist. Ich glaube, Dirk Nowitzki hätte deutlich mehr Freiwürfe verdient gehabt." Nichtsdestotrotz erkannte der DBB-Coach die starke Leistung Frankreichs an. "Insgesamt war die Verteidigung der Franzosen sehr stark, insofern geht der Sieg in Ordnung", so Bauermann. Nowitzki sprach von einer "harten Niederlage, wir sind ziemlich enttäuscht." In NBA-Star Parker sah Nowitzki den entscheidenden Akteur auf dem Parkett: "Er war überragend, wir konnten nicht verhindern, dass er in die Zone kam."
In den ersten Minuten der Partie stand die deutsche Verteidigung sicher. Nach Punkten von Nowitzki (7 Zähler) und Kaman (4) konnte das DBB-Team schnell auf 11:2 davonziehen. Von den favorisierten Franzosen war lange Zeit nichts zu sehen. Erst gegen Ende des Viertels kam das Team angeführt von Parker besser ins Spiel und konnte nach einer 8:0-Serie den Anschluss wieder herstellen. In den letzten Sekunden des Viertels zog Deutschland durch zwei Freiwürfe wieder auf 16:12 davon.
Deutschland verliert die Spielkontrolle
Im zweiten Spielabschnitt das gleiche Bild. Deutschland verteidigte zu Beginn stark und zwang Frankreich zu leichten Fehlern. In der Offensive wurde allerdings weniger direkt und ohne die notwendige Zielsicherheit zum Korb gespielt. Deutschland verpasste es dadurch, einen deutlichen Vorsprung herauszuspielen. Kurz vor der Halbzeit nutze Frankreich die Offensiv-Schwäche der Deutschen und drehte die Partie. Parker traf mit einem Dreier aus gut acht Metern zum 27:26 und damit zur ersten Führung für die Franzosen.
Das dritte Viertel startete denkbar schlecht für die deutsche Auswahl. Auf Seiten der Franzosen lief Parker zu Höchstform auf und führte sein Team schnell zu einer 41:33-Führung. Dagegen traf Deutschland kaum noch. Bis zum Ende des Viertels hatten die Franzosen einen Vorsprung von 18 Punkten herausgespielt. Im vierten Spielabschnitt setzte Frankreich seine Dominanz fort. Deutschland hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen und schaffte es nicht, zurück ins Spiel zu kommen. Am Ende verlor das Bauermann-Team verdient 65:76.
Am Sonntag steht die deutsche Nationalmannschaft somit unter Zugzwang. Gegen Serbien (20 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) muss das Team gewinnen, damit wohl zumindest ein Sieg mit in die Zwischenrunde genommen werden kann.
Frankreich - Deutschland 76:65 (12:16, 17:12, 29:12, 18:25)
Frankreich: Parker (32), Batum (14), Gelabale (10), Noah (8), Traore (4), Diaw (2), Seraphin (2), Pietrus (2), de Colo (2), Albicy, Kahudi, Tchicamboud
Deutschland: Nowitzki (20), Schaffartzik (12), Kaman (8), Hamann (7), Schwethelm (7), Staiger (6), Benzing (3), Ohlbrecht (1), Jagla (1), Pleiß, Herber, Schultze
Zuschauer: 3000
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