Basketball-WM Debakel für Deutschland gegen Australien

Zweite Niederlage im dritten Spiel: Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in der Türkei gegen Australien eine ganz schwache Leistung gezeigt. Nun muss ein Sieg gegen Angola oder Jordanien her.
Nationalspieler Benzing (r.): Zwölf Punkte Rückstand nach zehn Minuten

Nationalspieler Benzing (r.): Zwölf Punkte Rückstand nach zehn Minuten

Foto: Georgi Licovski/ dpa

Hamburg - Einen Tag nach der Sensation gegen Serbien kassierten die deutschen Basketballer gegen Australien eine bittere 43:78 (20:38)-Pleite. Dennoch hat die Mannschaft von Trainer Dirk Bauermann nach wie vor alle Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale. Dazu könnte schon ein Sieg aus den beiden verbleibenden Partien gegen Angola am Mittwoch (18 Uhr) und Gruppen-Schlusslicht Jordanien am Donnerstag (20.30 Uhr) genügen.

Einen Tag nach dem kräftezehrenden 82:81-Erfolg nach zweimaliger Verlängerung gegen den Vize-Europameister Serbien waren Robin Benzing mit elf Zählern und Tim Ohlbrecht mit zehn Punkten beste Werfer in der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB). Insgesamt lief bei der jüngsten deutschen Mannschaft, die je bei einer Weltmeisterschaft dabei war, aber nicht viel zusammen. Auch die zuletzt starken Routiniers Jan-Hendrik Jagla und Demond Greene fanden zu keiner Zeit ihren Rhythmus.

Bauermann hatte schon vor der Partie vor den Australiern gewarnt. "Sie haben eine sehr ausgeglichen besetzte Mannschaft. Für mich sind sie stärker besetzt als die Serben", sagte der Nationalcoach. Dass sein Team aber derart chancenlos sein würde, hatte der 52-Jährige nicht erwartet.

Nach zehn Minuten führten die Australier bereits mit zwölf Punkten

Die deutschen Talente zeigten beim dritten Spiel innerhalb von drei Tagen besonders im ersten Viertel eine ganz schwache Leistung und leisteten sich einige haarsträubende Fehler. Selbst eine Auszeit und zahlreiche Wechsel änderten nichts - nach den ersten zehn Minuten führten die Australier bereits mit zwölf Punkten (19:7).

Auch im zweiten Abschnitt wurde es nicht besser. 27 Prozent Trefferquote aus dem Feld und elf Ballverluste lautete die ernüchternde Bilanz zur Pause, im zweiten Viertel blieb das deutsche Team fast sieben Minuten ohne Korb.

Die mit den beiden NBA-Profis David Andersen (Toronto Raptors) und Patrick Mills (Portland Trail Blazers) angetretenen Australier hatten die bittere Zwei-Punkte-Niederlage gegen Argentinien am Sonntag dagegen gut weggesteckt und bauten den Vorsprung bis zur Pause auf 18 Zähler aus. Nach dem Seitenwechsel mühte sich die DBB-Equipe zwar, den Abstand zu verringern, doch selbst einfachste gelangen nicht.

Im Spiel gegen Serbien hatte die junge deutsche Mannschaft noch eine überragende Leistung gezeigt. "Jetzt wollen wir nachlegen und Zweiter in der Gruppe werden, um auf jeden Fall den starken Amerikanern im Achtelfinale aus dem Weg zu gehen", hatte Small Forward Elias Harris daraufhin verkündet. Nun wird es für das DBB-Team wohl doch nur um Platz drei oder vier gehen.

Dagegen konnte Serbien nach der Niederlage gegen Deutschland den bislang höchsten Sieg bei der WM feiern. Serbien deklassierte am Montag in Kayseri Jordanien 112:69 (57:37) und hat nun eine Bilanz von zwei Siegen bei einer Niederlage. Die Jordanier warten dagegen weiter auf den ersten Erfolg.

In der Gruppe B feierte Slowenien einen wichtigen Prestigeerfolg gegen Kroatien. Die Slowenen setzten sich in Istanbul 91:84 (39:44) durch. Beide Teams könnten im Achtelfinale auf die deutsche Auswahl treffen. Außerdem besiegte Iran Tunesien 71:58 (33:23).

Siege für die USA und Argentinien

Die US-Amerikaner bleiben weiterhin ungeschlagen. Jedoch hatten sie bei ihrem knappen 70:68 Erfolg gegen Brasilien mehr Mühe als erwartet. Die USA stehen mit diesem Sieg so gut wie sicher als Gruppensieger fest. Weniger Probleme hatten dagegen die Argentinier, die am ersten Spieltag die deutsche Auswahl erst in der Verlängerung besiegen konnten. Gegen Angola gewannen sie 91:70 und führen die Gruppe A mit drei Siegen aus drei Spielen an.

jar/dpa
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