Basketball-WM Deutschland verpasst Sensation zum Auftakt

Sie waren ganz nah dran, aber am Ende reichte es nicht: Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat ihr erstes Spiel bei der WM gegen Argentinien verloren. Ein Einbruch im dritten Viertel kostete das Team den möglichen Erfolg. Einen lockeren Sieg feierte hingegen Top-Favorit USA.
Nationaltrainer Bauermann: "Es gibt keine guten Niederlagen."

Nationaltrainer Bauermann: "Es gibt keine guten Niederlagen."

Foto: Georgi Licovski/ dpa

Hamburg - Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat eine Sensation zum Auftakt der WM in der Türkei knapp verpasst: Die Mannschaft von Trainer Dirk Bauermann verlor gegen Titelkandidat Argentinien 74:78. Dabei bot die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) dem Olympiasieger von 2004 lange Zeit Paroli, führte zur Halbzeit gar 42:39, doch am Ende zahlte sich die Erfahrung der mit drei NBA-Profis gespickten Südamerikaner aus.

"Egal ob knapp oder nicht, wir wollten gewinnen. Wir haben viel investiert. Die Jungs haben toll gekämpft. Schade, dass es nicht gereicht hat", sagte Bauermann. Die Enttäuschung beim deutschen Coach saß tief: "Es gibt keine guten Niederlagen. Alle Niederlagen sind schlechte Niederlagen."

Bis Mitte des dritten Viertels war die große Überraschung vor knapp 6000 Zuschauern in der Kadir Has Arena in Kayseri noch möglich. Doch nachdem Routinier Demond Greene für Deutschland per Dreier noch einmal zum 49:49 ausgleichen konnte, brach ein 14:0-Lauf der Argentinier dem Bauermann-Team das Genick. Vor allem die NBA-Stars Luis Scola (20 Punkte) und Carlos Delfino (27) bekam die unerfahrene deutsche Mannschaft, die jüngste, die je an einer Weltmeisterschaft teilgenommen hat, in dieser Phase nicht in den Griff.

Deutsche Aufholjagd im vierten Viertel erfolglos

Auch eine tolle Aufholjagd im Schlussviertel und starke 20 Punkte von Greene konnten die Auftaktpleite nicht verhindern. "Der Ballverlust kurz vor Schluss ärgert mich am allermeisten. Da nützen mir die 20 Punkte auch nichts", sagte Greene. "Wir wollten für eine Überraschung sorgen, beinahe wäre es uns gelungen. Leider haben wir einen blöden Fehler gemacht und der wurde bestraft", sagte der Routinier zu einem Ballverlust kurz vor Schluss.

Im zweiten Spiel trifft Deutschland am Sonntag um 18 Uhr auf Serbien. Der Vize-Europameister gewann sein Auftaktspiel auch ohne die wegen ihrer Beteiligung an einer Massenschlägerei im Test gegen Griechenland gesperrten Leistungsträger Nenad Krstic und Milos Teodosic gegen Angola leicht und locker 94:44.

Bauermann prophezeit seiner jungen Mannschaft gegen die Serben einen heißen Tanz. "Die Sperren werden sie wütend machen. Ich erwarte einen aggressiven Gegner, der zeigen will, dass er auch ohne die Gesperrten zu den Favoriten gehört", sagte der Nationalcoach.

Neben Argentinien und Serbien haben sich auch die anderen Favoriten in ihren Auftaktspielen durchgesetzt - bis auf Spanien. Der Europameister unterlag überraschend Frankreich 66:72. Olympiasieger USA fuhr auch ohne Superstars wie LeBron James, Kobe Bryant oder Dwyane Wade einen ungefährdeten 106:78-Erfolg gegen Kroatien ein. Erfolgreichster Schütze im Team des Top-Favoriten war Eric Gordon von den Los Angeles Clippers mit 16 Punkten.

Ebenfalls einen Sieg im ersten Spiel feierte Vize-Weltmeister Griechenland durch das 89:81 gegen China. Gastgeber Türkei bezwang die Elfenbeinküste 86:47. Australien gewann in der deutschen Gruppe A gegen Jordanien knapp 76:75. Weitere Ergebnisse: Neuseeland - Litauen 79:92, Tunesien - Slowenien 56:80, Russland - Puerto Rico 75:66, Kanada - Libanon 71:81, Iran - Brasilien 65:81.

ham/sid/dpa
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