
Fotostrecke: Deutschlands Kader für die Basketball-WM
Basketball-WM in der Türkei Turnier der Talente
Am Samstag Nachmittag ist es soweit, die 16. Basketball-Weltmeisterschaft wird in der Türkei angepfiffen. Die ganz großen NBA-Stars werden bei dem Turnier jedoch fehlen: Deutschland muss auf Dirk Nowitzki verzichten - er will sich voll und ganz auf die Meisterschaft mit den Dallas Mavericks konzentrieren. Bei Olympiasieger USA fehlen die Helden aus Peking. So bleiben Kobe Bryant (Los Angeles Lakers), LeBron James , Chris Bosh (beide Miami Heat) und Dwight Howard (Orlando Magic) daheim in Amerika.
Spanien muss auf Pau Gasol (Lakers) und José Calderón (Toronto Raptors) verzichten, Tony Parker (San Antonio Spurs) und Joakim Noah (Chicago Bulls) fehlen den Franzosen.
Das Positive daran: Die Weltmeisterschaft bleibt spannend, einen Durchmarsch wie bei den Olympischen Spielen 2008 durch die USA wird es wohl nicht geben. Zwar haben die Amerikaner noch immer starke Spieler, unter anderem den Nachwuchsstar Kevin Durant von den Oklahoma City Thunder, aber die anderen Nationen können dieses Mal für Überraschungen sorgen.
Obwohl die deutsche Nationalmannschaft nur Außenseiterchancen hat, kann sie mit viel Selbstvertrauen in die WM gehen. Immerhin verlief die Vorbereitung positiv, die Türkei und Puerto Rico konnten geschlagen werden. Zwar fehlt neben Nowitzki auch dessen NBA-Kollege Chris Kaman (Los Angeles Clippers) - dem Elan des jungen Team um Talente wie Elias Harris oder Tim Ohlbrecht kann das aber nichts anhaben: "Wir fahren dorthin, um auf höchstem Niveau zu lernen und natürlich auch so erfolgreich wie möglich zu sein", sagte Bundestrainer Dirk Bauermann.
Nowitzki vertraut dem jungen Team aus Deutschland
Auch Nowitzki traut den Deutschen eine gute WM zu. Die Mannschaft sei noch sehr jung und international unerfahren, gehe aber mit einer Menge Potenzial und viel Herz in das Turnier, so der NBA-Star. Im zwölfköpfigen Kader stehen allein sieben Youngster, die erst 22 Jahre und jünger sind, das Durchschnittsalter liegt bei 24 Jahren. Wenn sie in der Offensive gut zusammenspielen und in der Verteidigung sicher stehen, sollte das Achtelfinales drin sein. "Und dann wird sich zeigen, ob im weiteren Turnierverlauf eine Überraschung folgt", sagte Nowitzki.
Dabei hat es schon die Auftaktpartie in sich: Das deutsche Team trifft auf Mitfavorit Argentinien (Samstag, 20.30 Uhr) - und langsam steigt die Nervosität in der DBB-Truppe: "Jetzt erkennt der eine oder andere, wo er hier ist und wie groß die Bühne ist, auf der wir hier spielen", so Coach Bauermann. Auf dem Weg zum Training sei es ihm fast schon zu ruhig im Team gewesen. Per Videostudium bereitete Bauermann die Mannschaft auf das Duell mit den Südamerikanern vor. "Argentinien und Serbien sind zwei extrem starke Mannschaften. Wenn wir es aber schaffen, 40 Minuten Druck zu machen, sind wir gegen beide nicht chancenlos", sagte Bauermann.
Dabei muss Argentinien ohne NBA-Profi Manu Ginobili von den San Antonio Spurs auskommen. Auch Andres Nocioni wird fehlen, der Flügelspieler von den Philadelphia 76ers erklärte am Donnerstag in Kayseri, sein Club habe ihn wegen einer Verletzung angewiesen, nicht zu spielen.
Weitere deutsche Gegner sind Australien, Jordanien und Angola, die ersten vier Plätze in der Gruppe bedeuten den Einzug in die K.o.-Runde.
Wer kann die USA stoppen?
Zwei Teams, die sich Chancen auf einen der vorderen Plätze ausrechnen sind Vize-Weltmeister Griechenland und der EM-Zweite von 2009, Serbien. Auch wenn hier noch einige Personalfragen offen sind. Nach der Massenschlägerei zwischen beiden Teams vergangener Woche, verhängte der Basketball-Weltverband Fiba harte Strafen: Serbiens Nenad Krstic (Thunder) muss drei Länderspiele aussetzen, sein Landsmann Milos Teodosic wurde für zwei Spiele gesperrt.
Sollten die Strafen rechtsgültig werden, würden die beiden Spieler die Auftaktspiele der WM verpassen. Bei den Griechen wurden Antonis Fotsis und Sofoklis Schortsianitis für jeweils zwei Spiele gesperrt, teilten die Fiba und der griechische Basketballverband EOK mit. "Wir glauben, dass dieses Urteil eine starke Botschaft an alle Spieler ist, dass ihr Verhalten auf und abseits des Courts beispiellos sein muss", hieß es in einer Erklärung der Fiba.